Ab dem 1. März 2025 soll in Dortmund die Mietpreisbremse in Kraft treten. Damit dürfen Vermieter:innen bei neuen Mietverträgen nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete verlangen. Diese liegt in Dortmund aktuell bei 9,13 Euro pro Quadratmeter. Durch die Mietpreisbremse sollen es Mieter:innen einfacher haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Dabei gibt es jedoch Einschränkungen und offene Fragen.
Ziel: Bezahlbarer Wohnraum
Die Mietpreisbremse soll den schnellen Anstieg der Mieten regulieren, besonders bei neuen Verträgen. Rund 30 Prozent der deutschen Bevölkerung lebt bereits in Gebieten mit Mietpreisbremse. „Dortmund reiht sich nun ein, auch wenn viele Städte im Ruhrgebiet noch nicht abgedeckt sind“, erklärt Markus Roeser vom Mieterverein Dortmund. ___STEADY_PAYWALL___
Denn Dortmund ist dann tatsächlich die erste Stadt im Ruhrgebiet, die die Deckelung für Mietpreise bekommt. Berichten zufolge möchte das Land NRW dies nach und nach auf circa 40 Kommunen ausweiten. „Bislang konnten Vermieter oft hohe Preise durchsetzen, weil Mieter keine Wahl hatten“, so Roeser weiter. Mit der neuen Regelung könnten künftige Mieter:innen auf einen besseren Schutz hoffen.
Nicht alle vermieteten Wohnungen sind erfasst
Die Mietpreisbremse hat jedoch auch Grenzen: Sie gilt nicht für Neubauten, die nach Oktober 2014 zum ersten Mal vermietet wurden oder für umfassend sanierte Wohnungen. Auch Staffelmieten oder Indexmieten fallen nur eingeschränkt unter die Regelung. Dennoch können Mieter:innen Einspruch einlegen, wenn sie ihre Miete für zu hoch halten.
„Wir bieten Beratungen an und helfen Mietern, ihre Rechte durchzusetzen“, betont Roeser. Er sagt, die Mietpreisbremse sei ein wichtiges Werkzeug, müsse jedoch besser überwacht werden. Der Mieterverein wünsche sich deutschlandweit eine Deckelung bereits bestehender Mietverhältnisse, was mit einem bundesweiten Mietdeckel möglich wäre. Einen solchen Deckel für Deutschland fordert das Bündnis „Mietendeckel-jetzt“.
Kritik an der Mietpreisbremse kommt vom Verein Haus & Grund, der Vermieter:innen Interessen in Dortmund vertritt. Laut Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Bach löse die Mietrpeisbremse nämlich keine Probleme, sondern verhindere nur notwendige Investitionen in den Wohnungsbestand und greife zudem massiv in die Rechte von Vermieter:innen ein.
Mietpreisbremse nur bis Anfang 2026?
Die Mietpreisbremse läuft bundesweit bis Ende 2025. „Ob sie verlängert wird, ist völlig offen“, teilt der deutsche Mieterbund mit. Während einige Parteien wie die Grünen für eine Verlängerung plädieren, lehnen CDU und FDP dies ab. Ohne eine Verlängerung würde ab 2026 die Höhe der Mieten wieder allein vom Markt bestimmt. „Das Risiko besteht, dass die hohen Neuvertrags-Mieten von heute die teuren Bestandsmieten von morgen sind“, so der Mieterbund.
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