Wasserwirtschaftsverbände haben rund 40 Millionen Euro investiert

Neues Hochwasserrückhaltebecken in Dortmund-Ellinghausen schützt vor Überflutung

Vor Ort informierten sich Politik und Verwaltung bei Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft (6.v.l.), Bauleiter Torsten Bockholt (7.v.l.) und Dr. Frank Obenaus vom technischen Vorstand (8.v.l.) über das fertiggestellte Rückhaltebecken. Foto: Susanne Meyer

Geplant ist es seit 2008, die ersten Bagger rollten aber erst 2013 an. Nach weiteren elf Jahren ist das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) der Emschergenossenschaft /Lippeverband (EGLV) in Ellinghausen – bis auf wenige Restarbeiten – nun endlich fertiggestellt. Auch der weitläufige Fuß- und Radweg auf der neuen 27 Hektar großen Anlage soll im August 2024 geöffnet werden. Rund 40 Millionen Euro steckte die EGLV in den Ausbau.

Unterführung ermöglicht gefahrlose Querung der Ellinghauser Straße

Einige Radler:innen, die bis zum August nicht warten wollten, konnten sich jetzt zur offiziellen Einweihung mit geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung schon ein Bild von dem 38 Fußballfelder großen Areal machen. Sie nutzten die dafür geöffnete Baustelleneinfahrt an der Ellinghauser Straße, um das Gebiet zu erkunden.

Ab August werden die Rad- und Fußgängerwege, auf dem Gelände freigegeben. Ein Highlight ist die kreuzungsfreie und damit gefahrlose Unterführung der Ellinghauser Straße. Foto: Susanne Meyer

Dazu gehört auch eine von der örtlichen Politik immer wieder geforderte kreuzungsfreie Unterführung dieser Landesstraße, die nun eine gefahrlose Querung ermöglicht.

Zusammen mit den Emscher-Auen in Mengede/Castrop-Rauxl haben die beiden Becken nunmehr ein Fassungsvermögen von mehr als 1,6 Millionen Kubikmeter und tragen damit wesentlich zur Hochwassersicherheit für die am Hauptlauf liegenden Städte von Dortmund über Castrop bis Dinslaken bei.

Mehrwehrt für Fauna, Flora und die Menschen in der Region

Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der EGLV sieht darüber hinaus aber auch weiteren Mehrwert: „Hier in Ellinghausen ist ein Freiraum entstanden, der Platz für neues blaugrünes Leben an und in der Emscher bietet“.

Auf dem Areal des neuen Beckens würden 38 Fußballfelder Platz finden.
Auf dem Areal des neuen Beckens würden 38 Fußballfelder Platz finden. Foto: Michael Rasche / EGLV

Damit bilde der Emscher-Umbau nicht nur eine rein wasserwirtschaftliche Maßnahme, sondern setze auch Impulse für eine städtebauliche Entwicklung, die die Lebens- und Aufenthaltsqualität entlang des Flusses deutlich aufwerte.

„Somit bietet die Baumaßnahme nicht nur Flora und Fauna einen deutlichen Mehrwert, sondern auch dem Menschen“, freut sich Paetzel.

Anwohner:innen-Sorge bezüglich Grundwasserspiegel scheint unbegründet

Beim Bau der Anlage mussten ca. eine Million Kubikmeter Bodenaushub fast ausschließlich per Lkw abtransportiert werden – das Gelände wurde im Mittel zirka vier Meter tiefer gelegt.

Ein Blick auf einen Teil des fertigen Beckens, das im Verbund mit der Emscher Aue in Mengede ein gemeinsames System für den Hochwasserschutz bildet. Foto: Susanne Meyer

Die Sorge der Anwohner:innen im Deusener Ähren- und Kornweg, dass sich dadurch der Grundwasserspiegel im Bereich ihrer Häuser zum Nachteil verändern könnte, sei bisher unbegründet, betont Torsten Bockholt, Leiter des Geschäftsbereichs Planung und Bau.

Die Emschergenossenschaft hatte zur Kontrolle Messpunkte an den Häusern eingerichtet, die regelmäßig kontrolliert würden. Die letzte Messung steht allerdings noch aus.

Einfaches Prinzip trotzt dem Starkregen

Dortmund nimmt eine besondere Rolle im Emscher-System ein:

  • Aufgrund der geografischen Lage am Oberlauf bis Deusen, sowie am frühen Hauptlauf ab Ellinghausen besteht hier die Möglichkeit, Hochwasserschutz für alle in Fließrichtung unterhalb liegenden Emscher-Anrainerstädte zu betreiben.
  • Das Prinzip ist einfach: Was nahe des Quellgebietes, z.B. im Starkregenfall zurückgehalten werden kann, richtet in den anderen Städten keinen Schaden an – es kommt erst gar nicht zu einer Überflutung der Emscher.
  • So sind im Zuge des Emscher-Umbaus und deren Renaturierung neben den Anlagen in Mengede und Ellinghausen zahlreiche Hochwasserrückhaltebecken in Dortmund entstanden: In Aplerbeck an der Vieselerhofstraße, in Schüren am Nagelpötchen, in Hörde durch den Phoenix-See. Auch an den Nebenläufen der Emscher, wie am Oespeler Bach oder am Schmechtingsbach sind Rückhaltebecken gebaut worden.

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  1. Wasser im Keller – Wie kann ich mich schützen? (PM Anja Butschkau – SPD MdL und SPD Fraktion Hombruch)

    Der Klimawandel hat immer greifbarere Auswirkungen auf das Leben im Stadtbezirk Hombruch. Nach dem niederschlagsreichsten Winterhalbjahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung, erleben viele Hausbesitzer ungewöhnlich hohe Grundwasserstände. Wenn Wasser durch die Wände in den Keller tritt, ist der Schaden oft groß und nicht durch Versicherungen abgesichert. Wieso auch in der Zukunft mit hohen Niederschlägen gerechnet werden müssen, was jetzt getan werden muss und wie sich jeder Hausbesitzer selbst schützen kann, ist Thema einer Bürger- und Informationsveranstaltung der Landtagsabgeordneten Anja Butschkau und der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Hombruch.

    Eingeladen sind Frank Reichel von der Emschergenossenschaft und Malte Kuka von der Stadtentwässerung Dortmund. Sie führen in das Thema ein und stellen Präventionsmaßnahmen vor. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit für das Publikum, Fragen zu stellen.
    Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 11. Juli 2024 um 17.00 Uhr in der AWO-Begegnungsstätte Persebeck, Grotenkamp 31, 44227 Dortmund statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

    Ablauf:

    Begrüßung
    Anja Butschkau, Mitglied des Landtags NRW

    Ursachen für die Grundwasserstände und der Einfluss des Klimawandels
    Frank Reichel, Emschergenossenschaft

    Wasser im Keller – Wie kann ich mich schützen?
    Malte Kuka, Stadt Dortmund – Eigenbetrieb Stadtentwässerung

    Fragen aus dem Publikum

    Abschluss
    Michael Twardon, Sprecher SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Hombruch

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