In der Nordstadt wird das farbenreichste Mineral der Erde präsentiert

Neue Sonderausstellung im Naturmuseum Dortmund: Faszinierende Turmalinwelten

Das Naturmuseum zeigt bis 9. März 2025 die beeindruckenden Strukturen und Farbvariationen dieser besonderen Mineralfamilie. Foto: Peter Krause für Nordstadtblogger.de

Das Naturmuseum Dortmund lädt ein zu einer Reise in die Welt der Turmaline. In der Sonderausstellung „Kristallmagie – Verborgener Zauber dunkler Turmaline“, die bis Sonntag, 9. März 2025, zu sehen ist, zeigt das Museum die beeindruckenden Strukturen und Farbvariationen dieser besonderen Mineralfamilie.

Das Naturmuseum präsentiert das farbenreichste Mineral der Erde

Man gerät ins Staunen, angesichts der Fülle der ausgestellten Exponate. Hunderte Kristalle in allen Größen, 1500 vielfarbige Querschnitte, großformatige Fotografien und zu allem eingängige Erläuterungen bieten ein einzigartiges Ausstellungserlebnis. Das alles ist dem Turmalin gewidmet, einem Kristall, der durch seine Einzigartigkeit Fachleute und Laien gleichermaßen beeindruckt.

Foto: Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0&lt

Der Turmalin ist nämlich das weitaus farbenreichste Mineral der Erde. Es findet sich an vielen Orten der Welt in verschiedenen Gesteinsumgebungen in den unterschiedlichsten Varietäten.

Die Farbigkeit, die zum Vorschein kommt, wenn die Kristalle längs oder quer geschnitten, geschliffen und poliert werden, ist enorm. Sie reicht vom Schwarz und Braun, über Rot-, Gelb- und Orangetöne, ebenso kommen Grün, Blau und Violett vor – und das alles unter Umständen in nur einem einzigen Kristall.

Im Entstehungsprozess nimmt Turmalin die chemischen Elemente der Umgebung auf

Seinen Grund hat dieses erstaunliche Phänomen in der Eigenschaft des Turmalin, im Entstehungsprozess die unterschiedlichsten chemischen Elemente aus seiner Umgebung aufzunehmen.

Foto: Peter Krause für Nordstadtblogger.de

Auch darin unterschiedet sich dieses Mineral von den anderen, deren Chemie eindeutig fixiert ist. Bei mehrfarbigen Turmalinen wechselt die Farbigkeit rhythmisch, möglicherweise auch in Wiederholungen.

Man erlebt das möglicherweise als Analogie zu den Jahreszeiten, während sich die Farbigkeit insgesamt wie eine bis zur Blüte entfaltete Pflanze ausnimmt. Insofern sind Turmaline tatsächlich beeindruckende Kunstwerke der Natur.

Die Ausstellung macht die verborgene Farbigkeit sichtbar

Als Schmucksteine oder Sammlungsobjekte sind Turmaline darum unter Kenner:innen sehr begehrt. Das beruht unter anderem eben darauf, dass auch die sehr häufige, rein äußerlich pechschwarz erscheinende Turmalinart „Schörl“ bunt wird, wenn man sie nur dünn genug schleift.

Foto: Thomas Spann - Tourmaline, CC BY 2.0,

Dann zeigen die prismatischen Kristalle ein Farbspiel, das zwischen Braun- und Gelbtönen in allen Abstufungen changiert. In der Ausstellung des Naturmuseums wird dieses Phänomen anhand von zahlreichen Orginalexponaten und stark vergrößerten Mikrofotografien anschaulich gezeigt.

Der Chemiker Dr. Paul Rustemeyer, Kurator der Ausstellung, befasst sich schon seit Jahrzehnten mit dem Turmalin. Aus aller Welt trägt er Kristalle zusammen, die er selbst schneidet und poliert. Dadurch erscheinen in Dünnschliffen schließlich die Strukturen und Farben, die den äußerlich meist schwarzen Turmalin zu so einem erstaunlichen Phänomen machen.

„Dieser Stein war in der Wissenschaft von je her spannend“, weiß Rustemeyer und erzählt von seinen eigenen Erfahrungen bei Schneiden, Schleifen und Polieren der Kristalle. „Um sich zu erden, ist das etwas ganz köstliches, und gleichzeitig ist die Spannung da, was es wird“, sagt er.

Den Turmalin in der Nordstadt erleben

Parallel zur Ausstellung bietet das Naturmuseum auch Workshops an, in denen Interessierte sich auf eine Entdeckungstour begeben können, indem sie selbst eine Turmalinscheibe schleifen und polieren, um ihre Farbigkeit nach und nach sichtbar werden zu lassen.

Dr. Paul Rustemeyer (links) und Dr. Jan-Michael Ilger (rechts), Kurator Geologie, bei der Sonderausstellung „Kristallmagie – Verborgener Zauber dunkler Turmaline“ im Naturmuseum Dortmund. Foto: Sabrina Richmann für die Stadt Dortmund

Das Konzept des Naturmuseums, die gezeigten Exponate für Erwachsene und Kinder gleichermaßen zugänglich zu machen, wurde auch in dieser Sonderausstellung gelungen umgesetzt. Alle Besucher:innen kommen gewiss auf ihre Kosten.

Wissenschaftlich an Mineralogie Interessierten werden vielfältige Einblicke und Erläuterungen geboten, aber auch all denjenigen, die einfach nur zum Staunen gekommen sind, finden dafür überreichlich Gelegenheit. Der Besuch dieser Sonderausstellung ist unbedingt zu empfehlen!

Mehr Informationen:

  •  Die Sonderausstellung „Kristallmagie – Verborgener Zauber dunkler Turmaline“ ist im Naturmuseum Dortmund (Münsterstraße 271) zu sehen.
  • Sie ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Der Eintritt beträgt 4 Euro für Erwachsene, 2 Euro ermäßigt, während Besucher:innen unter 18 Jahren kostenfrei besuchen können.
  • Barrierefreiheit ist im gesamten Museum gewährleistet, ein Behinderten-WC steht zur Verfügung.
  • Das Café Kreidezeit lädt ebenfalls dienstags bis sonntags von 10 bis 17.30 Uhr zu einer kulinarischen Pause ein.

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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