Mit der Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland startet auch ein ganz besonderes Seminar an der TU Dortmund: Prof. Andrei S. Markovits, den TU-Rektor Prof. Manfred Bayer für diese Zeit zum „Professor für Fußballstudien“ ernannt hat, wird ab dem 17. Juni sieben öffentliche Vorträge halten. Die Themen reichen dabei von Fandom über Frauenfußball bis hin zu Antisemitismus im Sport. Gemeinsam mit anderen Fußballbegeisterten wird er außerdem ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft schauen und im Rahmen des Fußballkulturfestivals zur EURO 2024 im Deutschen Fußballmuseum sprechen. Das Seminar steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung wird empfohlen (Link am Ende des Artikels).
Sieben Vorträge, die König Fußball wissenschaftlich unter die Lupe nehmen
Bereits während der „Sommermärchen“-WM 2006 war Prof. Andy Markovits von der University of Michigan Fußballprofessor in Dortmund. Zur Neuauflage seiner Professur wird der in Rumänien geborene und in Österreich aufgewachsene Markovits erneut Vorträge halten, über Fußball diskutieren und Spiele kommentieren.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit diesem erfahrenen Fußballexperten“, sagte Prof. Manfred Bayer anlässlich der Ernennung im Mai 2023. „In Dortmund als fußballbegeisterter Stadt können wir uns auch die Forschung zum Thema nicht nehmen lassen.“
Folgende Vorträge hält der Fußballprofessor jeweils von 12.15 Uhr bis 13.45 Uhr im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der TU Dortmund.
- Montag, 17. Juni: „Zur Einführung: Das Gerüst des modernen Sports“
- Dienstag, 18. Juni: „Fußball und seine Cousins“ (American Football, Rugby etc.)
- Donnerstag, 20. Juni: „Fandom: Zwischen leichtem Interesse und fanatischer Obsession“ (ab 12.30 Uhr)
- Montag, 24. Juni: „Gefährliche Klischees: Inszenierung jüdischer Identitäten und der Antisemitismus im europäischen Fußball“
- Dienstag, 25. Juni: „Dabeisein ist alles: Sport als Kampf um Teilhabe“
- Mittwoch, 26. Juni: „Fußballpolitiken: Über die Aushandlung von Macht im Fußball und die kulturwissenschaftlichen Perspektiven auf den Sport“
- Donnerstag, 27. Juni: „Frauenfußball: Von einer Nebensache zur Antriebskraft gesellschaftlicher Inklusion“
Darüber hinaus gibt es zwei Zusatzveranstaltungen:
- Mittwoch, 19. Juni, 18 Uhr, im George-McGovern-Foyer (R. 0.406), Emil-Figge-Straße 50: „Fußballgucken mit Prof. Markovits: Der Klassiker Deutschland gegen Ungarn – mit Kommentaren und Diskussionen“
- Donnerstag, 27. Juni, 18 Uhr, im Deutschen Fußballmuseum: „Vom Wunder von Bern bis zu den Fußballweltmeisterinnen 2003: Schlüsselmomente im europäischen Fußball im Leben von Fußballprofessor Andy Markovits“
Das Fußball-Seminar richtet sich sowohl an Studierende und Beschäftigte der TU Dortmund als auch an die interessierte Öffentlichkeit. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, wird aber empfohlen, da die Plätze begrenzt sind. Wer alle sieben regulären Veranstaltungen besucht, kann das Seminar mit einem Zertifikat abschließen.
Professor für Politikwissenschaften, Soziologie und Deutschlandstudien
Andrei S. Markovits ist Professor für Politikwissenschaften, Soziologie und Deutschlandstudien an der University of Michigan in den USA und hat sich in seiner Forschung auch intensiv dem Sport und insbesondere dem Fußball gewidmet.
In seinen beiden Büchern Querpass (2007) und Im Abseits (2002) beschäftigte er sich mit politischen, gesellschaftlichen und transatlantischen Kontexten des „beautiful game“.
Sein Buch Women in American Soccer and European Football (2019) ist kürzlich in einer neuen und erweiterten Auflage erschienen.
Interessierte können sich hier für die jeweilige Veranstaltung anmelden. Die Anmeldung ist aber nicht zwingend erforderlich.