Es hat sich wieder einiges an Kurzmeldungen und Nachrichten zu den unterschiedlichsten Themen angesammelt, die nicht immer den Weg in den Blog finden. Wir wollen aber auch nicht, dass diese unerwähnt bleiben und untergehen. Daher haben wir uns überlegt, in unregelmäßigen Abständen Beiträge wie diese zu veröffentlichen – unter unserer Rubrik: „NAMEN UND NOTIZEN!“ Um eine bessere Übersicht zu gewährleisten, werden wir die Pressemitteilungen, die unter diese Rubrik fallen, in Zukunft weiter filtern. Diesmal beinhaltet sie Beiträge aus dem politischen Bereich. Wir haben hier die Sommertouren und Besichtigungen der Parteien und Fraktionen gebündelt.
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Wie das aussieht, wenn mitten in der Nordstadt aus einem ehemaligen „Problemhaus“ ein Ort für Kinder und Familien wird, davon konnte sich die Besuchergruppe der SPD-Ratsfraktion auf ihrer Sommertour ein eigenes Bild machen. Das Haus in der Mallinckrodtstraße 57 gehörte vor nicht allzu langer Zeit noch zu den unangenehmsten Adressen in unserer Stadt. Doch dank einer Kraftanstrengung von Stadt und zuverlässigen neuen Eigentümer*innen – in diesem Fall das gemeinnützige Viertelwerk (eine Tochter der GrünBau gGmbH) – gelang es die Situation nicht nur hier grundlegend zu verbessern. Insgesamt konnte die Zahl der Schrottimmobilien in den vergangenen zehn Jahren halbiert werden. In diesem speziellen Fall kann das Haus nun frisch saniert als Wohnhaus mit Kindertageseinrichtung im Erdgeschoss genutzt werden. Mitte Februar wurde die Einrichtung offiziell im Beisein des Oberbürgermeisters eröffnet. Die FABIDO-Einrichtung bietet auf 535 Quadratmetern innen Platz für 40 Kinder. Draußen stehen 450 Quadratmeter im Innenhof inklusive Spielplatz zur Verfügung. Im Gespräch mit der Leiterin der Einrichtung Nicole Walkenhorst und dem FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben konnte die Besuchergruppe, die vom Landtagsabgeordneten Volkan Baran verstärkt wurde, sich einen Eindruck vor Ort verschaffen. Die im kinderreichsten Stadtteil Dortmunds gelegene neue Kita gehört mit nur zwei Gruppen zu den eher kleinen Einrichtungen. Ihren Schwerpunkt in der pädagogischen Arbeit setzt sie bei den Themen Inklusion und die Vermittlung einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung. Die Kinder sollen ihre eigenen Erfahrungen mit Vielfalt machen können und angeregt werden, über Gerechtigkeit kritisch nachzudenken. Dazu gehört der enge Austausch mit den Eltern, eine intensive Sprachförderung sowie eine enge Zusammenarbeit mit Erziehungs- und Netzwerkpartner*innen vor Ort. Anna Spaenhoff (Vorsitzende im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie) zieht ein mehr als positives Fazit: „Der Besuch in der neuen Kita Mallinckrodtstraße 57 hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie aus einem Problemhaus ein lebendiger Ort der Geborgenheit und Bildung für Kinder und Familien entstehen kann. Dank des Einsatzes von Stadt, engagierten Eigentümer*innen und der FABIDO-Einrichtung konnte ein positives Zeichen für den kinderreichsten Stadtteil Dortmunds gesetzt werden. Gerade in einem so eng bebauten und besiedelten Gebiet ist das eine positive Entwicklung.“
Im Rahmen Ihrer Sommertour haben Mitglieder der SPD-Ratsfraktion die
Gärtnerei GrünFrau in Schüren besucht. Die Gärtnerei übernimmt vielfältige
Aufgaben: Sie produziert nachhaltige Nahrungsmittel ohne Gift und Chemie,
fördert die Nachbarschaft und wertet das Quartier als Treffpunkt und
Veranstaltungsort auf. Zudem werden leerstehende Flächen sinnvoll genutzt. Ein zentrales Ziel des 2018 gegründeten Projekts ist außerdem die
Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt. Die aktuell 15 Teilnehmerinnen
einer Beschäftigungsförderungsmaßnahme sind froh, hier arbeiten zu können.
Sie bauen Hochbeete, pflegen die Pflanzen und bewirtschaften die Fläche.
Durch ihre Tätigkeit erleben sie Struktur, Zugehörigkeit, soziale Teilhabe
und Selbstwirksamkeit. „Die Arbeit hier macht viel Spaß, man lernt einiges
dazu und mit der Gemeinschaft untereinander klappt es gut“ erklärt eine der
GrünFrau Gärtnerinnen. Eine weitere ergänzt: „Hier sieht man, was man tut,
man kann ernten, wofür man gearbeitet hat.“ Veronika Rudolf, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, begrüßt
die Arbeit der Initiative: „Die Gärtnerei GrünFrau ist ein wunderbarer Ort
der Begegnung, an dem mit einer spielerischen Leichtigkeit Lösungen für
unterschiedliche Bedarfe entwickelt und umgesetzt werden. Die
SPD-Ratsfraktion freut sich darauf, auch in Zukunft innovative und
nachhaltige Initiativen der Beschäftigungsförderung zu unterstützen.“
Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Andrea Keßler, Nadja Lüders, Daniela Worth, Camille Fleury,
Silvya Ixkes-Henkemeier, Gina Jökale, Jörg Lüling, Veronika Rudolf
Im Rahmen ihrer Sommertour hat die GRÜNE Fraktion das HSP-Gelände in Dortmund besucht. Eine Gruppe von interessierten Mandatsträger*innen informierte sich vor Ort über die aktuellen Entwicklungen und Zukunftsperspektiven des 52 Hektar großen Areals. Seit der Entscheidung des Landes, die Fachhochschule nicht auf dem Gelände an der Rheinischen Straße anzusiedeln, stellt sich die Frage nach der weiteren Nutzung des städtebaulich bedeutsamen Grundstücks. Die Fraktionsmitglieder nutzten bei dem Termin die Gelegenheit, mit Vertreter*innen der Thelen-Gruppe als Eigentümerin der Fläche zu sprechen und sich über die geplanten Vorhaben zu erkundigen. „Die Nachnutzung des HSP-Geländes ist ein zentrales Thema, das im vergangenen Jahr intensiv im Planungsausschuss der Stadt diskutiert wurde. Wir als GRÜNE Fraktion setzen uns dafür ein, dass die ursprünglich geplante Mischnutzung möglichst weiterhin umgesetzt werden kann“, erklärt Katrin Lögering, Fraktionssprecherin der GRÜNEN. „Es ist uns wichtig, dass hier eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung hin zum urbanen Quartier verfolgt wird, wo Arbeiten und Wohnen gut kombiniert werden kann.“ Die Gespräche mit der Thelen-Gruppe zeigten, dass auch das Unternehmen – als bestandshaltender Investor – an einer verantwortungsvollen Entwicklung des Geländes interessiert ist. Ende des Jahres sollen deshalb in einem gemeinsamen Workshop mit dem Oberbürgermeister, allen berührten Fachbereichen der Stadt und der Eigentümerin die jeweiligen Vorstellungen ausgetauscht und zu einem guten Ergebnis zusammengeführt werden. Die GRÜNEN betonten in dem Zusammenhang ihr Anliegen, insbesondere die anwohnenden Bürger*innen in den Planungsprozess einzubeziehen und transparente Informationen über die zukünftige Nutzung bereitzustellen.
Eine vielfältige Gesellschaft benötigt Menschen, die couragiert für sie einstehen. Das gilt insbesondere bei der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und dem Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und anderen Phänomenen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Die letzten Monate zeigen: Die politisch motivierte Gewalt, insbesondere von Rechts, nimmt rapide zu. Parteibüros, viele Aktivist*innen, Gewerkschafter*innen und Engagierte aus der Zivilgesellschaft werden immer häufiger Opfer rechter und rassistischer Gewalt. Seit 2014 arbeitet der Verein BackUp-Comeback e. V. an der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und der Stärkung der Demokratie in Dortmund und Westfalen. Während ihrer diesjährigen Sommerferientour hat die GRÜNE Ratsfraktion nun den Verein besucht und sich über die aktuelle Arbeit und die perspektivischen Notwendigkeiten informiert. „Unter der Trägerschaft von BackUp-Comeback e.V. unterstützt die Beratungsstelle BackUp Betroffene von rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Und das Projekt U-Turn bietet eine Distanzierungsberatung für Personen aus der extremen Rechten und rechtspopulistischen Parteien. Beide Angebote sind kostenlos und auf Wunsch anonym“, erläuterte der Vorsitzende des Vereins, Hartmut Anders-Hoepgen, die aktuelle Arbeit. Laut Studien teilen 20% der Bevölkerung rechtsextreme Vorurteile, mit der AfD gibt es inzwischen eine Partei, die dies auffängt und für ihre Zwecke nutzt. Die Ergebnisse der Europawahl haben gezeigt, dass inzwischen auch junge Menschen vermehrt rechtsextrem denken und dabei zum Teil auch gewalttätig agieren. Mit einem neuen Projekt will BackUp-Comeback deswegen direkt an Schulen gehen, um dort Inhalte, die zu einer Radikalisierung führen, über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten und demokratische Muster und Kompetenzen bei Jugendlichen stärken. Das Projekt wird aktuell auf Bundesebene zur Förderung angemeldet. „Problematisch ist, dass Ende des Jahres das Förderprojekt „Demokratie leben“ auf Bundesebene ausläuft. Das ist eine Gefahr für den Fortbestand vieler zivilgesellschaftlicher Projekte. Es kann nicht sein, dass diese finanzielle Lücke dann zum Schluss wieder die Kommunen schließen müssen”, kritisiert der Sprecher der GRÜNEN Fraktion, Christoph Neumann, die Entscheidung auf Bundesebene. Wichtiger Bestandteil des Vereins ist die Beratung für Betroffene von rechtsextremer, rassistischer oder antisemitischer Gewalt. In den letzten 10 Jahren sind durch die Mitarbeiter*innen von Backup über 1300 Menschen beraten worden, auch bei rassistischer Polizeigewalt. Dabei geht es vorrangig darum, die Perspektive der Betroffenen frei von staatlichen Strukturen einzunehmen. Ziel ist die rechtliche, aber auch psychische Unterstützung von rechtsextremer Gewalt betroffenen Menschen. “Finanziell gefördert wird BackUp-Comeback bereits seit vielen Jahren auch von der Stadt Dortmund mit jährlich 120.000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Dass die Arbeit des Vereins gut ist, haben die letzten Jahre eindrucksvoll bewiesen. Dass sie weiter notwendig sein wird, zeigt die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass der Beitrag der Stadt unbedingt erhalten bleibt, damit die Arbeit von BackUp-Comeback fortgesetzt werden kann“, kommentiert abschließend, Christoph Neumann abschließend.
Der studierte Raumplaner wird den Quartierskoordinator Felix Brückner schwerpunktmäßig bei der Umsetzung des kürzlich veröffentlichten Martener Zukunftskonzeptes unterstützen. Darüber hinaus umfasst das breite Aufgabenspektrum der beiden Quartierskoordinatoren unter anderem eine Lotsenfunktion für die Zivilgesellschaft, Lokalpolitik und gewerbliche Wirtschaft. Auch die Organisation und Moderation des Austausches mit anderen kommunalen Fachbereichen und Eigenbetrieben gehört dazu. Ebenso die Mitwirkung bei der Erstellung, Pflege und Fortschreibung eines Katasters zu gewerblichen und Wohnungsleerständen, Eigentums- beziehungsweise Nutzungsverhältnissen. Moritz Niermann ist bereits seit einigen Jahren für die Stadt Dortmund tätig. Zuletzt hatte er die Leitung des in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund umgesetzten Forschungsprojektes „SuPraStadt“ inne. Ziel des in Dorstfeld durchgeführten Projektes war die nachbarschaftliche Vernetzung der lokalen Bevölkerung sowie das Aufzeigen von Möglichkeiten für eine ressourcenschonende und nachhaltige Gestaltung des Alltags. Durch verschiedene Kooperationen mit vielfältigen Akteur*innen der Stadtgesellschaft konnte er bereits Erfahrungen in der Quartiersarbeit sammeln. Diese Erfahrungen möchte Niermann auch in seiner Arbeit in Marten einfließen lassen. „Für erfolgreiche Quartiersarbeit ist es zunächst einmal wichtig, ein Vertrauensverhältnis zu den im Stadtteil Aktiven, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern aufzubauen“, so Niermann. Mittelfristig möchte er zusammen mit Felix Brückner einen möglichst breiten Querschnitt der Martener Gesellschaft dazu motivieren, sich aktiv in die Gestaltung ihres Stadtteiles einzubringen. Er übernimmt damit die zuletzt unbesetzte (Teilzeit-)Stelle seines Vorgängers Daniel Bläser. Als zentrale städtische Anlaufstelle für Marten ist die Quartierskoordination ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige, nachhaltige, harmonische und koordinierte Weiterentwicklung des Quartiers sowie seiner nachbarschaftlichen Strukturen. Die Quartierskoordination Marten fördert und unterstützt Nachbarschaftsprojekte, nachbarschaftliche Strukturen und nachbarschaftliches Engagement. Damit leistet sie einen aktiven Beitrag zu den Stadtverwaltungszielen „Dortmund vertraut sich“ und „Dortmund hat gleiche, gute Lebensverhältnisse“. Einer der Arbeitsschwerpunkte wird in den kommenden Monaten unter anderem die weitere Umsetzung des Projektes „Marten blüht auf“ sein. Ziel ist eine Förderung der Biodiversität. Im Zuge dessen wurden bereits im Mai mehrere Blühwiesen im Steinhammer Park angelegt.
Die Sommertour der GRÜNEN Ratsfraktion führte zu einem Besuch ins „Warehouse“ des Vereins Grenzenlose Wärme e.V. im Dortmunder Hafen. Der Verein setzt sich unermüdlich für die Unterstützung von Menschen in Notsituationen an den europäischen Außengrenzen ein und koordiniert von Dortmund aus das Sammeln, Sortieren und Verteilen von Hilfsgütern an lokale und internationale Hilfsorganisationen. „Die Arbeit von Grenzenlose Wärme e.V. ist ein leuchtendes Beispiel für gelebte Solidarität und zeigt, wie wichtig zivilgesellschaftliche Initiativen für die Unterstützung von Menschen in Not sind,“ betonte Christoph Neumann, Fraktionssprecher der GRÜNEN nach dem Rundgang durch das Warehouse. „Wir sind beeindruckt von der professionellen Organisation mit einer volldigitalisieren Spendenlogistik für alle Hilfsgüter und Paletten sowie der breiten Vernetzung des Vereins sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. Ihre Arbeit zeigt eindrücklich, dass Solidarität und Menschlichkeit keine Grenzen kennen sollten.“ Der Verein hat seit seiner Gründung als studentische Initiative im Jahr 2016 beeindruckende Erfolge erzielt. So wurden bis dieses Jahr mehr als 80.000 Hilfsgüter in verschiedene Länder wie Deutschland, Griechenland, die Ukraine, Frankreich, Bosnien, Polen, Ungarn, Syrien und die Türkei versandt. Diese logistische Meisterleistung unterstreicht die Bedeutung und den Umfang der Hilfsarbeit von Grenzenlose Wärme. „Aus diesem Grund fördert die Stadt Dortmund seit unserer grün-schwarzen Ratsinitiative die Anmietung einer Lagerhalle für das Warehouse mit 45.000 Euro“, freut sich Neumann.
Die Aufarbeitung von Trauer findet zuallererst in den Familien statt. Aber wenn die erwachsenen Familienmitglieder selbst wegen eines schweren Verlustes trauern, fällt es oft schwer, trauernde Kinder und Jugendliche zu begleiten. Die Ratsmitglieder der CDU-Fachfraktion besuchten das Kindertrauerzentrum MÖWE, um sich über dessen Arbeit zu informieren. „Gut, dass es jetzt diese Anlaufstelle in Dortmund gibt,“ befanden einhellig die Jugend-Experten der Dortmunder Rats-CDU beim Besuch der MÖWE, Christian Barrenbrügge, Sprecher der Fraktion im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie, außerdem Bürgermeisterin Ute Mais sowie Nils Sotmann, Referent der Dortmunder CDU-Geschäftsstelle. Projektleiterin Beate Schwedler schilderte den interessierten Gästen, was in den ersten zehn Monaten seit der Eröffnung in Hörde aufgebaut werden konnte: ein Kindertrauerzentrum, in dem sich inzwischen drei Gruppen regelmäßig treffen – zwei für Kinder und eine für Jugendliche. Außerdem ließen sich die CDU-Ratsmitglieder detailliert erklären, welche Arbeit auch außerhalb der Gruppenbegleitung in der MÖWE intensiv anfällt, die aber weniger nach außen sichtbar wird; nämlich viele Einzelberatungen. Bevor ein Kind in die Gruppe aufgenommen wird, fallen viele Stunden mit vorbereitenden Gesprächen und Kennlernterminen an. Manchmal wird eine Familie beraten, ohne dass sich das Kind oder die Jugendlichen entscheiden, in die Gruppe zu gehen. Bis heute hat die MÖWE 76 Erwachsene mit Beratungen erreicht sowie 84 Kinder, bzw. Jugendliche. Manche dieser Beratungen können relativ problemlos am Telefon erledigt werden, die meisten erfordern jedoch viel Aufmerksamkeit und dementsprechend auch viel Zeit. Denn wenn ein Elternteil stirbt, geht es oft um viele zusätzliche Themen: Wer hat das Sorgerecht? Wo wohnt das Kind jetzt? Wer kümmert sich um die Hausaufgaben? Die CDU-Vertreter drangen mit vielen konkreten Fachfragen tief in die Materie ein und so verabschiedeten sie sich erst nach zwei Stunden aus dem intensiven Gespräch. Perspektivisch wird es im Jugendausschuss auch um Fragen der Finanzierung gehen, damit auch nach der Anschubfinanzierung durch die Aktion Mensch die Arbeit der MÖWE abgesichert ist.
Auf dem Bild zu sehen: Bürgermeisterin Ute Mais, CDU-Referent Nils Sotmann, Jugendausschuss-Sprecher Christian Barrenbrügge und MÖWE-Projektleitung Beate Schwedler.
Am Internationalen Tag gegen Menschenhandel, dem 30. Juli informierte sich die GRÜNE Ratsfraktion über das Engagement des Vereins Mitternachtsmission, der sich für Sexarbeitende und Betroffene von Menschhandel einsetzt. 2023 betreute die Dortmunder Mitternachtsmission insgesamt 435 Betroffene sowie 355 Kinder der von Menschenhandel betroffenen Frauen. Jenny Brunner, GRÜNES Mitglied im Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit: „Menschenhandel ist ein abscheuliches Verbrechen. Das Leid für die Betroffenen ist oft unermesslich. In den letzten Jahren konnte die Mitternachtsmission ihre Arbeit in den Bereichen Prävention und Beratung interkulturell weiterentwickeln, um auf neue Fluchtbewegungen aus Westafrika reagieren. Diese zielgruppenspezifischen Angebote für von Flucht und Menschenhandel betroffenen Frauen werden wir GRÜNE auch über das Jahr 2024 hinaus unterstützen. Wir stehen an der Seite der Mitternachtsmission, um Menschenhandel in Dortmund effizienter zu bekämpfen und dabei ganz besonders auch die Interessen von Opfern des Menschenhandels konkret in den Blick nehmen.” Auch in der Jugendarbeit ist die Mitternachtsmission aktiv. Die Mitternachtsmission Kontakt zu 79 Kindern und Jugendlichen in der Prostitution und setzt sich aktiv ein, um an Schulen über die sogenannte Loverboy-Methode aufzuklären, um vor allen Dingen präventiv zu arbeiten.
“Der Schutz junger Menschen und insbesondere junger Mädchen vor ungewollter Prostitution ist uns ein Herzensanliegen. Wir begrüßen daher, dass die Stadt Dortmund die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Prostitution unterstützt. Ein großer Dank gilt dabei dem Team der Mitternachtsmission, dass sich unermüdlich für Frauen und Mädchen auf dem Strich einsetzt und Opfern von Menschenhandel eine Stimme gibt.“ so Brunner abschließend.
Grüne Fraktion besucht Recyclingzentrum der EDG in Dortmund Huckarde. Der 1. August war in diesem Jahr Erdüberlastungstag. Das heißt, seit diesem Tag verbrauchen wir täglich mehr Ressourcen, als wir auf unserer Erde zur Verfügung haben.
Da passte der Besuch der GRÜNEN Fraktion beim Recyclingzentrum der EDG gut zur aktuellen Nachricht. Denn über 420 kg Altmaterial entsorgt jede/r Dortmunder*in pro Jahr,
ein Vielfaches kommt aus den ansässigen Gewerbebetrieben. Im EDG – Unternehmensverbund wird daraus im Rahmen der Kreislaufwirtschaft aus Grünabfällen – durch Kompostierung – Dünger,
aus Bauschutt z.B. neuer Straßenunterbau oder aus Altholz Material für neue Möbel. Ein großer Möbelhersteller plant, sein Sortiment in wenigen Jahren zu annähernd 100 % aus Recyclingholz zu fertigen. Bei der DOGA, dem entsprechenden Fachunternehmen der Dortmunder Entsorgung in Huckarde, informierten sich jetzt rund 20 Teilnehmer*innen der GRÜNEN Sommertour umfassend
über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Recycling und Abfallvermeidung beim stadteigenen Unternehmen. Rainer Wallmann, Geschäftsführer der EDG, Christian Winterkamp
und Jörg Fricke von der DOGA gaben dazu einen umfangreichen Einblick in die Kreislaufwirtschaft bei den Dortmunder Entsorgungsbetrieben. Im Fokus des Besuchs standen insbesondere die bei der DOGA schon praktizierte Wiederaufbereitung von mineralischen Baustoffen und Erdaushüben sowie die Altholzaufbereitung und -verwertung. Die Teilnehmer*innen erhielten spannende Einblicke in die innovativen Verfahren und Technologien, die zur Behandlung von Wertstoffen und zur Förderung einer nachhaltigen Ressourcennutzung
eingesetzt werden. Dabei beschreitet die EDG auch neue Wege, zum Beispiel Verfahren, bei denen Bauschutt und Beton als effizienter CO2-Speicher im Kampf gegen den Klimawandel erprobt werden. Darüber hinaus wurden zahlreiche Fragen zu den Konzepten der Zero-Waste-Strategie, der Unterstützung von Abfallvermeidung und der Kreislaufwirtschaft im Gebäudebereich diskutiert.
Auch das Thema Urban Mining, das die Rückgewinnung von Rohstoffen aus bestehenden Gebäuden und Infrastrukturen behandelt, fand großes Interesse. Ein weiterer wichtiger Punkt der Diskussion war das Kreislaufwirtschaftsgesetz, das die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Abfallwirtschaft festlegt. Die GRÜNE Fraktion bedankt sich bei der EDG für die informative Führung und die Möglichkeit, sich über die wichtigen Themen von Abfallwirtschaft und Recycling zu informieren.
„Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist einer der Schlüssel zu einer umweltfreundlicheren Zukunft”, so die Fraktionssprecher der GRÜNEN, Katrin Lögering und Christoph Neumann.
“Recycling spielt deshalb eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel und für den Schutz unserer Umwelt. Der Austausch mit den Fachleuten vor Ort hat uns wertvolle Impulse gegeben,
die wir in unsere politische Arbeit einfließen lassen werden“.
„Ferienzeit bedeutet für immer mehr Tiere, ihr Zuhause zu verlieren“, bedauert die Bundestagsabgeordnete Sabine Poschmann einen aktuellen Trend. Beim Besuch des TierSchutzVerein Gross-Dortmund e.V. berichtete dieser, dass Tiere bereits nach kurzen Zeiträumen und somit immer häufiger ausgesetzt oder abgegeben würden. Das Dortmunder Team bietet seit den 1950er Jahren in Dortmund Hilfe rund ums Tier an. Poschmann: „Personen oder Familien, die das Gefühl haben, mit ihrem Tier überfordert zu sein, können sich gern an den Verein wenden.“ Gleiches gilt für Menschen, die gern ein Tier in Pflege nehmen möchten, was auch befristet möglich ist. Ratsmitglied Daniela Worth, die ebenfalls an dem Gespräch teilnahm, ergänzte: „Es wäre wünschenswert, wenn Tiere nicht als Sache begriffen und wir bewusster mit Tieren umgehen würden.“ Sie sprach dabei zur Veranschaulichung die Pyrotechnik an, die oft bei Festen verwendet wird. Laser seien dazu eine gute Alternative. Der Termin beim Verein fand anlässlich der Reform des Tierschutzgesetzes statt. Das Gesetz wird aktuell auf Bundesebene reformiert. Bevor es den Bundestag erreicht, informierte sich die Dortmunder Abgeordnete gemeinsam mit der Ratsvertreterin über Erfahrungen und Anliegen vor Ort. Dabei diskutierten sie auch die geplanten Verbesserungen am Tierschutzgesetz, um Tierleid weiter zu begrenzen bzw. zu verhindern. „Beispielsweise soll der illegale Handel mit Welpen und anderen Tieren auf Onlineplattformen bekämpft und eine bessere Kontrolle an Schlachthöfen durch Videoüberwachung eingeführt werden“, erläuterte Poschmann. Zudem soll es eine/n Bundestierschutzbeauftragte/n geben, Qualzucht soll weiter eingedämmt werden und schwerwiegende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sollen effektiver geahndet werden. Der Tierschutzverein Gross-Dortmund e.V. ist unter 0231818396 oder unter http://tierschutzverein-gross-dortmund.de/WP2021/ erreichbar.
Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts: Sabine Poschmann, Ilona Pusch (Mitglied des Vorstands), Erika Scheffer (1. Vorsitzende); Daniela Worth.
Bei einem Besuch der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) hat sich die
SPD-Ratsfraktion persönlich einen Einblick verschafft, wie ein Arbeitgeber
erfolgreich als „Sprungbrett“ für Langzeitarbeitslose fungieren kann. Die
EDG beschäftigt seit fünf Jahren bis zu 60 Menschen, die aus der
Langzeitarbeitslosigkeit wieder ins Berufsleben zurückgefunden haben. Das
Förderprogramm wird bis Ende 2029 um weitere fünf Jahre verlängert und ist
eine Win-win-Situation für alle Beteiligten – die Beschäftigten, das
Unternehmen und die Sauberkeit der Stadt Dortmund. Dank der Kombination aus Fördermitteln des Bürgergeldgesetzes (§ 16i SGB II
des Teilhabechancengesetzes), der Kofinanzierung der Stadt Dortmund sowie
Mitteln aus dem bundesweit geltenden Einwegkunststofffondsgesetz
(EWKFondsG), welches von den Inverkehrbringern von Einwegverpackungen
finanziert wird, ist es möglich, nun bis zu 94 Menschen in
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen bei der EDG zu
beschäftigen. Gefördert werden können Langzeitarbeitslose, also Menschen,
die seit mindestens zwei Jahren arbeitslos sind. „Das Förderprogramm bietet den Teilnehmenden eine große Chance, sich in den
Arbeitsmarkt zu integrieren und beruflich wieder Fuß zu fassen. Zudem
leistet es einen wichtigen Beitrag, um Menschen wieder eine Perspektive zu
bieten. Diese soziale Teilhabe ist hierbei allerdings kein isoliertes
Thema, sondern in die Strategie für Stadtsauberkeit eingebettet – und
Sauberkeit hat auch etwas mit Sicherheit zu tun. Das alles verbunden mit
dem Effekt, dass Menschen wieder echte soziale Teilhabe ermöglicht wird.
Arbeit zu haben bedeutet viel mehr, als nur für sich selbst sorgen zu
können.“ Daniela Worth (sozialpolitische Sprecherin der
SPD-Ratsfraktion). Die Verlängerung und der Ausbau des Förderprogramms zeigen, wie es gelingt,
Menschen ohne berufliche Perspektive wieder in den Job zu bringen und aus
Langzeitarbeitslosen Langzeitbeschäftigte zu machen. Die Erfahrungen, die
die EDG in den letzten Jahren gemacht hat, zeigen, dass viele
Langzeitarbeitslose es schaffen können, sich wieder in die Arbeitswelt zu
integrieren und die Möglichkeit einer Weiterbeschäftigung – auch im ersten
Arbeitsmarkt – haben. Die EDG geht mit diesem Förderprogramm als Arbeitgeber mit gutem Beispiel
voran und zeigt, wie eine erfolgreiche, nachhaltige Integration von
Langzeitarbeitslosen zurück auf den Arbeitsmarkt aussehen kann. Dies
gelingt nur mit intensiver Betreuung, gutem Willen und der festen
Überzeugung, dass die Integration in den Arbeitsmarkt gelingen kann. Die
Teilnehmenden des Förderinstruments können sich hier für ihren weiteren
Lebens- und Berufsweg ein gutes Fundament schaffen. Eine rundum gute Sache.
Mitglieder der SPD-Ratsfraktion besuchten im Rahmen ihrer Sommertour das Wilhelm-Hansmann-Haus (WHH) – eine der bekanntesten und beliebtesten sozialen Begegnungsstätten in Dortmund. Seit fast 50 Jahren fördert das WHH im Zentrum der Stadt die soziale und kulturelle Teilhabe älterer Menschen. Es stellt rund 100 Selbsthilfegruppen sowie zahlreichen ehrenamtlich Engagierten Räume und Unterstützung zur Verfügung, um ihre eigenen Ideen und Anliegen umzusetzen. Darüber hinaus bietet es seinen Besucher*innen ein abwechslungsreiches Programm aus Kursen und Veranstaltungen unterschiedlichster Art. Über Jahrzehnte gehörte auch die große Gaststätte innerhalb des Hauses als beliebter Treffpunkt untrennbar zum Wilhelm-Hansmann-Haus dazu. Seit 2020 ist diese jedoch nicht mehr in Betrieb und wartet seither auf die längst fällige und dringend notwendige Sanierung. Wann diese starten soll, dazu gibt es keine verlässlichen Angaben. Bei ihrem Besuch vor Ort, konnte sich die SPD-Ratsfraktion ein eigenes Bild davon machen, welche Auswirkungen die stillgelegte Küche auch auf den Regelbetrieb des WHH hat. Daniela Worth – sozialpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion – zeigte sich betroffen: „Es ist wirklich bedauerlich, dass die Besucher*innen des WHH jetzt keinen Ort mehr haben, an dem sie günstig und gut Mittag essen oder kleine Feiern ausrichten können. Ohne die Gaststätte fehlt den Menschen ein niedrigschwelliger Ort der Begegnung. Deshalb werden wir uns als SPD-Ratsfraktion dafür einsetzen, dass die nötigen Sanierungsarbeiten endlich vorangetrieben werden.“
Die SPD-Ratsfraktion setzt sich weiterhin dafür ein, dass das Wilhelm-Hansmann-Haus auch in Zukunft ein zentraler und attraktiver Anlaufpunkt für ältere Menschen in Dortmund bleibt.
Die GRÜNE Ratsfraktion informierte sich über die Angebote der Bahnhofsmission, die sich für Bedürftige und Menschen in Not am Hauptbahnhof Dortmund einsetzt. Die GRÜNEN zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Leiterinnen Swetlana Berg und Christina Wittler sowie ihren knapp 45 Ehrenamtlichen. Die Bahnhofsmission ist eine ökumenische Einrichtung der Diakonie Dortmund und “In Via”. Unterstützt wird sie durch die Deutsche Bahn, die die Räumlichkeiten an den Gleisen 2 bis 5 kostenfrei zur Verfügung stellt. Sie bietet neben einem Kaffee oder einer verschließbaren Handy-Ladestation sogenannte Umstiegs- und Reisehilfen sowie vor allen Dingen Beratung in allen Notlagen rund um Flucht, Armut und Wohnungslosigkeit. Christoph Neumann, Fraktionssprecher der GRÜNEN: „Wir sind tief beeindruckt von dem außergewöhnlichen Engagement und der Hingabe, mit der Swetlana Berg, Christina Wittler und ihr Team die tägliche Arbeit bewältigen. Es ist offensichtlich, dass der Bedarf an Hilfe und Unterstützung gerade im Bereich des Bahnhofs, einem Ort des Ankommens, weiterwächst. Die Bahnhofsmission leistet als Vermittlerin zu anderen Hilfeeinrichtungen einen sehr wichtigen Beitrag, um das Ankommen in dieser Stadt für alle zu gewährleisten.” Während des Rundgangs durch die Räumlichkeiten der Bahnhofsmission wurden die GRÜNEN auch über die aktuellen Herausforderungen am Bahnhofsumfeld informiert. Dazu zählen insbesondere die steigende Zahl an von Armut betroffenen Hilfesuchenden und der damit verbundene erhöhte Bedarf personeller Unterstützung. „In der Coronazeit wurden die Angebote der Bahnhofsmission größtenteils eingestellt. Zur Reaktivierung stellten wir im Rahmen der Haushaltsverhandlungen im Jahr 2022 den Antrag, die Bahnhofsmission mit jährlich 50.000 € zu unterstützen“, erinnert sich Neumann. „Die anhaltend angespannte soziale Situation im Bahnhofsumfeld für Menschen auf der Straße bekräftigt unsere Absicht, die Bahnhofsmission weiter zu unterstützen.“
Eine Gruppe der Dortmunder Grünen hat im Rahmen ihrer Sommertour den DSW21-Betriebshof in Brünninghausen besucht, um sich über aktuelle Projekte und zukünftige Entwicklungen im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs zu informieren. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Projekt »Stromfahrer«, die Umstellung eines Teils der DSW21-Busflotte auf umweltfreundliche Elektromobilität. Die neuen Elektrobusse des Busherstellers Solaris sind seit Herbst 2023 in der Stadt zu sehen und nach einer erfolgreichen Pilotphase seit dem Fahrplanwechsel im April 2024 im Linienbetrieb. Derzeit sind die 30 E-Gelenkbusse auf der besonders langen und stark frequentierten Verknüpfung der Buslinien 470, 440 und 437 im Einsatz und kommen auf eine tägliche Fahrleistung von mehr als 300 Kilometer. Die ersten Projekterfahrungen sind positiv: Schon jetzt können durch den Einsatz der Stromfahrer 900.000 Liter Diesel – und damit rund 2.400 t CO2 – im Jahr eingespart werden. Ein Ausbau der Flotte ist geplant, die entsprechenden Kapazitäten sind schon vorgesehen – sowohl am zentralen Ladestandort in Brünninghausen als auch durch Erweiterungs-möglichkeiten in Castrop-Rauxel und perspektivisch im Osten der Stadt. Ein entscheidender Faktor bleiben jedoch die hohen Kosten: E-Busse sind mit aktuell rd. 800.000 Euro Neupreis mehr als doppelt so teuer wie Dieselbusse. Damit würde die komplette Umstellung der Flotte inklusive Ladeinfrastruktur im Verkehrsgebiet und auf den Betriebshöfen 230 Mio. Euro kosten. Auch der Strompreis macht den Verkehrsbetrieben zu schaffen. Deshalb gab es vom DSW21-Verkehrsvorstand Ulrich Jaeger an diesem Tag auch den dringenden Appell an Bund und Land, die Förderungen für Elektromobilität nicht zurückzufahren. “Sie ist zwingend nötig, um den ÖPNV zu elektrifizieren und zu defossilisieren”. Und das wiederum sei für eine nachhaltige Mobilität in Dortmund von zentraler Bedeutung. Die Vertreter*innen der Grünen erhielten bei der anschließenden Führung über den Betriebshof und durch die Werkstätten einen spannenden Einblick hinter die Kulissen des ÖPNV-Betriebs. Dabei wurden sie auch über die besonderen Herausforderungen bei der Ladung von E-Bussen informiert. Denn um den reibungslosen Einsatz der Stromfahrer zu ermöglichen, musste eine aufwändige Ladeinfrastruktur installiert werden: So verlegte DONETZ extra eine Acht-Megawatt-Stromanbindung, über die der Betriebshof in Brünninghausen mit zertifiziertem Ökostrom versorgt wird. Sie bildet mit den Trafostationen und einer Übergabe-station das Rückgrat der Ladeinfrastruktur, die über 20 Normalladepunkte und 10 Schnellladestationen eine durchgängige zentrale Ladung der Busse ermöglicht. „Die Elektrifizierung der Busflotte und die neuen Stadtbahnen sind wichtige Schritte in Richtung einer umweltfreundlicheren Mobilität“, betonten Katrin Lögering und Christoph Neumann, Sprecher*innen der Grünen Ratsfraktion. „Das Projekt in Brünninghausen zeigt, wo es in Zukunft hingeht.” Gleichzeitig müsse aber auch die Ausweitung des Angebots, wie jetzt durch die Ringbuslinie geplant, umgesetzt werden. Die Dortmunder Grünen setzen sich weiterhin für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in Dortmund ein und werden die Anstrengungen vonDSW21 bei Entwicklungen im Bereich des ÖPNV weiter unterstützen.
Jedes Jahr beenden fast 500 junge Menschen ihr Leben durch einen Suizid. Damit ist Suizid eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Menschen. In der Corona-Pandemie stiegen psychosoziale Belastungen enorm, in den Lockdowns erhöhte sich die Zahl der Suizidversuche um das bis zu dreifache. Aus diesem Grund fördert die Stadt Dortmund seit letztem Jahr das Suizidpräventionsprogramm U25 der Caritas. „Immer mehr Jugendliche zeigen einen erhöhten Substanzkonsum, selbstverletzendes Verhalten oder berichten von Mobbing- und Gewalterfahrungen,“ beschreibt Christoph Neumann, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, die aktuelle Situation. „Dabei tritt mehr als die Hälfte der psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter bereits vor oder während der Jugendphase auf. Häufig treten in diesen Situationen verstärkt Suizidgedanken auf. Aus diesem Grund unterstützen wir GRÜNE niederschwellige Angebote wie U25, um jungen Menschen so früh wie möglich einen Ausweg aus ihren oft komplexen Situationen aufzuzeigen.“ Um das Zugehörigkeitsgefühl junger Menschen und damit ihr Wohlbefinden und ihre aktuelle Situation zu fördern, unterstützen zur Zeit 21 ehrenamtliche Jugendliche im Alter zwischen 16-28 Jahren andere Jugendliche mit Suizidgedanken in einer kostenfreien und anonymen Online-Beratung. Hierbei werden sie von Hauptamtlichen der Caritas professionell unterstützt. Das Online-Beratungsangebot der Caritas für suizidgefährdete Jugendliche gibt es an elf Standorten in Deutschland, darunter Dortmund. Studien zeigen auf, dass etwa die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen von multiplen psychosomatischen Gesundheitsbeschwerden berichten, mit einem deutlichen Anstieg im zeitlichen Verlauf vor allem bei Mädchen, Queers und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. „Vor diesem Hintergrund unterstützen wir den Ansatz, dass Jugendliche anderen Jugendlichen selbst helfen, da sie ihre Situation am besten mit Gleichaltrigen besprechen können“, führt Neumann aus. „Seit diesem Jahr können werden für Schulen in Dortmund Workshops angeboten, um Schüler*innen, aber auch Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen für die Themen Krisen und Suizidalität zu sensibilisieren.“ Du steckst selbst in einer Krise oder denkst an Suizid? Du weißt nicht mehr, wie es weitergehen soll? Deine Sorgen, Fragen und Anliegen kannst Du bei der [U25] Online-Beratung oder der Dortmunder Telefonseelsorge (0800 111 0 111) loswerden.
Die Mitglieder der CDU-Fraktion im Ausschuss für Mobilität, Infrastruktur und Grün (AMIG) haben gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im AMIG eine sommerliche Fahrradtour durch Dortmund unternommen, um sich einen Überblick über aktuelle Projekte und Baustellen zu verschaffen. Startpunkt war die Fußgängerbrücke Lindemannstraße/B1, wo die Sanierung der bestehenden Brücke diskutiert und Pläne zur Bepflanzung und Umfeldgestaltung vorgestellt wurden. Weiter radelte die Tour zur Kerschensteiner Grundschule in, wo die innovative Holzbauweise beeindruckte. Erstmalig ist hier ein Dortmunder Schulneubau in Modulbauweise komplett aus Holz errichtet worden. Ab dem neuen Schuljahr werden die Schülerinnen und Schüler die neuen Klassenräume nutzen können. Anschließend wurde die geplante Bebauung auf dem ehemaligen Nixdorf-Grundstück sowie die zukünftige Verkehrsführung vorgestellt. Die Tour führte schließlich zum neuen Gartenstadtradweg und zur neuen Brücke Am Remberg. Vor 10 Jahren hat der Rat den Bau einer neuen Überführung an der Straße am Remberg über die ehemalige Strecke der Dortmunder Eisenbahn beschlossen. Die Realisierung der Maßnahme musste immer wieder aus unterschiedlichen Gründen zurückgestellt werden. Dazu erklären die beiden Mitglieder des Mobilitätsausschusses Reinhard Frank (CDU) und Hannah Sassen (GRÜNE):„Wir freuen uns, dass morgen die neue Brücke am Remberg und das unterhalb der Brücke verlaufende erste Teilstück des Gartenstadtradweges freigegeben werden können. Mit dem neuen Brückenbauwerk ist die wichtige Verbindungsachse zwischen den Stadtbezirken Aplerbeck und Hörde gut zweieinhalb Jahre nach Sperrung und Abriss der alten Brücke wiederhergestellt. Ganz in unserem Sinne verbessern breitere Geh- und Radwege die bisherige Situation für Fußgänger und Zweiräder an der Remberg-Brücke. Mehr Sicherheit für Radfahrer schafft zudem die nun durchgängige Radwegeführung, die es so bislang nicht gegeben hat. Mit der Fertigstellung des ersten Teilabschnitts des Gartenstadtradweges von der Kohlsiepenstraße bis zur Max-Eyth-Straße haben wir außerdem endlich den Einstieg in die attraktive neue Nord-Süd-Verbindung fürs sichere und direkte Radfahren von der Westfalenhütte bis zum PHOENIX See geschafft und hoffen, dass sich die weiteren Bauabschnitte zügig anschließen.“ Die rund zweistündige Tour, begleitet von Stadtrat Arnulf Rybicki und Andreas Grosse-Holz (Leiter städtische Immobilienwirtschaft), bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zahlreiche Einblicke und verdeutlichte, welche Bereiche in der Ausschussarbeit besonders beachtet werden müssen.
Das Projekt „Lernen neu denken“ ist ein ganzheitliches Bildungsangebot für Schüler*innen an Grundschulen in Stadtteilen mit hoher Kinderarmut. Die GRÜNEN im Dortmunder Stadtrat unterstützen das Projekt politisch und haben sich dafür eingesetzt, dass es finanziell durch den städtischen Haushalt gefördert wird. In der Libellen-Grundschule konnten die GRÜNEN sich nun im Austausch mit Direktorin Christiane Mika einen Eindruck verschaffen, wie der Bildungserfolg in der Nordstadt gelingen kann. „Dass der Bildungserfolg in Deutschland auch von der sozialen Stellung und davon abhängt, inwiefern Kinder einen Migrationshintergrund haben, ist spätestens seit dem PISA-Schock ein bekannter Befund. Viele Kinder, insbesondere die in sozialen Brennpunkten, hat die Pandemie in ihren ohnehin schon schwierigen Verhältnissen weiter zurückgeworfen“, stellt Christoph Neumann, Fraktionssprecher der GRÜNEN, ernüchternd fest. „Deshalb war es uns ein großes Anliegen, genau diesen Kindern zu helfen, die armuts- und zuwanderungsbedingten Lern- und Entwicklungsrückstände aufzuholen. Als GRÜN-schwarze Projektpartnerschaft haben wir insgesamt 800.000 Euro für die Schuljahre 2023 bis 2025 eingestellt, um mit dem Projekt „Lernen neu denken“ insbesondere Grundschulen in den Sozialräumen massiv zu unterstützen.” Die Idee des Projektes: Einmal in der Woche die Schulklassen geteilt. Während die eine Hälfte der Kinder in der Schule bleibt und in einer kleineren Gruppe intensiver lernen kann, besucht die andere Hälfte der Klasse über ca. 4 Schulstunden ein außerschulisches Projekt. Der außerschulische Besuch ist dabei nicht unterrichtsergänzend, sondern unterrichtsersetzend. Begleitet werden die Kinder von einem Tandem aus zwei Teamer*innen, die den Transfer und die Verzahnung zwischen außerschulischem Angebot und dem Schulunterricht herstellen. Die außerschulischen Partner sind die Erlebniswelt Fredenbaum und Big Tipi, der Lernbauernhof Schulte Tigges, der Verein Querwaldein mit naturpädagogischen Elementen und die Kinder- und Jugendtreffs der Stadtteil-Schule. In den Projekten werden den Kindern insbesondere ausgleichende Lernerfahrungen ermöglicht. Die Kinder erhalten durch das Lernen in der Natur die Möglichkeit fehlende Erfahrungen nachzuholen, intensiv zu erleben und zu reflektieren. Die theater- und kunstpädagogischen Angebote sollen den Kindern die Möglichkeit geben, auch coronabedingte persönliche Belange, Sorgen und Empfindungen zu bearbeiten und durch die verschiedenen Ausdrucksformen darzustellen und ggf. auch zu verarbeiten. Mittlerweile nehmen an dem Projekt die Libellen-Grundschule, die Nordmarkt-Grundschule, die Diesterweg-Grundschule, die Buschei-Grundschule, die Brukterer-Grundschule und die Tremonia-Förderschule teil. Operativ unterstützt wird das Projekt durch den Fachbereich Schule der Stadt Dortmund, das Jugendamt, die Vereine schul.inn.do und Stadtteil-Schule Dortmund. Das Projekt wird ferner durch die Dortmund-Stiftung und die Wübbenstiftung finanziell unterstützt sowie durch die FH wissenschaftlich begleitet.
Spitzendelegation aus Politik und Wirtschaft begeistert von den Standorten Gelsenkirchen und Dortmund. Die IGA 2027 kommt! Das größte Gartenfestival der Welt gastiert 2027 in der Metropole Ruhr und wird die Region nachhaltig verändern. Ein wichtigter Schritt auf dem Weg des Ruhrgebiets hin zur grünsten Industrieregion der Welt. Davon konnte sich am Mittwoch eine hochrangige Delegation aus Politik, Verbänden und Wirtschaft, darunter Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen Silke Gorißen, selbst überzeugen. Die Landesregierung und insbesondere das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen haben durch eine Erhöhung der Festbetragsförderung für die eintrittspflichten Zukunftsgartenstandorte einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der IGA 2027 geleistet. Besucht wurden die beiden Zukunftsgärten Gelsenkirchen (im Nordsternpark) und Dortmund (auf dem Areal der Kokerei Hansa). Zusammen mit dem Zukunftsgarten Duisburg gehören sie zu den drei eintrittspflichtigen Ausstellungsarealen der Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027. Hier laufen die Arbeiten bereits mit Hochdruck, spektakuläre neue Perspektiven inklusive. Sachkundig geführt wurde die Delegation von der IGA 2027-Geschäftsführung Horst Fischer und Nina Frense. Auch RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin war als Vorsitzender des IGA-Aufsichtsrates mit dabei: „Die IGA 2027 ist sehr viel mehr als eine Blumenschau“, betonte er. „Wir werden Orte im Ruhrgebiet langfristig verändern.“ Fischer lobte folglich auch: „Eine solche Unterstützung ist nicht selbstverständlich in Zeiten enger werdender finanzieller Spielräume und zeigt nochmal die außerordentliche Relevanz des Projektes und die große Unterstützung seitens der Politik.“
Ministerin Silke Gorißen zeigte sich sichtlich beeindruckt vom Zukunftsgarten in Gelsenkirchen rund um den alten Kohlebunker im Nordsternpark, der sich ab 2027 in einen nachhaltigen und fassadenbegrünten „Greentower“ verwandelt: „Die Internationale Gartenausstellung 2027 wird wichtige Impulse für die Zukunft des Ruhrgebiets setzen. Hier in Gelsenkirchen werden viele Menschen erleben können, welche Gestaltungskraft im Gartenbau steckt. Mit Gartenschauen holen wir mehr Grün, Pflanzen und Blumen in die Stadt – all das verbessert die Lebensqualität. Zugleich fördern wir den Ausbau der grünen Infrastruktur und tragen zur Strukturstärkung unserer Städte und Regionen bei. Nordrhein-Westfalen ist bundesweit das Gartenbauland Nr. 1, sowohl, was die Produktion von Pflanzen angeht als auch beim Angebot hochwertiger gärtnerischer Leistungen und Know-how. Die bunte Vielfalt und Schönheit des Gartenbaus wird auch hier im Gelsenkirchener ‚Zukunftsgarten‘ sichtbar werden. Die Neugestaltung des Nordsternparks auf dem ehemaligen Zechengelände kann die Entwicklung der Stadtteile Horst und Heßler weiter positiv gestalten und die Identität der Menschen mit ihrem Zuhause stärken. Ich freue mich schon jetzt auf den Besuch der IGA 2027 hier in Gelsenkirchen.“ Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge ergänzte: „Die BUGA 1997 hat uns in Gelsenkirchen einen schönen Park als Musterbeispiel des Strukturwandels hinterlassen, einen Bereich, der uns 30 Jahre später für die IGA 2027 noch einmal neue Chancen eröffnet. Wir sind stolz, nun auch die bislang eher wenig genutzte Emscherinsel als attraktiven Ort für Freizeit und Erholung gestalten zu können.“ Für die nordwestfälische Wirtschaft betonte IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel die große Bedeutung dieses Projekts für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsraums: „Zwei der fünf Zukunftsgärten liegen in der Emscher-Lippe-Region. Die IHK, die deshalb das Treffen
angeregt hatte, ist überzeugt, dass die IGA 2027 spürbar dazu beitragen wird, das Profil des Ruhrgebiets als nachhaltige Zukunftsregion mit hoher Lebensqualität weiter zu schärfen.“ Davon werde auch die Wirtschaft profitieren mit Blick auf „die steigende Anziehungskraft für Fachkräfte“. Denn die Menschen beschäftigten sich zunehmend mit der Leitfrage der IGA 2027: „Wie wollen wir morgen leben?“ Das sei eine große Chance für die Region, weil sie mit der IGA 2027 auch gleich eine Antwort liefern könne auf die Frage, wo die Menschen zukünftig leben wollen: „In einer coolen und grünen Metropole Ruhr“. Baumgürtel richtete den Blick vor allem auf den Garten- und Landschaftsbau: „Allein in der Emscher-Lippe-Region sind gut 600 kleine und mittlere Unternehmen in dieser Branche tätig, die sich von der IGA 2027 Rückenwind für weitere Aufträge zur Landschaftsgestaltung und Klimaanpassung erhoffen.“ Inspiriert von den IGA-Zukunftsgärten könnten auch in den Städten und Gemeinden kleine Oasen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität entstehen. „So könnten indirekt auch der Einzelhandel in den Zentren, das Gastgewerbe und der Tourismus noch weit über 2027 hinaus von der IGA profitieren“, resümierte Baumgürtel. Im gut 40 Kilometer entfernten Zukunftsgarten Dortmund begrüßte dann Ursula Mehrfeld als Vorsitzende der für die Kokerei Hansa zuständigen Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur die Besucher: „Wir haben begeistert ‚Ja‘ gesagt zur IGA 2027. Es ist eine tolle Gelegenheit, verstärkt den Fokus auf den Standort zu richten. Wir präsentieren hier wunderbare Räumlichkeiten, wahre Leuchttürme für das Ruhrgebiet.“ In Dortmund entsteht mit dem Kokerei-Park ein spektakuläres Ausstellungsareal, dass durch die Einbindung des Industriedenkmals die Transformation des Ruhrgebiets hin zur grünsten Industrieregion der Welt perfekt verkörpert. Die großen Highlights werden die Brücke „Haldensprung“ auf den benachbarten Deusenberg und die große, begehbare Wolkenskulptur sein.
Der Arnsberger Regierungspräsident Heinrich Böckelühr freute sich, dass die Schaffung eines neuen Stadtteilparks in Dortmund die Verbindung zwischen zwei Stadtteilen auch visuell markieren soll. „Es wächst zusammen, was zusammengehört. Als Regierungspräsident ist es mir ein Anliegen, dass solch innovative Projekte nicht nur
gefördert werden, sondern auch, dass die Bezirksregierung beratend zu Förderanträgen und vielem mehr zur Seite stehen kann. Am Beispiel der Zukunftsgärten lässt sich gut aufzeigen wie wichtig eine Kombination verschiedenster Förderungen ist, um Großprojekte umzusetzen. Voraussetzung dafür sind der in unserem Haus vorhandene Überblick über die unterschiedlichen Förderprogramme sowie die qualifizierte Beratung der Antragsteller.“
Auf dem Bild zu sehen von links: Garrelt Duin, Regionaldirektor des RVR, Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge und Heinrich Böckelühr (2. Reihe rechts), Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg, beim Rundgang auf dem Gelände des Zukunftsgartens Gelsenkirchen im Nordsternpark.
Seit Juni 2024 öffnet das LWL-Museum Zeche Zollern seine Türen zur Spurensuche nach Dortmunds Kolonialzeit. Die GRÜNE Fraktion nutzte ihren Abschluss der Sommertour da-zu, sich die Ausstellung anzuschauen. Christoph Neumann, Fraktionssprecher der GRÜNEN: „Die Ausstellung „Das ist kolonial.“ hat uns überrascht, indem sie zahlreiche Verbindungen Dortmunds zur Kolonialzeit aufzeigt, die wir nicht vermutet hätten. So wird unter anderem die Geschichte eines Sklavenhändlers aus dem Sauerland aufgezeigt. Durch den partizipativen Ansatz mit Menschen aus der schwarzen Community Dortmunds und Westfalens wird den Besucher*innen der Ausstellung ermöglicht, die Nachwirkungen des Kolonialismus bis in die heutige Zeit nachzuvollziehen. Ein Besuch lohnt sich!“ Die LWL-Ausstellung erinnert an zahlreiche vergessene koloniale Momente in Dortmunds kurzer Geschichte. So gab es im Fredenbaumpark die menschenverachtende Ausstellung „Völkerschau“, bei denen Sklav*innen aus den Kolonien vorgeführt wurden. Der Bau der Otavi-Bahn in Namibia, der einher ging mit dem Aufstand der Herero und Nama, lässt sich bis auf die Dortmunder Stahlproduktion zurückverfolgen. Auch der Bau des Kanalhafens mit dem Ausbau des Emskanals lässt sich in die Kolonialzeit zurückführen, um „Deutschlands Platz an der Sonne“ zu sichern. Beispielsweise hat sich die Dortmunder Wirtschaft in dieser Zeit für das koloniale Geschäft ausgesprochen. Sie bemängelte unter anderem die ungenutzten Chancen auf kolonialen Besitz und Handelskolonien. „Dortmunds Bürger*innen und der Kommunalpolitik gibt die Ausstellung am Ende eine Hausaufgabe mit“, stellt Neumann fest. „In einem Ausstellungsbereich, in dem schwarze Künstler*innen den heute erlebten Alltagsrassismus künstlerisch einordnen, werden an einer Wand Straßen dargestellt, die nach Akteur*innen benannt ist, die in der Kolonialzeit Verbrechen begangen haben. Darunter die Robert-Koch-Straße, deren Namensgeber in Afrika unverantwortliche medizinische Versuche an Menschen vornahm und die Walderseestraße, deren Namensgeber als Oberbefehlshaber den Boxer-Aufstand in China brutal niederschlagen ließ. Die Ausstellung gibt erste Informationen, um sich mit diesem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen.“
Die Geschichte unserer Region ist geprägt von ständigem Wandel. Wir hier in
Dortmund und im ganzen Ruhrgebiet haben in den letzten Jahrzehnten gezeigt,
wie Transformation gelingen kann. Das Ende des Steinkohleabbaus war der
Auftakt zu einer weltweit nahezu einmaligen Kraftanstrengung, durch die es
gelungen ist, der Region und ihren Menschen eine nicht mehr für möglich
gehaltene Lebensqualität zurückzugeben. Am deutlichsten wird dies am Emscher-Umbau. Mit diesem Jahrhundertprojekt
unter Verantwortung des öffentlich-rechtlichen Wasserwirtschaftsverbandes
Emscher-Genossenschaft ist es gelungen, den einstmals dreckigsten Fluss
Deutschlands zu renaturieren und dabei vom Abwasser zu trennen. Die
Rückführung der Emscher und ihrer Nebenflüsse in naturnahe Zustände hat die
ökologische Vielfalt deutlich erhöht. Hinzu kamen und kommen Maßnahmen zur
Verbesserung des Hochwasserschutzes, die zugleich neue Freizeit- und
Erholungsflächen erschaffen haben, was die Lebensqualität für die Menschen
deutlich verbessert und zu einer deutlichen Aufwertung der Emscher-Region
insgesamt geführt hat. Am deutlichsten erlebbar wird dies am Phoenix See in Dortmund, im BernePark
in Bottrop, beim Emscher-Erlebnis am Kaisergarten von Oberhausen und auch
in Castrop-Rauxel. Hier laden nicht nur die Emscher-Auen an der Grenze zu
Dortmund-Mengede Ausflügler ein. Mit der neuen Fuß- und Radwegbrücke
„Sprung über die Emscher“ an der Grenze zu Recklinghausen kommt nun ein
echtes Highlight hinzu. Die filigrane Bauweise erzeugt dabei eine Eleganz,
die dafür sorgen wird, dass dieses Bauwerk in kürzester Zeit eine echte
Landmarke für die Region darstellen wird. Mit der Eröffnung der Brücke
steht auch der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Emscherland vor der
Vollendung. Davon konnten sich die Vertreter*innen der SPD-Ratsfraktion bei ihrem
Besuch vor Ort überzeugen. Veronika Rudolf (stellv. Fraktionsvorsitzende)
zeigt sich beeindruckt: “Für die Region ist das eine Aufwertung mit einem
ganz klaren Signal nach außen: Das Ruhrgebiet steht nicht still. Es
entwickelt sich weiter und gestaltet aktiv und erfolgreich den
Strukturwandel!“ Für die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion steht fest, dass sich die
Investitionen, die durch die Emschergenossenschaft in den vergangenen
Jahren in Renaturierung und Hochwasserschutz in die Region geflossen sind,
für die Menschen und für die Natur bezahlt machen. Spätestens zur IGA 2027
und wenn die Baumaßnahmen an den Hochwasserrückhaltebecken in Deusen und
Castrop-Rauxel/ Mengede abgeschlossen sind, wird sich das in aller
Deutlichkeit für alle zeigen.
Auf dem Bild zu sehen vorne von links nach rechts: Markus Kühnel, Petra Paplewsky und hinten: Dirk Sanke, Detlef Adam, Cüneyt Karadas, Olaf Schlienkamp,
Veronika Rudolf.
Segeln für alle – das ist das Ziel, das sich der Verein Sail together gesteckt hat. Der Verein ist seit 2011 auf dem Phoenix See mit zwei inklusiven Schiffen aktiv, um auch Menschen mit Behinderungen Zugang zum Segelsport zu ermöglichen. Die Schiffe bieten gute Segelmöglichkeiten für Menschen ohne und mit fast allen Behinderungsarten. In Kooperation mit der Evangelischen Kirche und durch Unterstützung des Landes konnte 2015 ein weiterer barrierefreier Neubau – die A.Noah – realisiert werden. Mit verschiedenen Kooperationspartner*innen können beim Verein Sail Together e.V. seitdem auch Rollifahrende einen Segelschein
erwerben. Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour hat die GRÜNE Ratsfraktion den Verein und das Projekt vor Ort besucht. Der Vorsitzende von Sail together,
Dirk Loose, erläuterte dabei zunächst den besonderen Wert des Segelangebots: „Die Teilnahme an einem inklusiven Segeltörn bedarf oftmals einer Menge Mut. Im alltäglichen Leben bieten sich nur sehr selten solch intensive Berührungspunkte, wie sie auf einem gemeinsamen Segeltörn auf dem besonderen Lebensraum Schiff ergeben. Das Projekt „Sail together“ soll Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung fördern und den Spaß an der Teamarbeit erlebbar machen. Wichtig sind das gemeinsame Ziel und das gemeinsame Segeln. Dadurch tritt erfahrungsgemäß die
Art der Behinderung in den Hintergrund und Integration wird möglich. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass schon nach einer kurzen Zeit ein beherztes Engagement und eine bemerkbare Bereitschaft zum Miteinander bei allen Teilnehmer*innen entstehen. Gerade für Menschen mit Behinderung zeigt sich bei und nach einem Segeltörn: Mut lohnt sich, weil die erworbenen Kompetenzen eine selbstbewusstere Bewältigung von Hindernissen auch in anderen Lebensbereichen zulassen.“ Sail together finanziert sich hauptsächlich über Projektanträge und Spenden. Um das Angebot dauerhaft fortsetzen zu können, braucht der Verein zusätzlich eine Förderung zum Beispiel für die Steg- und Liegeplatzgebühren, die Miete für den Materialraum, kleinere Reparaturen, Kranungskosten, Versicherungen oder auch für Kosten für das Winterlager. Die GRÜNE Fraktion hatte deshalb Anfang des Jahres gemeinsam mit der CDU den Antrag gestellt, in
diesem und im nächsten Jahr im städtischen Haushalt jeweils 8000,- Euro zur Verfügung zu stellen. „Wir wollen das Projekt auch darüber hinaus unterstützen und stärken, um damit Menschen mit Beeinträchtigung ein wichtiges und wertvolles inklusives Projekt zu erhalten. Deshalb werdenwir nun zunächst im Behindertenpolitischen Netzwerk dafür werben, dass dem Verein auch über 2025 hinaus städtische Gelder zur Verfügung gestellt werden“, erläutert
Birgit Unger, Mitglied der GRÜNEN im Behindertenpolitischen Netzwerk. Höhepunkt des Besuchs der GRÜNEN Fraktion am Phoenix-See war bei bestem Segelwetter natürlich eine Fahrt mit den inklusiven Schiffen von Sail Together.