OB-Kandidat Martin Cremer will mehr Wirtschaft und mehr Infrastruktur für Dortmund

Der parteilose Unternehmer startet seinen Wahlkampf

„Da für Do“ ist das Motto des parteilosen OB-Kandidaten Martin Cremer. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Wenn auch die diesjährige Kommunalwahl erst im September ist, bemüht sich Martin Cremer jetzt schon um seine Sichtbarkeit bei den Dortmunder:innen. Der 54-jährige Diplom-Kaufmann und Unternehmer kandidiert für das Amt des Oberbürgermeisters und ist damit der einzige parteilose Kandidat im Rennen. Eine Kampagne für seinen Wahlkampf in Dortmunder steht bereits in den Startlöchern.

Überzeugung von einer effizienteren Lösungsfindung als parteiloser OB

„Da für Do“ – unter diesem Motto möchte Cremer ins politische Rennen starten. Was die Parteilosigkeit aus einigen Perspektiven als Nachteil erscheinen lässt, ist aus der Sicht des Kandidaten ein Vorteil, der ihn von den anderen Mitstreiter:innen abhebt: „Ich bin ein Dortmunder Junge, diese Stadt ist meine Heimat und liegt mir sehr am Herzen. Ganz nach dem Motto: nicht meckern, sondern machen“, so Cremer.

Martin Cremer ist Diplom-Kaufmann und Unternehmer aus Dortmund. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

„Aus diesem Grund habe ich mich bewusst entschieden, parteilos zu kandidieren. Ich bin überzeugt, dass man als parteilose Person und in neutraler Position am besten Lösungen finden kann – losgelöst von Parteiideologien. Das ermöglicht es auch, übergreifende Allianzen zu schmieden.“

Dabei betont Cremer, der selbst in Dortmund zur Schule gegangen und aufgewachsen ist, dass es ihm wichtig sei, die Stadt wieder lebenswerter zu gestalten: „Ich liebe diese Stadt, aber ich fühle mich in manchen Bereichen nicht mehr wohl und sicher. Und ich weiß, dass es vielen Dortmundern genauso so geht.”

Forderung nach Sicherheitssteigerung, Bürokratieabbau und Stadtentwicklung

Dafür strebt Cremer zum einen an, die Sicherheit in der Innenstadt zu erhöhen. Der Dortmunder Bahnhof stellt dabei einen Hotspot dar, der nach Ansicht von Cremer für viele Bürger:innen keinen sicheren Ort bietet, unter anderem aufgrund der Drogenszene, die sich auch abseits des Bahnhofes abspielt, und der Kriminalitätsrate, wie der OB-Kandidat erklärt. „Hier wird die Drogenszene hochgezüchtet statt eingedämmt.“

Martin Cremer stellt seine Kampagne vor. Foto: Tobias Huesing

Zudem fordert Cremer den Abbau von Bürokratie, da diese seiner Sicht nach unter anderem auch notwendige Bauprozesse hemmt. Dazu gehört auch der Ausbau der Infrastruktur sowie Wohnraum damit  Mieten und Nebenkosten für die Bürger:innen bezahlbarer gestaltet.

Neben der Verkürzung der Verwaltungsprozesse, die durch den geforderten Bürokratieabbau erreicht werden sollen, müssten Leerstände zugunsten von Wohneinrichtungen genutzt und Baulücken in der Stadt geschlossen werden. Gleichermaßen spricht Cremer hinsichtlich Kitas und Schulen von einem „Sanierungsdruck“, da einige Einrichtungen renovierungsbedürftig sind, was seiner Meinung nach der Förderung der Kinder und Jugendlichen zugutekommen würde.

Berufliche Erfahrung als Grundlage für Wirtschaftsfokus

Dass Cremer des weiteren einen Wirtschaftsfokus in seiner Politik setzten will, ist anhand seiner beruflichen Laufbahn nicht weit hergeholt. So sammelte er Erfahrung in verschiedenen Unternehmen, darunter als Geschäftsführer bei Lensing Druck GmbH & Co. KG. Seit 2023 ist er als selbstständiger Berater tätig und gehört dem Aufsichtsrat der Wilo SE an.

Cremer kritisiert unter anderem den Dortmunder Hauptbahnhof. Foto: Jörg Schimmel für DSW21

Er betont, dass er eine stärkere Wirtschaftskraft fordert, da diese finanziellen Spielraum schafft. Dortmund besitze ein großes Potenzial für eine innovative Startup-Szene, die neue, lukrative Arbeitsplätze hervorbringen könnte.

Zugleich betont Cremer, „kein Kandidat der Wirtschaft“ zu sein, was ihm seiner Erzählung nach häufig aufgrund seiner beruflichen Sparte zugeschrieben wird.

„Genauso bin ich ein Kandidat für die Vereine oder die Kultur, all das braucht eine moderne Stadtgesellschaft, und dafür brauchen wir hier Lebensqualität.“ Dazu gehöre auch der Klimaschutz. „Wir dürfen jedoch nicht alle Interessen dem Klimaschutz unterordnen. Klimaschutz muss im Einklang mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten umgesetzt werden.“

Vor-Kampagne: Plakate und Onlinepräsenz für den Einstieg in die Öffentlichkeit

Seine Forderungen will er für den  Wahlkampf aufbereiten, der sich rund sechs Wochen vor den Wahlen abspielt. Zu den konkreten Maßnahmen kündigt Cremer unter anderem einen Haustürwahlkampf an, bei dem der Kandidat direkt mit den Bürger:innen ins Gespräch kommen möchte. Zugleich sind Veranstaltungen mit Unternehmen, Akteur:innen der Politik und Bürger:innen geplant, die zu Diskussionen einladen sollen. Wahlplakate werden natürlich auch in der Stadt aufgehängt.

Eins der drei ortsunabhängigen Motive für die Plakate. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Bis zum eigentlichen Wahlkampf im Sommer steht eine Vor-Kampagne auf der Agenda, die weniger politisch, sondern mehr einen persönlichen Bezug herstellen soll, um als parteiloser Kandidat an Bekanntheit unter den Dortmunder:innen zu gewinnen. Dafür sind drei Plakate geplant, die in der ganzen Stadt hängen sollen, sechs weitere stellen einen Ortsbezug her.

Weiterhin setzt Cremer auf seine Onlinepräsenz: Eine eigenständige Webseite hat er bereits, ebenso einen Podcast, in dem er mit verschiedenen Persönlichkeiten ins Gespräch kommen will und sich als Person vorstellen möchte. Zugleich erläutert er, dass er, um seine Unabhängigkeit zu bewahren, mit Akteur:innen aus verschiedenen demokratischen politischen Richtungen ins Gespräch kommen will.

Die Kampagnenfinanzierung erfolgt bislang aus eigener Tasche

Bislang erfolgt die Finanzierung der Vor-Kampagne aus eigener Tasche, wie Cremer angibt. Besonders aufgrund der hohen Kosten für privatwirtschaftliche Flächen zur Plakatierung beschränken sich die Orte, an denen die Plakate für die Imagekampagne aufgehängt werden sollen, auf eine überschaubare Anzahl, so der Kandidat.

„Ich habe bis jetzt keine wirtschaftliche Unterstützung in dieser Hinsicht erhalten. Ich freue mich natürlich über jeden, der sagt, er steht hinter einem parteilosen Kandidaten und möchte das unterstützen. Aber ich habe bislang keine festen Zusagen. Dementsprechend ziehe ich bislang mit meinem eigenen Geld in den Wahlkampf.“


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