Mit insgesamt 35 Filmen an fünf Standorten im Ruhrgebiet

Am 29. Oktober 2024 startet das Dokufilmfestival „DOXS RUHR“ in der Schauburg Dortmund

Fotocollage: Nordstadtblogger-Redaktion

Die 12. Auflage von „DOX RUHR“ gibt sich rebellisch und schaut auf Realitäten im Wandel. „Mit dokumentarischer Fantasie“, sagt Festivalleiterin Gudrun Sommer, „reagiert das Festival auf die Tristesse und Vorhersehbarkeit visueller Medienroutinen. Es untersucht Diskriminierungsdynamiken und gesellschaftspolitische Umbrüche , gibt emanzipatorischen Utopien Raum und feiert ein Kino jenseits des Mainstreams.“ Das Hauptprogramm für Schüler:innen wartet mit Filmen auf, die in persönliche Schicksale und globale Kontexte eintauchen, Fragen der Transnationalität und Diversität erörtern und die Klimakrise thematisieren. In Dortmund startet „DOX RUHR“ am 29. Oktober 2024 um 8.30 Uhr mit der Deutschlandpremiere des Films „Everything is temporary“. Das gesamte Festival-Angebot ist für Schulen kostenfrei.

Festivalauftakt in der Schauburg Dortmund am 29. Oktober

Das Abendprogramm gestaltet erneut das junge Kurator:innen-Netzwerk kino.for.you. Online-Angebote, die Vergabe von zwei Filmpreisen und ein Think Tank zum Kinderdokumentarfilm in Europa sind weitere Highlights im Programm.

Szenenbild aus „Everything is temporary“. Foto: DOX RUHR

Das Festival präsentiert insgesamt 35 Filme an fünf Standorten im Ruhrgebiet, darunter zwei Weltpremieren. Im diesjährigen Eröffnungsfilm „Everything is temporary“ wird die Schweizer Regisseurin Juliette Klinke unverhofft Zeitzeugin dramatischer Entwicklungen in Myanmar.

Bei einem Besuch ihres Lebensgefährten im August 2020 trifft sie auf die 17-jährige Zu Zu, mit der sie sich anfreundet – kurz bevor zwei Ausnahmesituationen das Leben beider massiv verändern. Nach der Pandemie und einem Militärputsch ist in Myanmar nichts wie vorher.

Deutschlandpremiere von „Everything is temporary“

Es ist dunkel, nur am Horizont sieht man ein Feuer. „Das ist Myanmar“, sagt die 17-jährige Zu Zu. Die Aufnahmen zeigen die Proteste, welche 2021 nach dem Militärputsch gegen die demokratische Regierung begannen. Die Bilder stammen aus dem Film „Everything is temporary“ (CH 2024) der Regisseurin Juliette Klinke, der am 29. Oktober in der Schauburg Dortmund als Deutschlandpremiere das Festival DOXS RUHR eröffnet. Das Dokumentarfilmfestival für junge Leute geht in seine 12. Auflage und bietet zum Start neben dem Eröffnungsfilm ein Programm für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen ab acht Jahren an.

Szenenbild aus „Everything is temporary“. Foto: DOXS RUHR

Der Film „Everything is temporary“ dokumentiert die besondere Freundschaft der 17-jährigen Zu Zu und der schweizerisch-belgischen Filmemacherin Juliette Klinke, die sich 2021 in Myanmar begegnen. Als Klinke bei Zu Zus kleinem Imbiss an der Straßenecke zu Gast ist, lernen die beiden sich in einer politisch schwierigen Zeit kennen.

Abends klopfen hier die Menschen mit Pfannen und Töpfen, ein Zeichen des Widerstands. „Wenn andere mich nach meinen Zielen fragen, möchte ich weinen“, sagt Zu Zu. Später will sie einmal Polizistin werden – undenkbar unter der aktuellen Militärführung. Doch Zu Zu ist geduldig: „Phi Pyet“, sagt man in Myanmar: „Alles ist vergänglich“.

Dortmund, Kino Schauburg 
29. Oktober 2024 | 8.30 Uhr

Auch Einzelpersonen können sich per Mail anmelden

Nach der offiziellen Eröffnung startet das Programm für alle Altersgruppen. Die Filme handeln von Teenagern, die keine Lust mehr haben, wütend zu sein, die nach Geisternetzen tauchen oder einfach „anders“ sind und damit klarkommen müssen.

Die Schauburg ist das älteste Dortmunder Kino. Foto: Schauburg
Die Veranstaltung findet in der Schauburg in der Brückstraße statt. Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

Sie zeigen, wie die Klimakrise zahlreiche Naturparadiese und die Arbeit auf dem Bauernhof gleichermaßen bedroht. Und sie erzählen davon, wie tendenziös und frauenfeindlich in digitalen Medien Themen wie Schwangerschaftsabbrüche dargestellt werden.

Dortmund, Kino Schauburg 
29. Oktober 2024 | 9.10 Uhr .
Das gesamte Programm in der Schauburg Dortmund finden Interessierte hier.

Das Angebot ist für Schulen kostenfrei. Kurzfristige Anmeldungen auch für Einzelpersonen sind möglich unter: bildung@doxs-ruhr.de. Das vollständige „DOXS RUHR“-Programm online finden Sie hier. „DOXS RUHR“ wird u.a. vom Land NRW, dem Regionalverband Ruhr, der LWL-Kulturförderung, der SelbstLos!-Kulturstiftung und der Stadt Dortmund unterstützt.


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Reaktionen

  1. Double Impact – Eröffnung in Bochum und Dortmund – Festivalstart in Dortmund am 29.10.2024 | Zwei Filmpreise werden vergeben (PM)

    Über fünfzig Expert*innen und Filmschaffende sind zum Auftakt der Festivalwoche in Bochum und dem Ruhrgebiet zwischen den fünf Spielorten unterwegs. In Dortmund eröffnet das Schulfilmprogramm mit der Deutschlandpremiere von EVERYTHING IS TEMPORARY (CH 2024 | 66 MIN, DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG) von Juliette Klinke am 29. Oktober im Kino Schauburg.

    Insgesamt 15 Dokumentarfilme konkurrieren um die zwei Preise des Festivals: den ECFA DOC Award und den neu ausgelobten Grand Prix Ruhr. In Dortmund, Bochum, Essen und Moers wurden kurzfristig Zusatzvorstellungen ins Programm integriert. Anmeldungen von Schulen sind daher weiterhin möglich.

    Noch vor dem offiziellen Festivalstart laden die Festivalmacher*innen zum euopäischen think tank in der Bochumer KoFabrik ein. Internationale Vertreter*innen der Kinderfilm- und Medienbranche erarbeiten im Rahmen von YES – Young European Realities gemeinsam Strategien für zukünftige Kooperationen auf europäischer Ebene, um den Dokumentarfilm für Kinder transnational zu stärken.

    Erstmals ist ein inklusiver Filmworkshop für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen Teil des pädagogischen Angebots. Das Online-Programm von DOXS RUHR umfasst Filme, Podcasts sowie Begleitmaterialien und steht Schulen bis zum Ende des Festivals am 10. November kostenfrei zur Verfügung.

    Das vollständige Programm: http://www.doxs-ruhr.de/programm/

    Träger und Förderer

    Veranstalter*innen von DOXS RUHR sind die Freund*innen der Realität. Verein zur Förderung des Dokumentarfilms für Kinder und Jugendliche e.V.. Das Festival wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (Regionale Kulturpolitik), der LWL-Kulturförderung, vom Regionalverband Ruhr (RVR). Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Heidehof Stiftung, die Selbst.Los! Kulturstiftung – Annelie & Wilfried Stascheit sowie das Schweizerische Generalkonsulat in Frankfurt unterstützen das Festival. Auf kommunaler Seite kooperiert DOXS RUHR mit den Kulturbüros in Bochum, Dortmund, Gelsenkirchen und Moers. Neben vielen lokalen und regionalen Partnern agiert das Festival auch auf internationaler Ebene, u.a. mit dem Arras Film Festival, dem Goethe-Institut Lille und der European Children’s Film Association ECFA.

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