Am 7. Februar um 19 Uhr eröffnet die neue Tandem-Ausstellung im Depot. Vier Künstler:innen beschäftigten sich mit dem Thema „Vom BeGreifen und Schreiten“ und zeigen Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Malerei, Zeichnung und Lichtkunst.
Die Tandem-Ausstellung gibt es jetzt im Doppelpack
Im sogenannten Tandem-Projekt des Depots arbeiten junge und erfahrene Künstler:innen an Projekten zusammen. Es ermöglicht den Austausch über Generationen hinweg und bietet ihnen die Möglichkeit von einander zu lernen.
Das Konzept gibt es seit dem Jahr 2022. Zum ersten Mal präsentiert das Depot nun eine Tandem-Ausstellung im Doppelpack.
Zu sehen sind Werke von vier Künstler:innen, die sich ergänzen, aber auch im Kontrast zueinander stehen. Denn auch wenn die Künstler:innen zum selben Thema und mit ähnlichen Medien arbeiten, bedeutet dies nicht, dass sich die Werke ähneln.
Hände und Füße stehen bei der diesjährigen Ausstellung im Fokus
„Vom BeGreifen und Schreiten“ – so lautet das gemeinsame Thema der diesjährigen Tandem-Ausstellung. Präsentiert wird ein spannender Dialog zwischen Händen und Füßen. Die Aufmerksamkeit der Künstler:innen ist auf Hände und Tätigkeiten gerichtet, auf Füße und Schuhwerk, auf alltägliche Abläufe und auch auf das, was wir mit Händen schaffen: die Handwerkskunst.___STEADY_PAYWALL___
„Meine Fotos verstehe ich als kritische Reflexion darüber, was es bedeutet, als körperliches Wesen in dieser Welt zu existieren“, erklärt die junge Künstlerin Daša Marie Geiger.
Ihre Werke beschäftigen sich mit dem Kontakt zwischen uns und der Welt um uns herum. Eine Beziehung, von der viele Menschen finden, dass sie uns immer mehr aus den Händen gleitet und in den digitalen Raum hinein wandert.
Geiger fängt flüchtige Alltagsmomente mit einer analogen Point-&-Shoot-Kamera ein, die intuitiv zu bedienen ist. Die altmodische Technik betont vielleicht die Sehnsucht nach einer vergangenen Zeit, die sich langsamer entwickelt und die alltäglichen Momente wertschätzt.
Entschleunigte Fotografie zeigt einen Blick auf Handwerkstätigkeiten
Auch Alexander Lackmann ist auf der Suche nach Entschleunigung und nutzt eine alte, analoge Technik für seine Fotografie. Lackmann hat in Essen studiert und fokussiert sich mit seinen Fotos auf das Handwerk. Sie geben uns einen Einblick in altertümliche Handwerksbetriebe und porträtieren Menschen und Werkstätten.
„Der entschleunigte, bewusste Arbeitsprozess setzt einen Kontrapunkt zur Schnelllebigkeit der digitalen Kultur,“ findet der Master-Student. Deshalb benutzt er auch eine altmodische 4×5-Inch-Kamera, die eine bedachte und umsichtige Arbeitsweise erfordert.
Der Aufbau ist in vollem Gange und die Künstler:innen freuen sich auf die Eröffnung am Freitag. „Die Ausstellung bietet die Möglichkeit innezuhalten und einen entschleunigten Blick auf handwerkliche Tätigkeiten und menschliches Handeln zu werfen“ – so die Veranstalter.
„Füße faszinieren uns und stoßen uns gleichzeitig ab“
Tandem-Partnerinnen von Geiger und Lackmann sind Christiane Heetmann und Gine Selle. Die beiden Künstlerinnen haben seit vielen Jahren ihre Ateliers im Depot und arbeiten mit verschiedenen Techniken und Materialien. Bei Gine Selle kommen so Wesen zustande, die aus einer anderen Welt zu stammen scheinen: „Ich finde es wichtig, den Entwicklungen zum Thema ‚KI‘ das manuelle Handeln an der Basis gegenüberzustellen“, sagt Selle.
An der gegenüberliegenden Wand präsentiert Christiane Heetmann ihre Bilder von nackten Füßen: „Füße faszinieren uns und stoßen uns gleichzeitig ab“, kommentiert Heetmann ihre Fotos mit einem Lächeln. Ergänzend zeigt sie auch Bilder von abgenutzten Schuhen, die Spuren vom Schreiten tragen und eine Verbindung zwischen Füßen und Außenwelt verkörpern.
Hände und Füße, KI und alte Techniken, die vier Tandem-Künstler:innen bieten eine vielfältige und abwechslungsreiche Ausstellung. Welche Zusammenhänge werden die Besucher:innen erkennen und „beGreifen“? Werden sie ihre Füße oder auch den Fort-Schritt mit anderen Augen sehen?
Die Ausstellung wird am 7. Februar um 19 Uhr eröffnet und kann bis zum 2. März in der Halle des Depots besucht werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen auf der Website des Depot.
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