Die Tarifverhandlungen für die Fleischindustrie starten Anfang Februar

Höherer Mindestlohn für die 210 Dortmunder Beschäftigten in der Fleischproduktion

Die NGG fordert einen höheren Stundenlohn für die Beschäftigten der Fleischindustrie. Foto: NGG / Tobias Seifert

In Dortmund werden pro Jahr rund 30.900 Tonnen Fleisch gegessen – rein statistisch jedenfalls. Dieses Fleisch muss jedoch erst einmal produziert werden, wozu die Schlachtung und Fleischverarbeitung gehören. In Dortmund sind insgesamt rund 210 Menschen in der Fleischindustrie beschäftigt, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Torsten Gebehart (der Geschäftsführer der NGG) kritisiert, dass die Fleischindustrie immer noch eine Niedriglohnbranche ist und fordert einen Stundenlohn von 14,50 Euro für die Beschäftigten. Die Tarifverhandlungen für die Fleischindustrie starten Anfang Februar.

NGG: „Die Fleischproduktion ist ein Knochenjob“ 

„Die Menge an Fleisch, die auf den Teller kommt, wird weniger: Der Pro-Kopf-Verzehr geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Und dahinter steckt immer auch die Arbeit von Menschen“, sagt Torsten Gebehart.

Ein wichtiger Punkt sei dabei der Lohn: „Wer Tiere schlachtet oder Grillwürste verpackt, verdient selbst nur einen Hungerlohn. Oft sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn – aktuell also 12,82 Euro pro Stunde. Nur wer Glück hat, liegt ein paar Cent drüber“, so Torsten Gebehart. Mit der „Arbeit zum absoluten Billiglohn“ müsse jetzt Schluss sein. Deshalb fordert die NGG Dortmund mindestens 14,50 Euro pro Stunde als Untergrenze bei der Bezahlung für die Branche. 

Torsten Gebehart ist Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund.
Torsten Gebehart ist Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Foto: Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Hinter der Fleischproduktion stecke eine harte Arbeit: „Das ist ein Knochenjob. Allein beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten die Beschäftigten eine tonnenschwere Last am Tag: Eine Schweinekeule wiegt zwischen 5 und 10 Kilogramm. Und in einer Schicht trägt ein Zerleger mehr als 200 Mal Keulen aufs Produktionsband“, erklärt Gebehart. 

Außerdem machten Hitze und Nässe den Beschäftigten im Schlachtbetrieb und bei der Fleischverarbeitung zu schaffen. „Ebenso die Kälte im Kühlhaus. Das ist eine Arbeit bei ständig kalten 2 bis 3 Grad“, so Torsten Gebehart. Auf Dauer sei das für die Beschäftigten eine enorme gesundheitliche Belastung. Die Gewerkschaft NGG möchte nun alles tun, um ein Lohn-Plus am Tariftisch durchzusetzen damit die Arbeit in der Fleischindustrie besser bezahlt wird.

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