Schauraum: comic + cartoon - Vom Kolonialismus zum Black Panther

Die neue Ausstellung „Black Comics“ zeigt die Entwicklung von Schwarzen Figuren im Comic

Die neue Ausstellung im schauraum: comic + cartoon ist von den selben Macher:innen wie der Vorgänger die „Simpsons“-Schau. Diesmal geht es um „Black Comics“ und die Entwicklung von Schwarzen Figuren im Comic – vom schlichten Sidekick zum Superhelden wie Black Panther. Die Ausstellung wird vom 15. November 2024 bis 27. April 2025 zu sehen sein. Die Eröffnung findet um 18 Uhr (15. November) im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek statt. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogbuch.

Der Comicexperte Dr. Alexander Braun hat viel seltenes Material zusammengestellt

Black Comic zeigt die Entwicklung schwarzer Figuren im Comic: vom Sidekick bis zum schwarzen Batman. Bild: DC Comics

Das Thema von der Entwicklung schwarzer Figuren in Comics ist ein aktuelles, jedoch in Deutschland wenig behandeltes Thema. Comicexperte Dr. Braun füllt die Ausstellung mit circa 100 Originalwerken und reichlich Archivmaterial um die Entwicklung der Figuren und ihrer Macher:innen zu beleuchten.

Sie wurden zunächst ausschließlich von Weißen gezeichnet, dann zunehmend und immer selbstbewusster auch von schwarzen Künstler:innen.

Von einem kolonialistischen Tim und Struppi 1930 (Tim im Kongo) bis zu kongolesischen Zeichner:innen, von Schwarzen Sidekicks im Comic-Strip der 1910er-Jahre bis zu Schwarzen Superhelden wie Black Panther oder einem Schwarzen Batman, die Entwicklung schwarzer Figuren während des 20. Jahrhunderts ist enorm.

Koloniale Geschichte im Comic – Von katholischen Missionaren zu Titelhelden

Ein Negativbeispiel ist Hergés „Tim im Kongo“ von 1930, in dem der blonde belgische Reporter an der Seite katholischer Missionare den „dummen“ Afrikaner:innen Bildung und Tugendhaftigkeit bringt. Trotz seiner kolonialen Agenda wird „Tim im Kongo“ im Kongo selbst zu einem Bestseller und rangiert bis heute in Afrika unter den beliebtesten Comic-Titeln. Das Album entfacht eine eigene afrikanische Comic-Kultur. Circa 50 Prozent der Comic-Künstler:innen des gesamten Kontinents stammen aus dem Kongo.

Nur neun Jahre später machte Jijé es besser und bescherte dem europäischen Comic, mitten in der Besatzung Belgiens durch die Nazis,  einen schwarzen Jungen als Titelhelden in „Blondin et Cirage“.

Black Community erobert seit den frühen 1970ern die Comic-Landschaft 

In den 1970ern entsteht viele afroamerikanischer Helden, angeführt vom „Black Panther“. Bild: Marvel Comics

Zu Beginn der 1950er Jahre prangerte der EC-Verlag den Rassismus in den USA und die Machenschaften des Ku-Klux-Klans an. In den frühen 1970ern erweiterten Jack Kirby und Co. den Superhelden-Kosmos um eine ganze Riege afroamerikanischer Helden, angeführt vom „Black Panther“. 

Die meisten der neuen Helden wurden nun auch zunehmend von afroamerikanischen Künstler:innen gezeichnet. Die Black Community setze immer stärkere und eigene Akzente  in der Comic-Landschaft.

Independent-Autor:innen und -Zeichner:innen wie Ho Che Anderson oder Kyle Baker huldigten in Graphic Novels ihren Idolen Martin Luther King oder Nat Turner. Heute ist die Comic-Szene von New York bis Kapstadt, von Paris und Brüssel bis Kinshasa so vielstimmig und bunt wie nie zuvor.

Mehr Informationen: 

  • Die Ausstellung: Black Comics: Vom Kolonialismus zum Black Panther findet vom 15.11.2024 bis 27.04.2025 statt.
  • Die Eröffnung ist am Freitag, 15. November um 18 Uhr im Studio B, Stadt- und Landesbibliothek Dortmund.

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