Der Startschuss soll in diesem Sommer an der Stadtkrone-Ost fallen

Barrierefreier Umbau der fünf B1-Haltestellen: Der Rat entscheidet in seiner Februar-Sitzung

Im Sommer soll der barrierefreie Umbau der Stadtbahn-Haltestelle Stadtkrone-Ost beginnen. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

Seit 2016 laufen die Planungen für den barrierefreien Umbau der Stadtbahn-Haltestellen an der Bundestraße (B1) in Dortmund. Die fünf Stationen müssen, bei laufendem Betrieb, aufwändig umgebaut werden um Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen den Zugang zu ermöglichen. Nun soll der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 13. Februar 2025 den Baubeschluss der Stadtbahnhaltestellen Kohlgartenstraße, Voßkuhle, Lübkestraße, Max-Eyth-Straße und Stadtkrone-Ost beschließen. Hierzu nennt die Stadt neue Details zum Zeitplan, Investitionsvolumen und Baumschutz: die Kosten haben sich verdoppelt und mehr Bäume müssen fallen.

Hoffnung auf Fördermittel um verdoppelte Baukosten zu decken

Die Kosten haben sich, im Vergleich zu den in 2020 kalkulierten 30 Millionen Euro, verdoppelt. Die Stadt rechnet nun mit Baukosten für die Gesamtmaßnahme von rund 59,5 Millionen Euro zuzüglich der zuwendungsfähigen Planungskosten von circa 1,2 Millionen Euro. Zudem entstehen Folgekosten für die Unterhaltung von Brücken und Aufzügen.

Für die Maßnahme können Fördermittel mit einer Förderquote von bis zu 90 Prozent der Kosten beantragt werden – ein Finanzierungsantrag wurde bereits eingereicht. Um den barrierefreien Umbau zu realisieren, müssen voraussichtlich 70 Bäume entfernt werden. Dafür soll es Ersatzpflanzungen an anderen Stellen geben.

Übergangslösung: Zusätzliche Bahnsteige auf der Nordseite und eingleisiger Betrieb

Auch die gesetzlichen Vorgaben zur Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr haben sich verändert. Die DSW21 wird ab 2027 neue Stadtbahnwagen auf der Strecke einsetzen. Dieser neue Wagentyp hat keine ausklappbaren Trittstufen mehr. Daher muss die Bahnsteighöhe von 38 auf künftig 94 Zentimeter (über Schienenoberkante) verändert werden.

Die neu angeschafften Stadtbahnen haben keine ausfahrenden Trittstufen mehr. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

Da der barrierefreie Umbau bis dahin noch nicht beendet sein wird, gibt es eine Übergangslösung um den Betrieb auch während der Bauphase aufrecht zu erhalten. Die Stadt plant zusätzliche Bahnsteige auf der Nordseite und möchte für einen eingleisigen Betrieb im Baubereich Weichen mit Fahrsignalanlagen installieren.

Die Arbeiten beginnen planmäßig im Sommer 2025 an der Haltestelle Stadtkrone-Ost. Hier steht zunächst der Rückbau der südlichen Zugangsspindel an, um Platz zu schaffen für eine neue Wassertransportleitung. Als Ersatz für die Spindel wird ein Treppenturm aufgestellt. Im Anschluss werden die Voraussetzungen für einen eingleisigen Betrieb der Stadtbahn geschaffen.

Ein weiterer baulicher Meilenstein wird ein neuer Bahnsteig auf der Ostseite der Bestandsbrücke. Parallel wird die neue Brücke inklusive Zuführung vom Tiranaweg errichtet, und es werden die baulichen Anpassungen für eine zukünftig barrierefreie Zuwegung durch den Rütlipark vorgenommen.

Kampfmittelverdachtspunkt an der Haltestelle Max-Eyth-Straße

Der barrierefreie Umbau der anderen vier Haltestellen soll ab Mitte 2026 beginnen. Hier sind ebenfalls umfassende Vorbereitungen nötig, die ab Sommer 2025 starten sollen.An der Haltestelle Max-Eyth-Straße befindet sich unterhalb der Treppe, von der vorhandenen Brücke zum Bahnsteig, ein Kampfmittelverdachtspunkt. Um diesen zu sondieren, muss zunächst die Treppe erschütterungsarm abgebaut und mehrere Leitungen umgelegt werden. Die Fahrgäste sollen die Haltestelle während der Bauphause dennoch erreichen können.

Die Stadt rechnet damit, dass alle fünf Haltestellen im Mittelstreifen der B1 ungefähr Mitte des Jahres 2030 barrierefrei umgebaut sind. Jedoch finden die Arbeiten im laufenden Betrieb statt. Daher kann es zu Verzögerungen des geplanten Zeitablaufs kommen.

Die Bauarbeiten haben Auswirkungen auf den Verkehr 

Der Stadtbahnbetrieb läuft zwar weiter, jedoch muss für Gleisumschlüsse und Arbeiten im Gleisbereich der Stadtbahnbetrieb kurzzeitig unterbrochen werden. Die Fahrgäste werden darüber rechtzeitig informiert.

Im Zuge der Arbeiten im Gleisbereich könnte der Stadtbahnbetrieb kurzzeitig unterbrochen werden. Foto: DSW21 / Jörg Schimmel

Auch Autofahrer:innen auf der B1 müssen mit Einschränkungen rechnen. So können Gleisbauarbeiten, Leitungsverlegungen, Kanal- und Brückenarbeiten kurzzeitige Sperrungen oder Teilsperrungen erforderlich machen.

Im direkten Baubereich der Haltestellen und Brücken muss – je nach Bauphase – jeweils die linke Spur der B1 komplett eingezogen werden. Das soll zusätzliche Behinderungen vermeiden, die durch Ein- und Ausscheren in den Haltestellenbereichen entstehen. Ziel ist es, die Auswirkungen auf den Verkehr möglichst gering zu halten. Das Tiefbauamt wird diese daher auswerten und bei Bedarf nachsteuern.

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