Extremes Treibhausgas wird durch Alternative aus Umgebungsluft ersetzt

Klimaschutz: DONETZ nimmt im Defdahl die erste Schaltanlage ohne Schwefelhexafluorid in Betrieb

Anlieferung der neuen Schwefelhexafluorid-freien Schaltanlage. Sascha Fijneman | Nordstadtblogger

SF₆ – Schwefelhexafluorid – wird traditionell in elektrischen Schaltanlagen als Isoliergas verwendet. Zwar ist das Gas als nichtleitendes Isoliermedium hervorragend geeignet, um Kurzschlüsse in Form von Lichtbögen zu verhindern, umweltfreundlich ist es aber dabei nicht. Denn SF₆ ist ein extremes Treibhausgas: 23.500-mal klimaschädlicher als CO2-und einmal freigesetzt, bleibt es mehr als 3.000 Jahre in der Atmosphäre.

Alternatives Isoliergas besteht aus Bestandteilen der Umgebungsluft

Jetzt hat die Dortmunder Netz GmbH (DONETZ) in einer neuen 10kV-Ortsnetzstation am Defdahl die erste SF₆-freie Schaltanlage in Betrieb genommen. Hier kommt ein alternatives Isoliergas zum Einsatz, das ausschließlich aus reinen Bestandteilen der Umgebungsluft besteht und somit deutlich umweltfreundlicher ist.

Blick in die Anlage. Foto: DONETZ

Dieses Gas bietet vergleichbare Eigenschaften wie SF₆, jedoch ohne dessen negative Auswirkungen auf das Klima. In dem Pilotprojekt, das DONETZ gemeinsam mit der Firma Siemens realisiert hat, will der Netzbetreiber Erfahrungen mit diesem neuen 10kV-Schaltanlagentyp in allen Betriebs- und Instandhaltungsprozessen gewinnen.

„Zwar ist es erst zum 1. Januar 2026 in der EU verboten, Schaltanlagen mit SF₆ als Isoliergas in Betrieb zu nehmen, DONETZ geht aber schon jetzt einen Schritt in Richtung umweltfreundlicher und nachhaltiger Energietechnik und wird, sobald sie in ausreichender Anzahl auf dem Markt verfügbar sind, nur noch SF₆-freie Schaltanlagen bestellen“, freut sich Thorsten Brandt, der als Leiter Instandhaltung der DONETZ-Stromnetze das Projekt koordiniert hat.


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