Die vielfältige Schulgemeinschaft soll ein wertvolles Lernumfeld schaffen

Queere Menschen herzlich willkommen: Das Paul-Ehrlich-Berufskolleg wird zur „Schule der Vielfalt“

Freuen sich: Dilber Öztekin (Schulsozialarbeiterin), Patrick Hidajat (Lehrer), Jana Gollner (Poetry-Slammerin), Friedrich Kuß (Schulleiter), Verena Aagten (Lehrerin), Frank Pohl (Landeskoordinator), Annika Lipka (SV), Maranthis Chalaris (SV), Alnd Suliman (SV), Annunthika Kenthirapalan (Lehrerin, hintere Reihe, v.l.), Luisa Küpper (Lehrerin), Eli Klouvi-Nana (Referendarin), Katja Hombrink (Lehrerin, vordere Reihe, v.l.). Foto: Paul-Ehrlich-Berufskolleg / Andre Kruse

Das Paul-Ehrlich-Berufkolleg ist das erste in Dortmund, das sich „Schule der Vielfalt nennen darf. Somit setzt es sich für die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt und gegen Diskriminierung an Schulen ein. „Wir möchten ein Ort des Lernens für alle sein – queere Menschen gehören dazu. Sie sollen sich hier genauso wohlfühlen wie andere“, sagt Friedrich Kuß, Schulleiter am Paul-Ehrlich-Berufskolleg (PEBK). Queer wird häufig als Sammelbezeichnung für homosexuelle, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen verwendet.

Am PEBK gibt es eine Diversity AG

Etwa 1800 junge Menschen gehen am PEBK zur Schule. Wenige von ihnen tragen ihr Queer-Sein aktiv nach außen. „Es wird deutlich mehr geben, die damit nicht so an die Öffentlichkeit gehen. Das soll ja jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist für uns, dass wir der Individualität aller Schüler:innen gerecht werden wollen“, sagt Schulleiter Kuß.

PEBK-Schulleiter Friedrich Kuß spricht während der Feierstunde zur Zertifizierung zur Schule der Vielfalt. Foto: Paul-Ehrlich-Berufskolleg / Andre Kruse

Der Wunsch nach mehr Akzeptanz individueller Lebensweisen oder geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung kam aus der Schülerschaft selbst.

„Nach Corona hat die Schülervertretung das an uns Lehrer:innen herangetragen“, sagt Verena Aagten. Aagten unterrichtet Biotechnik und Katholische Religionslehre und gehört zum Team der Diversity AG. Fünf Lehrer:innen und eine Schulsozialarbeiterin kümmern sich um die Anliegen von queeren Schüler:innen.

So ist in den vergangenen Jahren unter anderem das Queer & Friends-Café (geöffnet jeden letzten Mittwoch im Monat) entstanden, eine Diversity-Toilette und der Wunsch, die Schule ganz offiziell als Schule der Vielfalt zertifizieren zu lassen. Kuß: „Dazu musste die Lehrerinnenkonferenz zustimmen. Eine überwältigende Mehrheit hat dafür gestimmt.“

Kleine Feierstunde zu Zertifizierung

Schulleiter Kuß freut sich über diesen Schritt: „Wir haben uns entschieden, Teil des Netzwerks „Schule der Vielfalt“ zu werden, um unser Engagement für Toleranz und Vielfalt zu stärken. Wir glauben, dass eine vielfältige Schulgemeinschaft ein wertvolles Lernumfeld schafft. So fördern wir die Demokratie und schaffen eine gute Diskussionskultur.“

Das Paul-Ehrlich-Berufskolleg wurde als „Schule der Vielfalt“ zertifiziert. Foto: Paul-Ehrlich-Berufskolleg

Eine kleine Feierstunde, zum offiziellen anbringen der Plakette „Schule der Vielfalt“, wurde eingebettet in den Start der Projekt-Woche „Couragierte Schule der Vielfalt“ am Paul-Ehrlich-Berufskolleg. In diesem Rahmen wird es am 5. Februar 2025 eine Podiumsdiskussion zum Thema „Geschlechtervielfalt“ geben.

Für das laufende Jahr stehen noch weitere Projekte an, die für die Akzeptanz der queeren Lebensweisen und geschlechtlicher Vielfalt werben – beispielsweise für den Internationalen Aktionstag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai. Verena Aagten dazu: „Da werden wir mit mehreren Aktionen ein Zeichen setzen!“

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