Neues Angebot beim Erwachsenenhospizdienst Dunkelbunt:

Telefonische Beratung zu Tod und Sterben für Schwersterkrankte aus der LSBTIQ-Community

Robert Heidemann berät gezielt Menschen der LSBTIQ-Community in der letzten Lebensphase und deren Angehörige.
Robert Heidemann berät gezielt Menschen der LSBTIQ-Community in der letzten Lebensphase und deren Angehörige. Foto: Erwachsenenospizdienst Dunkelbunt/ Heike Schöttler

Menschen, die in ihrer letzten Lebensphase sind und deren Angehörige Beistand brauchen, finden diesen beim Erwachsenenhospizdienst Dunkelbunt. Dabei stehen die ehrenamtliche Begleitung in den letzten Wochen oder Tagen und die Erfüllung letzter Wünsche im Mittelpunkt. Doch Menschen, die schwul, lesbisch, bisexuell, trans*, inter* oder queer sind, haben gerade bei der Konfrontation mit den Themen Tod und Sterben ganz eigene Fragen – und die Hemmungen, diese zu stellen, sind häufig groß. Da hilft seit Anfang Juni die wöchentliche LSBTIQ-Sprechstunde des Erwachsenenhospizdienstes Dunkelbunt.

Es gibt die Sorge, dass alternative Lebensentwürfe auf Ablehnung stoßen

Bisher wenden sich nur wenige Menschen aus der queeren Community mit ihren individuellen Fragen zu Tod und Sterben an den Erwachsenenhospizdienst Dunkelbunt, obwohl der grundsätzlich offen ist für alle Menschen. Möglicherweise haben jedoch lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und andere von einem heteronormativen Geschlechtsverständnis abweichende Menschen Bedenken, dass sie mit ihren individuellen Lebensentwürfen bei herkömmlichen Beratungsangeboten auf Ablehnung stoßen. Da setzt die Beratung der telefonischen LSBTIQ-Sprechstunde an, die seit Juni mittwochs von 16 bis 19 Uhr angeboten wird.

Es gibt Berührungsängste, die eine wirksame Hilfe verhindern

Gesprächspartner ist Robert Heidemann. Heidemann ist Sozialwissenschaftler, er promoviert gerade zum Thema „Homosexuelles und bisexuelles Altern in Deutschland“. „Menschen, die in jungen Jahren aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität negative Erfahrungen gemacht haben, haben oft wenig Vertrauen in Institutionen und deren Angebote“, sagt Heidemann. Oft haben sie auch heute noch Berührungsängste, die eine wirksame Hilfe verhindern. Dazu komme, dass die familiären Netze, die neben Freundschaften in der Regel die erste Anlaufstelle für Unterstützungen darstellen, in der LSBQTI-Community weniger stark ausgeprägt sind. „Da ist so ein Angebot besonders wichtig“, sagt Heidemann. Mehr Informationen:

  • Robert Heidemann ist zu den Sprechzeiten erreichbar unter Tel. 0231-99997590 oder mobil unter 0178-120 49 32.
  • Seine Mailadresse lautet lsbtiq@hospizdienst-dunkelbunt.de

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