„Gemeinsam für Deutschland“: Demo mit 1.500 Teilnehmenden am 26. April in Dortmunder City

Rechte, Neonazis und Querdenker gehen bundesweit auf die Straße:

In Dortmund fanden während der Pandemie zahlreiche Demonstrationen und Autokorsos der „Querdenker“ statt. Foto: Karsten Wickern

Die etwas andere Deutschland-Tour: Seit März 2025 finden in deutschen Großstädten Versammlungen aus dem Querdenken-Spektrum unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ statt. Sie mobilisieren zahlreiche Personen, auch aus der Neonazi-Szene. Am Samstagnachmittag des 26. April 2025 soll ein solcher Aufzug in der Dortmunder Innenstadt stattfinden. Linke Gruppierungen kündigen bereits Gegenprotest an.

Rechte Mischszene geht „gemeinsam für Deutschland“ auf die Straße

Bundesweit kommt es zu Kundgebungen und Aufmärschen aus dem Umfeld von Nationalist:innen, Rechtsextremist:innen und der Querdenker-Bewegung. Das Motto: „Gemeinsam für Deutschland“. Das Ziel: 16 Kundgebungen in 16 Bundesländern.

Auch in Dortmund fand Mitte September ein Anti-CSD-Protest statt. Foto: Paulina Bermúdez

Ende März nahmen vor der Dresdner Frauenkirche 1.500 Personen an einer solchen Versammlung teil, ebenso wie in Stuttgart. In Hannover, Frankfurt, Nürnberg und München versammelten sich Hunderte.

Nach Deutschlandfunk-Informationen forderten sie flächendeckende Grenzkontrollen, den – Zitat – „Schutz der Bevölkerung“ und „keine weiteren Milliarden für die Ukraine“.

An der Versammlung in Stuttgart nahm unter anderem die neue rechtsextreme Gruppierung „Der Störtrupp“ (DST) teil. Die Gruppierung war maßgeblich an der Mobilisierung zu den Anti-CSD-Protesten im vergangenen Jahr beteiligt. Sie rekrutieren über die Sozialen Netzwerke und haben laut Behörden ein erhöhtes Maß an Aktivismus und Gewaltaffinität. Zudem gibt es Vernetzungen zu rechtsextremen Kleinparteien wie „die Heimat“.

1.500 Menschen Ende April bei Aufzug in Dortmund erwartet

Am 26. April soll nun auch in Dortmund eine derartige Versammlung stattfinden. Angemeldet worden sei sie von einer Privatperson, erklärte die Polizei auf Anfrage. Verbindungen zu Parteien oder Organisationen gebe es keine. Allerdings seien die Teilnehmenden dem Querdenken-Spektrum, der bürgerlichen rechten und der rechtsextremen Szene zuzuordnen, so die Polizei.

In Dortmund liefen in der Vergangenheit bereits „Querdenker“ neben bundesweit bekannten Neonazis. Foto: Paulina Bermúdez

Erwartet werden rund 1.500 Teilnehmer:innen. In der Zeit von 12 bis 18 Uhr werden sie im Bereich der Dortmunder Innenstadt eine Versammlung in Form eines Aufzuges abhalten. Ob es sich dabei um eine Demonstration oder einen Autokorso handeln wird, bleibt abzuwarten, denn die Kooperationsgespräche mit der Polizei laufen noch.

Die linke „Autonome Antifa 170″ aus Dortmund kündigte bereits am 7. April über die sozialen Netzwerke einen Gegenprotest an. „Nachdem bereits bei einer ähnlichen Demonstration im März in Düsseldorf unter Beteiligung von Dortmunder Neonazis rassistische und nationalistische Parolen gerufen wurden, ist auch für Dortmund ein Bündnis des Grauens zu erwarten“, heißt es auf Instagram. Wann und wo der Gegenprotest stattfinden wird, ist derzeit noch unklar.

Quellen und weitere Informationen:

  • Bericht von Deutschlandfunk zu den „Gemeinsam für Deutschland“-Aufmärschen: www.dlf.de
  • Informationen zu „Der Störtrupp“ und weiteren neuen rechtsextremen Gruppierungen: www.zdf.de

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