„Made in Dortmund“ auf der International Manufacturing Technology Show

Sieben lokale Unternehmen präsentieren sich auf der weltgrößten Fertigungsmesse in den USA

Die IMTS findet im „McCormick Place“ in Chicago statt. Foto: Costar

Der Wirtschaftsstandort Dortmund wird auf der International Manufacturing Technology Show (IMTS) in Chicago vom heutigen Montag bis zum 14. September 2024 prominent vertreten sein. Die IMTS zählt zu den weltweit bedeutendsten Fachmessen für Fertigungstechnologie. Hier präsentieren Rund 2000 Aussteller:innen aus mehr als 100 Ländern ihre Technologien. Darunter auch sieben Dortmunder Unternehmen, die ihr Know-how im German Pavilion zeigen und damit die internationale Bedeutung der Region für die Fertigungsbranche demonstrieren wollen.

„Made in Germany“ ist in Übersee gut angesehen

Viele mittelständische Unternehmen aus dem Raum Dortmund, die den Standard in der Robotik oder bei grünen Technologien setzen, nehmen an der IMTS teil. Beispielsweise die GRIP GmbH, Lumiglas von der F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG aus Schwerte und die ITB Ingenieurgesellschaft für technische Berechnungen mbH aus Dortmund.

Vorbereitungen für die diesjährige IMTS Foto: imts.com

Mit ihren hochspezialisierten Lösungen für die Fertigungstechnik setzen sie nach eigener Aussage „allesamt Maßstäbe in ihren Technologiebereichen und haben bereits jetzt das Interesse potenzieller nordamerikanischer Partner geweckt oder sind in den USA mit Niederlassungen präsent“.

Matthias Amberg, selbst gebürtiger Dortmunder und Vorstand der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer in Chicago, weiß: „Die USA sind eine der größten Volkswirtschaften der Welt und bieten ein enormes Potenzial für deutsche Unternehmen. ‚Made in Germany‘ ist hier gut angesehen.“

Lokal oder global: Die Physik ist überall die gleiche 

Dr. Frank Brehmer, Geschäftsführer und Gründer der ITB, hat sich im Vorfeld mit der amerikanischen Mentalität, spezifischen Regelwerken und der Art, wie dort Geschäfte gemacht werden, befasst: „Es gibt einige andere Konstruktionsvorschriften und auch die Werkstoffe sind leicht unterschiedlich“, hat Brehmer analysiert und fügt gelassen hinzu: „Aber die Physik ist überall die gleiche.“

Dr. Frank Brehmer, Geschäftsführer der ITB Foto: Oliver Berner

Dass das vergleichsweise kleine Ingenieurbüro überhaupt an der Messe teilnimmt, hat viel mit der Wirtschaftsförderung Dortmund zu tun, die einen Gemeinschaftsstand im Deutschen Pavillon organisiert hat.

Dr. Frank Brehmer sieht darin die Krönung eines guten Miteinanders und eine ideale Plattform, um sich auf dem amerikanischen Markt zu präsentieren: „Wir arbeiten sehr eng mit der Wirtschaftsförderung zusammen. Wir finden super, was sie für uns als kleines Unternehmen macht. Das klappt hier in Dortmund wirklich topp.“

Zusätzlich zu der Teilnahme an der IMTS hat die ITB mbH im April 2024 eine Tochtergesellschaft in Pune, Indien, gegründet. Dieser Schritt ist Teil der Strategie, die internationale Präsenz weiter auszubauen und den globalen Markt noch intensiver zu bedienen. 

Spannende Innovationen durch gute Vernetzungen

Neben den Unternehmen zeigen sich auch Dortmunder Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf der Messe am Michigansee. Seit Jahren sind in Dortmund Akteur:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft bestens miteinander vernetzt.

Die IMTS bietet Gelegenheit sich zu vernetzen. Foto: imts.com

Für Wirtschaftsförderer wie Frank Grützenbach ein zentrales Anliegen: „Die Produktionsregion Dortmund zeichnet sich durch die engen Verbindungen zu unseren Instituten und Hochschulen aus. Daraus erwachsen derzeit spannende Innovationen in der ‚grünen Produktion‘.“

„Vor dem Hintergrund der globalen Veränderungen, zunehmender Ressourcenknappheiten, wegbrechender Lieferketten und Klimaveränderungen entstehen dadurch neue globale Wettbewerbschancen für regionale Unternehmen. Die Region Dortmund entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Zentren für technologische Impulse in der Bundesrepublik“, betont Frank Grützenbach.

Mit der TU Dortmund, der Fachhochschule und dem Fraunhofer Institut IWS ist Dortmunds Forschung im German Pavilion in Chicago stark vertreten.

USA schauen sich den Wandel Dortmunds an

Der Eindruck der Dortmunder:innen mit Kontakten in die USA: Seit vielen Jahren blickten schon Stadtplaner aus Pittsburgh oder Cleveland interessiert und bewundernd nach Dortmund, wenn es um die Frage gehe, wie der Niedergang alter Industriestrukturen bewältigt werden könne.

Neuste Fertigungstechnologien gibt es zu entdecken. Foto: David J Babb

„Ja, es ist wirklich so, dass Dortmund gerade in Amerika aufmerksam wahrgenommen wird. Das, was hier in den letzten Jahren geschaffen und wie der Prozess des Wandels vorangetrieben wurde, wird dort sehr positiv gesehen“, stellt Julia Jäger von der Wirtschaftsförderung Dortmund immer wieder in Gesprächen mit amerikanischen Partnern fest.

„Mit Blick auf die zahlreichen globalen Krisen und damit wegfallende Absatzmärkte bieten die USA als eine der größten Volkswirtschaften enormes Potenzial für die regionale Wirtschaft. Doch auf ihrem Weg zur Erschließung neuer Märkte benötigen mittelständische Unternehmen oder Institute Unterstützung bei den ersten Schritten.“

„Hierzu bietet die IHK eine Vielzahl von maßgeschneiderten Unterstützungsleistungen an. Diese werden durch Aktivitäten der Wirtschaftsförderung wie dem Messeauftritt bei der IMTS sowie durch zahlreiche internationale Kontakte in die USA optimal ergänzt,“ bestätigt Dominik Stute von der IHK zu Dortmund.

Dortmunder Business Empfang als Abschluss für Delegation

Einen würdigen Abschluss findet die IMTS für die westfälische Delegation am 13. September mit dem Dortmunder Business Empfang in der German American Chamber of Commerce. Neben WILO, dem größten Industrie-Arbeitgeber der Stadt, wird hier auch Marc Lingenhoff, als Geschäftsführer der New Yorker BVB-Dependance mitwirken.

Vor Ort rund 2000 Aussteller aus mehr als 100 Ländern Foto: Arthur E Antonik

„Typisch Dortmund eben“ – Unternehmen, Hochschulen und Institute werben hier gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung für ihren Standort.

Dieser starke Zusammenhalt der Dortmunder Wirtschaftskräfte soll auch nach dem Messeauftritt dafür sorgen, dass Innovationen aus der Stadt auf der anderen Seite des Atlantiks neue Märkte erobern.

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