Zehn Jahre Dienstleistungszentrum Bildung: Eine „schlaue“ Einrichtung feiert Geburtstag

30.000 Menschen haben sich seit 2014 im DLZB Rat und Hilfe geholt

Von der Bildungslotsin bis zur Vielfaltsförderin - das ist das Team des Dienstleistungszentrums Bildung (DLZB).
Von der Bildungslotsin bis zur Vielfaltsförderin – das ist das Team des Dienstleistungszentrums Bildung (DLZB). Foto: Stadt Dortmund

30.000 Menschen haben sich seit 2014 im Dienstleistungszentrum Bildung (DLZB) in Dortmund Rat und Hilfe geholt, wenn sie Fragen zu Schule, Ausbildung, Bildungsmöglichkeiten oder Anerkennung von Abschlüssen hatten. Heute ist klar: Das Beratungsangebot gewinnt auch weiter an Bedeutung.

Steigende Zahlen bei Schulabbrecher:innen und schlechte PISA-Bewertungen

Als das DLZB am 29. Januar 2014 seine Pforten öffnete, war die Bildungslandschaft in Aufregung: Die Quote der Schulabbrecher:innen war in den vorangegangenen Jahren gestiegen. Gleichzeitig hatten PISA-Berichte die Nachteile im Bildungssystem für Kinder mit Migrationsgeschichte und Kinder aus den sogenannten bildungsfernen Familien einmal mehr bestätigt.

„Wir wollten nicht weiter zusehen, wie Kinder und Jugendliche hinter ihren Möglichkeiten bleiben. Bildung muss unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter und sozialem Ansehen funktionieren. Deshalb war und ist es für uns wichtig, jedem Kind ein persönlich zugeschnittenes Angebot zu machen“, erklärt Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt die Motive für die Gründung des Dienstleistungszentrums Bildung.

Das DLZB schlägt eine Schneise durch den Bildungsdschungel

Denn Voraussetzungen für Bildung sind immer individuell. Die Zahl der Bildungsangebote und -möglichkeiten ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig sind Bildungsbiografien vielschichtiger geworden.

Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt (li) und Dennis Neumann, Leiter des Fachbereichs Schule, gratulierten Phyllis Paul zum 10. Jubiläum des Dienstleistungszentrums Bildung.
Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt (li) und Dennis Neumann, Leiter des Fachbereichs Schule, gratulierten Phyllis Paul zum 10. Jubiläum des Dienstleistungszentrums Bildung. Foto: Katrin Pinetzki für die Stadt Dortmund

Familien ziehen um, weil Eltern einen neuen Arbeitsplatz in Dortmund finden, Kinder kommen allein oder mit ihren Familien aus Spanien, Syrien, Rumänien oder der Ukraine und brauchen einen Schulplatz.

„Jugendliche brauchen Hilfe bei der Orientierung von der Schule in die Arbeitswelt, Eltern benötigen Unterstützung bei der Wahl einer Schule oder eines Bildungsgangs am Berufskolleg“, sagt Dennis Neumann, Leiter des Fachbereichs Schule.

Allein die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten im Bildungsbereich (staatliche Schulaufsicht, kommunaler Schulträger und Einzelschule) machen den Bildungsdschungel scheinbar undurchdringlich.

Orientierung von der Einschulung bis Umschulung

Das Team des DLZB hat den Durchblick und unterstützt Kund:innen unter anderem bei Fragen zu den Themen Einschulung, Schulübergänge, Schulabschlüsse, Anerkennungen oder Umschulungen. Voraussetzung für die passgenaue Beratung und Weitervermittlung ist ein starkes Netzwerk aus Unterstützer*innen in der Stadt.

„Ein solches Netzwerk verkürzt die Wege für die Ratsuchenden. Denn wenn alle an Bildung beteiligten Akteur*innen voneinander wissen, sich gegenseitig und die passenden Angebote kennen, kann die Verzahnung von sinnvoll aufeinander aufbauender Hilfe gelingen. Gemeinsam verbessern wir so die Entwicklungs- und Teilhabechancen aller Kinder und Jugendlicher“, sagt Schuldezernentin Monika Nienaber-Willaredt.

In den vergangenen zehn Jahren haben knapp 30.000 Kundinnen und Kunden eine Beratung im DLZB in Anspruch genommen. Rund 17.000 von ihnen kamen, weil sie neu aus dem Ausland zugereist sind und sich für einen Schulplatz anmelden wollten. Weit mehr als 10.000 Kund:innen hatten eine andere Frage rund um das Thema Bildung.

Erreichbar auf allen Wegen

Ursprünglich war das DLZB als befristetes Projekt geplant. Weil die Arbeit des Teams aus Sicht der Stadt so erfolgreich ist, ist 2022 aus dem Projekt eine eigenständige Abteilung im Fachbereich Schule geworden. Seither sind die Themen, mit denen sich das Team befasst, vielfältiger geworden.

Phyllis Paul hat das Dienstleistungszentrum Bildung mit aufgebaut und leitet es.
Phyllis Paul hat das Dienstleistungszentrum Bildung mit aufgebaut und leitet es. Foto: Katrin Pinetzki für die Stadt Dortmund

Die Grundsätze sind immer noch gleich: „Wir beraten unsere Kundinnen und Kunden neutral, unabhängig, kostenfrei und ergebnisoffen. Unser Angebot passen wir ihren Bedürfnissen und Interessen an“, sagt Phyllis Paul, die schon seit der Planungsphase des DLZB dabei ist und den Bereich leitet.

„Großen Wert legen wir darauf, dass unsere Beratung leicht und verständlich ist. Dabei ist uns eine wertschätzende, vertrauliche und ermutigende Haltung immer wichtig. Die Daten der Kund*innen behandeln wir selbstverständlich vertraulich“, so Paul.

Die Wege zur Beratung sind beim DLZB übrigens äußerst flexibel: Beratung kann persönlich, telefonisch oder mit Hilfe moderner Medien stattfinden – darunter das Kontaktformular, E-Mail oder auch Facebook. Digitalität spielt auch in der Zukunft des DLZB eine große Rolle: Die Anmeldung an einer Schule wird künftig in allen Schulstufen auch digital möglich sein. Die Umstellung auf ein neues System wird im DLZB engmaschig begleitet.

„Durch Ihr Engagement und Ihre kreativen Ideen haben Sie die Beratungsstelle und ihre vielfältigen Angebote aufgebaut und erweitert. Herzlichen Glückwunsch zum zehnten Jubiläum!“, gratuliert Nienaber-Willaredt.

Mehr Informationen:

  • dortmund.de/bildung
  • Kontakt: dlzb@stadtdo.de, Telefon: 0231 50-10747

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Reaktionen

  1. Die Meinung der Dortmunder*innen ist gefragt: Umfrage zur digitalen Bildungsplattform ist gestartet (PM)

    Das neue „Dortmunder Bildungsportal“ soll einen Überblick über regionale Bildungseinrichtungen bieten. Doch wie soll dieses Portal eigentlich aussehen? Dazu startet das Dienstleistungszentrum Bildung (DLZB) im Fachbereich Schule nun eine Umfrage.

    Am Mittwoch, 26. März, sind Mitarbeiter*innen des DLZB zwischen 9 und 12 Uhr auf dem Wochenmarkt auf dem Hansaplatz unterwegs und werden dazu Bürgerinnen und Bürger befragen. Hier werden in zehn Fragen mehrere Parameter zu Nutzungsverhalten und Interessen zum Thema Bildung abgefragt. „Wir möchten, dass die Bürger*innen die Möglichkeit haben, aktiv in die Entwicklung eines digitalen Portals einzutauchen, das ihnen wirklich nützt. Ihre Erfahrungen und Erwartungen fließen direkt in das Design und die Funktionalitäten des Portals ein“, erklärt Veronika Diring, Gesamtkoordinatorin des Bildungsportals.

    Wer es zum Markt nicht schafft, kann sich trotzdem beteiligen: Das DLZB freut sich über alle Bürger*innen, die sich an der digitalen Umfrage beteiligen und ihre Meinungen und Wünsche zur digitalen Bildungsplattform einbringen: Die Umfrage ist unter Ihre Meinung zählt | Beteiligung NRW Stadt Dortmund oder über beteiligung.nrw.de zu finden.

    Kostenfrei und leicht zugänglich

    So soll die Zukunft sein: Das „Dortmunder Bildungsportal“ soll einen kostenfreien und leicht zugänglichen Überblick über regionale Bildungseinrichtungen bieten – von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Seniorenbildung. Neben den Bildungseinrichtungen wird das Portal auch Beratungsstellen präsentieren, um die Suche noch einfacher und zielgerichteter zu machen.

    Die zunehmende Vielfalt an Bildungsangeboten in Dortmund hat in den vergangenen Jahren zwar viele neue Möglichkeiten geschaffen, erschwert aber auch den Überblick für die Bürger*innen. Das neue digitale Portal soll helfen, diese Herausforderungen zu meistern und die Suche nach Bildungsangeboten zu vereinfachen.

    Durchblick behalten

    Das Projekt ist ein wichtiger Baustein der „Bildungskommune Dortmund“, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Europäischen Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) geförderten Vorhaben.

    Die integrierte Bildungs- und Jugendhilfeplanung soll im Zuge des Projekts zu einem einheitlichen fachbereichs- wie dezernatsübergreifenden Gesamtansatz weiterentwickelt werden. Das Projekt „Bildungskommune Dortmund“ wird im Dezernat für Jugend, Schule und Familie, im Fachbereich Schule und im Jugendamt der Stadt Dortmund umgesetzt.

    Kontakt zum Dienstleistungszentrum Bildung (DLZB): Tel.: 0231 50-10747; E-Mail: dlzb@stadtdo.de

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