Gespanntes Warten auf die Entwicklungen in der ehemaligen „Apotheke am Nordmarkt“: In nicht-öffentlicher Sitzung hatte der Rat im Juni den Ankauf des Gebäudeteils beschlossen. Dort soll eine Anlaufstelle für die Ordnungspartnerschaften entstehen.
Aktuell befindet sich das Nordstadtbüro der Ordnungspartnerschaften in angemieteten Räumen des Gebäudes Bornstraße 124. Die ehemalige Nordstadt-Apotheke soll eine weitere Anlaufstelle für die Einsatzkräfte werden.
Die Stadt will mit der Ansiedlung von Ordnungsamtsmitarbeitern Druck machen
„Die Nordmarkt-Umgebung ist vermehrt als sozialer Brennpunkt im Gespräch. Dies ist u. a. auf die Drogenproblematik, Müllanhäufungen und die sich dort aufhaltenden „Problemgruppen“ zurückzuführen“, heißt es dazu in der Vorlage.
„Mit der unmittelbaren Platzierung der Ordnungspartnerschaften am Nordmarkt soll eine positive Wirkung auf die problematische Umgebung dort erzielt werden.“
„Ordnungspartner“ meint gemeinsame Streifen von Polizei und Ordnungsamt. Bislang gibt es rund 30 dieser Paare – die Hälfte von ihnen wird im Bereich der Wache Nord eingesetzt.
Wann hier etwas passiert – und wer genau hier einziehen wird, darüber gibt es aber noch keine Klarheit. „Das steht noch nicht fest, es gibt drei interne Denkvarianten des Ordnungsamtes aus dem März 2015, von denen bislang noch keine spruchreif ist“, teilt Stadtsprecher Hans-Joachim Skupsch auf Nachfrage der Nordstadtblogger mit.
Eine „Nordmarkt-Wache“ mit der Polizei ist bisher reines Wunschdenken
Eine Variante – die stärkste – wäre es, eine Nordmarkt-Wache dort zu etablieren, wo dann nicht nur das Ordnungsamt, sondern auch die Polizei zu Hause wäre. Allerdings scheint dieses Szenario bislang reines Wunschdenken.
„Wir haben von den Überlegungen nur aus der Zeitung erfahren“, betonte Polizeisprecher Gunnar Wortmann auf Nachfrage. Gespräche habe es dazu noch nicht gegeben: „Wir würden uns aber Gesprächen nicht verweigern“, so Wortmann weiter.
Allerdings gelte es aus polizeilicher Sicht zuvor zu klären, ob dies überhaupt notwendig ist. „Wir haben ja eine Wache in der Münsterstraße.“
Zeitplan zur Nutzung der ehemaligen Apotheke am Nordmarkt ist völlig offen
Der Zeitplan zur Nutzung des Gebäudes ist noch völlig offen, da noch kein Besitzübergang erfolgt sei. „Alles in Allem kann sich die komplette Umsetzung möglicherweise noch bis in das Jahr 2016 ziehen“, dämpft Skupsch die Erwartungen.
Auch werden sich durch den Kauf der Apotheke die Probleme in dem Gebäudekomplex nicht ändern. Denn die Stadt hat bisher nur einen kleinen Teil erworben.
„Erst mit dem Erwerb weiterer Eigentumseinheiten kann sich die Stadt Dortmund die uneingeschränkte Verfügungsgewalt für den Gebäudekomplex Mallinckrodtstraße 55-59 / Nordmarkt 3 sichern“, heißt es dazu in der Beurteilung der Verwaltung vor dem Kauf, den der Rat beschlossen hat.
In diesem und den Nachbargebäuden gibt es eine Vielzahl von Problemen, die letztendlich auch zum Auszug der Arztpraxen und der Apotheke geführt hatte.
Stadtspitze verspricht sich eine positive Wirkung auf den Nordmarkt
Die Stadtspitze verspricht sich von der Ansiedlung der Ordnungspartner „eine positive Wirkung auf die zum Teil problematische Umgebung und den Wegfall des Bauwagens auf dem Nordmarkt als Provisorium.“
Dieser wird allerdings – so die Wahrnehmung von Anwohnern und Stammgästen – so gut wie nicht genutzt. Die Präsenz hat sich – von einigen Schwerpunkteinsätzen abgesehen – kaum verändert.
Auch wenn die Nutzung durch das Ordnungsamt nach dem Umbau der ehemaligen Apotheke möglich ist, soll das Nordstadt-Büro des Ordnungsamtes weiterhin im ehemaligen Sparkassen-Gebäude bleiben.
Auch die Service- und Präsenzdienste – die sogenannten „Rotkäppchen“, sollen zu ihren Einsätzen von ihrem bisherigen Standort an der U-Bahnstation Brunnenstraße aufbrechen.