Dortmund als Station beim Kinder-Lebens-Lauf quer durch Deutschland

Eine Fackel der Hoffnung erreichte den Kinder- und Jugendhospizdienst „Löwenzahn”

Eskortiert wurden Guido Pieper und seine Mitstreiter in Dortmund ein Stück weit von den Mächtigen des Star-Wars-Universums, den Löwenzahn-Botschaftern der German Garrison der 501st Legion, und natürlich von Löwenzahn-Bärenmaskottchen Hope. Foto: Simke Strobler / Deutsche Kinderhospiz Dienste DO

Von Peter Krause

Am 18. April startete in Berlin der Kinder-Lebens-Lauf, der in diesem Jahr unter dem Motto „Inklusion in Aktion” steht. Unter dem Patronat von Elke Büdenbender, der Ehefrau des Bundespräsidenten, soll der Lauf verstärkt auf Teilhabe hinweisen und Menschen dazu motivieren, für die Kinderhospizarbeit aktiv zu werden. Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst „Löwenzahn” in Dortmund ist auch dabei.

Die Fackel der Hoffnung macht Station in Dortmund

Es ist ein langer Weg von 7000 Kilometern, quer durch Deutschland, auf dem die „Engelsfackel” über 130 Etappen schließlich an ihr Ziel gelangt.

Foto: Simke Strobler / Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund

Dabei wird die Fackel zu Fuß, per Fahrrad, in Booten, Rollstühlen und Kutschen von einer Kinderhospizeinrichtung zur nächsten getragen. ___STEADY_PAYWALL___

Mitte Oktober wird der Staffellauf, der vom Bundesverband Kinderhospiz e.V. organisiert wird, beim Welthospiztag im Europa-Park Rust schließlich an sein diesjähriges Ziel gelangen.

Am Dortmunder „Löwenzahn”-Büro in der Dresdner Straße kam die Fackel am 13. Mai aus Gevelsberg an, bevor sie am nächsten Tag vom Dortmunder Marathonläufer Guido Pieper, begleitet von den „Mächtigen des Star-Wars-Universums”, den Löwenzahn-Botschaftern der German Garrison der 501st Legion, nach Bochum getragen wurde.

„Löwenzahn“ unterstützt die Familien in schwierigen Zeiten

Die Diagnose einer Leben verkürzenden Erkrankung ist nicht nur für die Kinder ein schweres Ereignis. Auch für die Eltern verändert sich viel. Sie sehen sich plötzlich damit konfrontiert, dass sie ihre Kinder sehr wahrscheinlich überleben werden.

Foto: Simke Strobler / Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund

Aber es ist nicht allein die Konfrontation mit der Endlichkeit des irdischen Lebens, die zur Herausforderung wird, sondern auch die Rahmenbedingungen des Alltags.

Die notwendig stärkere Zuwendung will Tag für Tag geleistet werden, was die Möglichkeiten regelmäßiger Erwerbsarbeit einschränkt. Die sozialen Kontakte werden weniger – nicht zuletzt schon darum, weil Sterben und Tod in unserer Gesellschaft leider noch immer Tabuthemen sind.

Und dann sind da noch die vielen Aufgaben der Koordination mit Ärzt:innen, Kliniken, Krankenkassen usw. Das alles wird schnell zur Überforderung, der die betroffenen Familien nicht gewachsen sind.

Rund 100 ehrenamtlich Aktive beim Hospizdienst „Löwenzahn“

Im Jahr 2018 fanden sich darum in Dortmund die ersten Ehrenamtlichen zusammen und gründeten den Kinder- und Jugendhospizdienst „Löwenzahn”.

Mittlerweile betätigen sich rund 100 Ehrenamtliche für den Hospizdienst Löwenzahn. Foto: Löwenzahn Dortmund

Nach und nach schufen sie ein tragendes Netzwerk der Hilfe und Beratung, das Betroffenen unkompliziert und alltagsnah kostenlos zur Verfügung steht.

In speziellen Kursen werden Ehrenamtliche auf ihre Aufgabe der Begleitung der Familien vorbereitet. Erfahrene Fachleute unterschiedlichster Fachgebiete sorgen für die Ausbildung, und Supervisionen helfen im Alltag, die gesammelten Erfahrungen zu verarbeiten.

Mittlerweile sind etwa 100 Menschen ehrenamtlich im Hospizdienst aktiv und gewährleisten die teilweise jahrelangen Begleitungen. Zusätzlich gibt es das einmal monatliche „Mütterfrühstück”, bei dem sich Betroffene miteinander austauschen sowie spezielle Angebote für Geschwisterkinder.

Ein unverzichtbares und wirksames Angebot in Dortmund

Wenn das Leben schließlich zu Ende geht, wird alles dafür getan, damit die letzten Tage und Stunden in der vertrauten Umgebung zu Hause verbracht werden können.

Star Wars-Stormtrooper und Löwenzahn-Maskottchen Hope. Foto: Simke Strobler / Deutsche Kinderhospiz Dienste Dortmund

Nicht allein die guten Kontakte zu Palliativmediziner:innen sind dafür hilfreich, sondern auch zu Bestatter:innen, die auf jede individuelle Situation einzugehen in der Lage sind. Für die Zeit danach wurde mit der „MÖWE” ein Trauerzentrum speziell für Kinder und Jugendliche geschaffen.

Alles in allem ist der Kinder- und Jugendhospizdienst ein ausgesprochen wirksames Angebot, das in Dortmund nicht mehr fehlen darf. Schließlich gibt es hier etwa 300 Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Erkrankung auf eine verkürzte Lebenszeit blicken.

Was man ihnen und ihren Angehörigen neben der Lebensqualität vor allem schenken will, ist Hoffnung. Darum ist der Name des Bären, der das Löwenzahn-Maskottchen ist „HOPE”! Eine Fackel der Hoffnung ist es auch, die der Kinder-Lebens-Lauf durch ganz Deutschland trägt.

Der Kinder- und Jugendhospizdienst freut sich stets über neue ehrenamtliche Helfer:innen. Der nächste Kurs (die Teilnahme daran ist kostenlos) beginnt in diesem Herbst. Dafür können sich sehr gern auch Jugendliche anmelden. Informationen und Kontakt unter ambulanter-kinderhospizdienst-dortmund.de


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

Unterstütze uns auf Steady


Nordstadtblogger – in eigener Sache:


Die Nordstadtblogger-Redaktion liefert ab sofort auch Nachrichten aus Dortmund via WhatsApp.

Der neue Kanal ist ab jetzt kostenlos zu abonnieren  – dann gibt es regelmäßig die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Handy.

Hier geht’s zu unserem WhatsApp-Kanal: whatsapp.com/channel/0029VaWVNcRL7UVUGXdGSy3y


Reader Comments

  1. VHS Dortmund qualifiziert für die Kinderhospizarbeit: Bildungsurlaub als Einstieg ins Ehrenamt (PM)

    Ein Bildungsurlaub der VHS Dortmund bereitet Interessierte auf die Kinderhospizarbeit vor. Die Teilnahme ist kostenfrei und richtet sich sowohl an Personen mit als auch ohne Anspruch auf Bildungsurlaub.

    Die Begleitung von lebensverkürzend erkrankten Kindern und ihren Familien stellt Ehrenamtliche vor besondere Herausforderungen, die eine fundierte Ausbildung erfordern. Vom 11. bis 15. November, jeweils von 9 bis 16 Uhr, bietet die VHS Dortmund den kostenfreien Bildungsurlaub „Kinderhospizarbeit in Deutschland – für ein zukünftiges Ehrenamt“ an.

    Ehrenamtliche Arbeit für schwer belastete Familien: Vielfalt der Aufgaben

    Im Rahmen des Kurses wird ein umfassendes Bild der Kinderhospizarbeit vermittelt. Die ehrenamtlichen Familienbegleiter*innen unterstützen nicht nur das erkrankte Kind, sondern auch die gesamte Familie in vielfältiger Weise, von der Betreuung der Geschwister bis zur Begleitung im Alltag.

    Nach der Basisqualifikation von 40 Unterrichtseinheiten können Teilnehmer*innen optional an zwei Blockwochenenden teilnehmen, um ihre Ausbildung zu vertiefen. Am Ende erhalten sie ein Zertifikat, das ihnen ermöglicht, unmittelbar in der ehrenamtlichen Kinderhospizarbeit aktiv zu werden.

    Die Veranstaltung (Veranstaltungsnummer: 24-54670D) findet im Haus Rodenberg, Rodenbergstraße 36, statt. Bitte online anmelden: vhs.dortmund.de. Der Lehrgang entspricht den Anforderungen des Arbeitnehmerweiterbildungsgesetzes (AWbG), und ein Bildungsurlaub kann beantragt werden.

  2. Welthospiztag Infoveranstaltung in der DASA (PM)

    Anlässlich des Welthospiztags lädt das Zentrum die DASA Arbeitswelt Ausstellung in Kooperation mit „gezeiten für Hospiz-, Palliativ – und Trauerbegleitung“ aus Dortmund am Sonntag, 13. Oktober, von 16.30 Uhr bis 19 Uhr zu einer vielseitigen Veranstaltung ein.

    Die Themen Abschied, Sterben und Tod betreffen restlos alle Menschen. Daher sind Hinweise zu Vorsorge, organisatorischen Abläufen und emotionalen Hilfen eine Erleichterung. In der Energiehalle der DASA wartet auf Interessierte ein buntes Programm mit Humor, Lachen und praktischen Informationen.

    Comedian Fritze Brinkhoffs und Clownin Froilein Liebe arbeiten gewitzt gegen die Schwere dieses Themas. Außerdem verraten Fachleute in entspannter Atmosphäre, welches Handwerkszeug am Lebensende hilfreich ist. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.

Write a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert