Im Rahmen der Programmprämien des Landes NRW für Spielstätten erhält die Parzelle im Depot eine Auszeichnung in Höhe von 10.000 Euro. Diese Auszeichnung würdigt kleine und mittlere Bühnen der freien Musikszene. In Dortmund wurde neben der Parzelle im Depot auch das Domicil ausgezeichnet. Zur Preisveranstaltung durfte Angelika Hoffmann, vom Vorstand des Parzelle-Trägervereins, Vertreter:innen von insgesamt 18 Spielstätten in der Parzelle im Depot begrüßen. Die Spielstättenprogrammprämien werden vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und vom Landesmusikrat NRW vergeben. Die Finanzierung erfolgt durch das Ministerium.
Auch Aspekte wie Diversität und regionale Bedeutung sind Kriterien
Bereits zum 16. Mal zeichnen das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Landesmusikrat NRW, Spielstätten für ihren besonderen Einsatz und ihr engagiertes Live-Programm aus. Für die Spielzeit 2024/25 hat eine Fachjury 18 Prämien zwischen 5.000 und 12.000 Euro vergeben.
Die Kriterien umfassen unter anderem die Qualität des künstlerischen Programms, die Förderung von jungen Profi-Musizierenden sowie Aspekte wie Diversität und regionale Bedeutung. Die Fachjury besteht aus Christina Lux (Musikerin), Ulla Oster (Jazzmusikerin und Vorstandsvorsitz Stadtgarten Köln), Tim Isfort (Moers Festival) und Dr. Jens Pyper (Ministerium für Kultur und Wissenschaft).
Die Parzelle im Depot Dortmund wurde nicht nur ausgezeichnet sondern war auch der Ort an dem die Spielstättenprogrammprämien des nordrhein-westfälischen Kulturministeriums und des Landesmusikrats an die zu Ehrenden zu übergeben wurden. Viele Vertreter:innen von insgesamt 18 Spielstätten hatten sich dort eingefunden.
Die Begrüßung erfolgte durch Angelika Hoffmann vom Vorstand des Parzelle-Trägervereins. Seitens des Landesmusikrats eröffnete Moderatorin und Projektleiterin Eva Luise Roth das Geschehen und führte in Musik und Wortbeiträge ein. Den musikalischen Auftakt der Veranstaltung bildete die Band Toxodon: Salome Amend (Vibes), Simon Camatta (Drums) und Raissa Mehner (Guitar).
Größtes Problem der Spielstätten sind die Grundkosten der Häuser
Robert v. Zahn, Generalsekretär des Landesmusikrats NRW, skizzierte in seiner Begrüßung, wie die Spielstättenprogrammprämie NRW entstanden ist. Vor fast 15 Jahren beriet ein Kreis von Spielstättenbetreibern und -kennern im Landesmusikrat über die Probleme und Lösungsmöglichkeiten der Stätten.
Größtes Problem waren und sind die Grundkosten der Häuser, die jeden Monat zu begleichen sind und die sich in ihrer kontinuierlichen Last den Landesfördermöglichkeiten oft entziehen, weil deren Ausrichtung auf Projekte immer stärker wurde.
Damals war der Kinoprogrammpreis auf Bundesebene das Vorbild. Nach diesem wurde das Spielstättenprogrammprämie NRW geformt. Mittlerweile haben zwei Kulturförderrichtlinien für NRW die Möglichkeiten verbessert Grundkosten auch in Projektförderungen einzubringen.
Dennoch ist die Spielstättenprogrammprämie, ohne Verwendungsbindung, immer noch ein vorteilhaftes und sinnvolles Förderinstrument des Landes.
Die kulturelle Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist bedeutsam für Künstler:innen
Michael Reitemeyer, Abteilungsleiter im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, vertrat die Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes. Reitemeyer drückte seine Anerkennung in einer Rede aus, in der er die Rolle und Bedeutung der Spielstätten reflektierte.
Der Fördereffekt ihres Engagements gerade für die Nachwuchsbands und die Ensembles vor Ort sei nicht zu unterschätzen. Zusammen mit Robert v. Zahn übergab er den Vertreter:innen der Häuser Urkunden.
Seitens der geehrten Spielstätten dankte Kazim Calisgan vom Katakomben-Theater in Essen mit einem Redebeitrag, in dem er erzählte, wie sehr das Engagement seines Teams den Wechselfällen von gesundheitlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unwägbarkeiten ausgesetzt ist und wie sinnvoll öffentliche Förderung für diese Arbeit ist.
Nach ihm trat die zweite Band HIBY|KELLERS|ASKARI auf: Hans-Peter Hiby (Sax), Willi Kellers (Drums) und Reza Askari (Bass) unterhielten die Gäste mit Free-Jazz. Der Höhepunkte, der Darbietung, erinnerte an die frenetischen Free-Jazz-Konzerte der 1960er Jahre.