„Wir bauen in den USA“- zwischen dem 5. und 26. November 2024

SweetSixteen Kino präsentiert beliebte Dokumentarfilmreihe: Architektur und Film 2024

Fotocollage: aknew.de

In Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zeigt das SweetSixteen Kino in der Immermannstr. 29 (44147 Dortmund) wieder die Filmreihe Architektur und Film. In diesem Jahr zu dem Thema „Wir bauen in den USA“. Zwischen dem 5. und 26. November 2024 zeichnen die ausgewählten Dokumentarfilme ein breites Bild des architektonischen Erbes Europas in den USA. Von New York nach Chicago, von New Hampshire nach Massachusetts und schließlich bis über die Grenzen nach Kanada führt die filmische Reise von Brücken zu Wolkenkratzern zu Privathäusern. Der Eintritt beträgt 8 Euro.

Die Werke können zum Teil bis heute noch in der Stadtlandschaft bewundert werden

Die erste deutsche Siedlung auf dem Boden der heutigen USA entstand im 17. Jahrhundert in Pennsylvania. Hier ließen sich damals 13 mennonitische Familien aus Krefeld nieder. In wirtschaftlichen und politischen Krisenzeiten gingen auch zahlreiche Architekt:innen und Ingenieur:innen aus Deutschland und ganz Europa in den Norden Amerikas, oft ohne zurückzukehren.

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Die Filmreihe „Wir bauen in den USA“ erzählt Geschichten über die Architektur dieser Emigranten.

Von Johann Augustus Röbling im 19. Jahrhundert bis Karola Bloch, Cornelia Oberlander, Marcel Breuer und Mies van der Rohe im 20. Jahrhundert, beleuchten die Filme das Leben dieser Menschen und ihrer Werke in den USA, die zum Teil bis heute noch das Bild der US-amerikanischen Stadtlandschaft prägen.

Das Programm zwischen dem 5. und 26. November 2024 im Überblick:

Dienstag, 05.11.2024 19.30 Uhr

  • Brooklyn Bridge · USA 1981 · 58 Minuten · Originalfassung (OF)
Foto: aknew.de

Die Brooklyn Bridge ist eine Ikone des New Yorker Stadtbildes. Weniger bekannt ist, dass ein deutscher Architekt und Auswanderer sie konzipiert hat. Johann Augustus Röbling (1806-1869) studierte unter anderem Architektur und Brückenbau an der Berliner Bauakademie. Er wanderte 1831 in die USA aus, wo er in Pennsylvania mit weiteren Deutschen Land kaufte und die bis heute als Saxonburg bekannte Siedlung Germania gründete.

Nach der Konstruktion zahlreicher Aquädukte und Hängebrücken plante er ab 1865 die Brooklyn Bridge, die über den East River die Stadtteile Brooklyn und Manhattan verbinden sollte. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Washington Roebling das Projekt, der erkranke bis seine Frau Emily Warren Roebling schließlich den Bau bis zur Fertigstellung sicherte. Die prämierte Dokumentation erzählt die Entstehungsgeschichte der damals längsten Hängebrücke der Welt.

Verschiebung der Oberkasseler Brücke · D 1976 · 13 min · ohne Ton

Der Amateurfilmemacher Jupp Jäger dokumentiert die spektakuläre Verschiebung der Oberkasseler Brücke am 7. und 8. April 1976 in Düsseldorf. Der komplette Oberbau der Brücke samt Pylon und Schrägseilen mit einem Gesamtgewicht von 12.500 Tonnen wurde um 47,5 Meter stromabwärts an den Platz der alten Brücke gezogen.

Dienstag, 12.11.2024 19.30 Uhr

  • Karola Bloch – Und dann nimmt die Frau die Geschicke in die Hand · BRD 1982 · 43 Minuten · OF
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Die 1905 im polnischen Lodz geborene Karola Bloch glaubte an die Utopie des Bauhauses. Nach aktivem Widerstand gegen den Nationalsozialismus musste sie das Land verlassen. Dies führte sie und ihren Mann, den Philosophen Ernst Bloch, in die USA, wo sie als Architektin arbeitete und ihre Familie ernährte.

1949 kehrten sie zurück nach Deutschland. 1982 interviewte die Dokumentarfilmemacherin Helga Reidemeister (1940-2021), die damals 77-jährige Architektin. Bloch und Reidemeister teilten die Begeisterung für Sozialismus und Feminismus. Bloch erzählt ihr von ihrem Leben und ihren Hoffnungen.

  • Regular or Super – Views on Mies Van Der Rohe · CAN 2004 · 56 min · OmeU

Der Dokumentarfilm über den in Aachen geborenen Architekten Mies Van Der Rohe beginnt mit dem Ende seines Schaffens: einer Tankstelle auf Nun‘s Island in der Nähe von Montreal, die er zwei Jahre vor seinem Tod konzipierte. 1936 bekam Mies van der Rohe ein Angebot zur Bewerbung an einen Lehrstuhl der Harvard University und eines für die Leitung der Architekturabteilung am Armour Institute in Chicago, die er 1937 annahm. Nach der Gründung eines Architekturbüros in Chicago übersiedelte er 1938 endgültig in die Vereinigten Staaten. 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger.

Dienstag, 19.11.2024 19.30 Uhr

  • City Dreamers · CAN·USA 2018 · 80 Minuten · OF
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In „City Dreamers“ lädt der Regisseur Joseph Hillel zu einer Reflexion über den urbanen Raum ein, indem er vier Architektinnen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts portraitiert: Die US-Amerikanerin jüdischer Herkunft Denise Scott Brown (*1931), die Kanadierin jüdischer Herkunft Phyllis Lambert (*1927), die in den späten 40ern mit Mies van der Rohe am Seagram Building arbeitet, die britisch-kanadische Blanche Lemco van Ginkel (1923-2022).

Sowie die in Mülheim an der Ruhr geborene Cornelia Hahn Oberlander (1921-2021), die mit ihrer Schwester und Mutter nach der Reichspogromnacht nach England floh und schließlich 1939 in die USA immigrierte. Oberlander studierte als eine der ersten Frauen in Harvard.

Dienstag, 26.11.2024 19.30 Uhr

  • Breuer´s Bohemia · USA 2021 · 73 Minuten · OF
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In Europa ist Marcel Breuer (1902-1981) hauptsächlich als Designer bekannt. Er hatte in den ersten Stunden des Bauhauses in Weimar studiert und wurde nach dem Studium schnell mit seinen Möbelentwürfen erfolgreich.

In den USA wird er dennoch eher als Architekt in Erinnerung bleiben. 1933 gezwungen Deutschland zu verlassen ging er, nach Aufenthalten in Ungarn und in England, schließlich 1937 in die USA und bekam 1944 die US-amerikanische Staatsangehörigkeit. Breuer konzipierte neben Museen und Geschäftshäusern zahlreiche Häuser an der nordöstlichen Küste der USA, die zur Privatbühne der Nachkriegsbohème wurden.

Der US-amerikanische Filmemacher und Kunsthistoriker James Crump lädt mit Interviews, historischen Fotografien und Luftaufnahmen zu einer intimen Entdeckung dieses Kreises in dem sich wandelnden sozialpolitischen Kontext der Zeit ein. Er ermöglicht eine visuelle Begegnung mit Breuers Architektur mit einem Fokus auf der Belebung dieser Häuser auf privater Ebene. Crump schafft ein Bewusstsein für Breuers Erbe in Bezug auf gegenwärtige Architektur und Design.

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