Vor 50 Jahren startete die damalige Bundesregierung das Modellprojekt „Tagesmütter“: Erstmals konnten Frauen – damals noch keine Männer – Kinder im familienähnlichen Umfeld und vor allem öffentlich finanziert betreuen. Es war der Beginn der Kindertagespflege in Deutschland. In Dortmund betreuen heute viele engagierte Kindertagespflegepersonen bis zu 2950 Kinder. Damit leisten sie einen sehr wichtigen Beitrag für die Familien in der Stadt.
Sechs Träger bieten Kindertagespflege-Plätze in Dortmund an
In der Regel betreut eine Kindertagespflegeperson bis zu fünf Kinder im eigenen Haushalt bzw. in extra angemieteten Räumen, teilweise auch im Haushalt der Eltern. Es ist auch möglich, im Verbund zweier oder mehrerer Kindertagespflegepersonen mehr als fünf Kinder zu betreuen.
Die kleine Gruppe und die Familienähnlichkeit zeichnet die Kindertagespflege aus. Um Kinder in Kindertagespflege betreuen zu können, ist eine Pflegeerlaubnis des Jugendamtes nötig. Alle Tagesmütter und Tagesväter in Dortmund kooperieren mit einem Träger und werden, ebenso wie die Eltern, von der Fachberatung des Trägers beraten. Die Träger stellen außerdem sicher, dass ein qualifiziertes pädagogisches Konzept zugrunde liegt und die Betreuungsräume kindersicher sind.
Die Tagesmütter und -väter begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung. Sie planen pädagogische Angebote, fördern die Bildung der Kinder, ermöglichen ihnen, eigene Erfahrungen zu machen und die Welt kennenzulernen. Die Kinder spielen gemeinsam mit anderen Kindern und lernen im sozialen Miteinander Grundlegendes, um sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Im familiären Umfeld erfahren Kinder Alltagsbildung und werden dadurch fit für die schulische Bildung.
Mehr Informationen:
- Aktuell gibt es noch freie Plätze in der Kindertagespflege.
- Wer einen Platz sucht, kann sich an einen der sechs Träger wenden.
- Weitere Informationen dazu: dortmund.de/jugendamt
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Aktion zum Jubiläum: Seit 50 Jahren gibt es die Kindertagespflege in Deutschland
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Kindertagespflege: Ab 2025 soll die Betreuung noch verlässlicher werden – auch in der Vertretung (PM)
Verlässliche Betreuung auch dann, wenn Kindertagespfleger*innen plötzlich ausfallen: Das ist Ziel einer neuen Regelung, über die der Rat der Stadt im September entscheidet. Sie soll für mehr Sicherheit für Eltern, Kinder und pädagogische Fachkräfte sorgen.
Die Kindertagespflege ist eine Alternative zur Kita. Vor allem Kinder unter drei Jahren profitieren von der familienähnlichen Betreuung und dem intensiven Beziehungsangebot. Wenn eine Tagesmutter oder ein Tagesvater ausfällt, dann ist der Weg augenblicklich dieser: Der Träger bemüht sich, das Kind bei einem anderen Betreuer oder einer anderen Betreuerin unterzubringen.
Ab dem 1. Januar soll dieses Vertretungsmodell erweitert und dadurch noch zuverlässiger werden. Wie? Mit Beginn des neuen Jahres werden 100 Plätze in der Kindertagespflege in so genannte Freihalteplätze umgewandelt – also Plätze, auf die Eltern zurückgreifen können, wenn „ihre“ Kindertagespflegeperson ausfällt. Mit der Entscheidung, Freihalteplätze einzuführen, reagiert die Stadt auf den Wunsch der Eltern nach einer flexiblen und kurzfristigen Vertretung. Erziehungsberechtigte hätten dadurch eine verlässliche Betreuung, auch wenn eine Kindertagespflegeperson ausfällt.
Zusätzlich soll ein Betreuungsstandort neu entstehen, an dem die Kinder übergangsweise betreut werden – insbesondere in geplanten Vertretungssituationen wie etwa in den Ferien. Das ermöglicht auch eine Eingewöhnung und ein vorheriges Kennenlernen.
Dieser so genannte Vertretungsstützpunkt wird als Modellstandort im Stadtbezirk Innenstadt-Nord in Kooperation mit dem Träger FABIDO geplant. Er soll allen Kindern offen stehen, die in Dortmund in der Kindertagespflege betreut werden.
Kinder treffen auf bekannte Ansprechpersonen
Die neue Regelung bedeutet nicht nur mehr Kontinuität in der Betreuung, sie wirkt sich auch positiv auf die Qualität der Vertretung aus: Im Idealfall hat ein Kind immer dieselbe Ansprechperson in Vertretung. Vertraute Personen erleichtern es den Kindern, sich auf neue Situationen besser einzulassen.
Stimmt der Rat zu, bedeutet das ein großes Maß an Sicherheit für Eltern, deren Kinder in der Kindertagespflege betreut werden. Noch im September wird der Rat der Stadt Dortmund über die Empfehlung des Verwaltungsvorstandes abstimmen.