„Von Gärten, Menschen und Halden“ erhält zweiten Stern der IGA 2027

Projekt der Zeche Zollern verknüpft historische Themen mit zukunftsrelevanten Fragen

Zeche Zollern in Dortmund Bövinghausen
Das LWL-Museum Zeche Zollern legt seit seiner Eröffnung 1999 einen thematischen Schwerpunkt auf die Sozialgeschichte des Ruhrgebiets. Das neue Projekt verknüpft historische Themen mit zukunftsrelevanten Fragen.. Archivfoto: Carmen Körner für Nordstadtblogger.de

Den zweiten von drei möglichen Sternen für das Projekt „Von Gärten, Menschen und Halden“ des LWL-Museums Zeche Zollern in Dortmund überreichten Horst Fischer, Geschäftsführer der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH, und Garrelt Duin, Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr, an Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Auszeichnung markiert den nächsten Schritt des Projektes auf dem Weg zur Internationalen Gartenausstellung in der Metropole Ruhr 2027: Das Projekt wird nach Skizzeneinreichung beim Aufruf EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) Erlebnis.NRW zur Förderung empfohlen.

App vermittelt historische Informationen auf unterhaltsame Weise

Das Outreach-Projekt „Von Gärten, Menschen und Halden“ zielt darauf ab, das attraktive Umfeld der Zeche Zollern auf informative und unterhaltsame Weise erlebbar zu machen.

Mittels einer App kann auch die Kolonie Landwehr virtuell erkundet werden.
Mittels einer App kann auch die Arbeitersiedlung „Kolonie Landwehr“ virtuell erkundet werden. Archivfoto: LWL-Museum Zeche Zollern

Die eigens entwickelte App ermöglicht es (Nicht-) Besucher:innen, die Halde Zollern und die Arbeitersiedlung „Kolonie Landwehr“ durch interaktive Rundgänge zu erkunden – Orte, die bisher unerschlossen waren. Die App bietet einen flexiblen Zugang für alle, unabhängig vom Museumsbesuch.

Das LWL-Museum Zeche Zollern legt seit seiner Eröffnung 1999 einen thematischen Schwerpunkt auf die Sozialgeschichte des Ruhrgebiets. Das neue Projekt verknüpft historische Themen mit zukunftsrelevanten Fragen.

Es erweitert die bisherigen Narrative um aktuelle und zukunftsweisende Aspekte der Bergbauwelt. Die Themen reichen von nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion über Geschlechtergerechtigkeit bis hin zu gesellschaftlicher Teilhabe.

Artenschutz, Klimawandel und biologische Vielfalt im Fokus

Donatas Gecas kümmert sich mit viel Leidenschaft um die Tiere und den Arbeitergarten. 
Der Arbeitergarten auf Zeche Zollern. Archivfoto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Offen und partizipativ konzipiert, greift das Vorhaben gezielt vorhandene Potenziale auf: Der authentische Arbeitergarten mit historischen Nutzpflanzen und alten Hühnerrassen etwa wird umfassend überarbeitet. Auf der Halde Zollern steht die Auseinandersetzung mit Artenschutz, Klimawandel und biologischer Vielfalt im Fokus.

RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin betont: „Bei der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 präsentiert eine ganze Region ihre Stärken in Bezug auf urbane Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Grüne Infrastruktur und Klimaschutz. Neben den fünf Zukunftsstandorten machen gerade die kommunalen Garten- und Parkanlagen diese Qualitäten in der regionalen Gesamtheit erlebbar.“

„Die 38 investiven Projekte der Ebene Unsere Gärten kommen gut voran. Das Projekt der Zeche Zollern ist eines von sieben Projekten, die sich bereits den zweiten Stern erarbeitet haben“, so Horst Fischer, Geschäftsführer der Durchführungsgesellschaft der IGA Metropole Ruhr 2027.

Bei positivem Förderbescheid winkt dem Projekt der dritte Stern

Aus insgesamt rund 80 landschaftsgestalterischen, städtebaulichen oder touristischen Vorhaben mit investivem Charakter hatten sich fast die Hälfte in einem anspruchsvollen Auswahlverfahren für den ersten Stern und damit als grundsätzlich geeignet im Sinne der IGA 2027 qualifiziert.

Der Beirat „Unsere Gärten“ der IGA 2027 verleiht dann den zweiten Stern, wenn ein Projekt einen Förderantrag gestellt und auch vom Fördergeber positive Hinweise zur Förderfähigkeit des Projektes erhalten hat.

Den dritten Stern erhält ein Projekt, wenn es einen Fördermittelbescheid bekommen hat und damit die Umsetzung des Projektes gesichert ist. „Wir erwarten, dass sich rund 25 Projekte der Region als IGA 2027 Projekte präsentieren können. Für vier Projekte steht dies schon fest“, so Horst Fischer weiter.

Neuerungen und Umgestaltung sollen auch neue Zielgruppen erschließen

Die Zukunftsgärten Emscher Nordwärts zur IGA 2027 - so stellt sich der Siegerentwurf die Kokerei Hansa vor.
Die Zukunftsgärten Emscher Nordwärts zur IGA 2027 – so stellt sich der Siegerentwurf die Kokerei Hansa vor. Quelle: bbz landschaftsarchitekten

Diese Projekte sollen 2027 die Gäste der Internationalen Gartenschau über die Zukunftsgärten hinaus zu weiteren Besuchen in der Region anregen und einladen. Zollern wird mit dem Themenkomplex Nachhaltigkeit und Ernährung eine interessante Ergänzung zum Dortmunder Zukunftsgarten bei der Kokerei Hansa in Huckarde bieten.

Die Zeche Zollern als einer der bekanntesten Orte der Industriekultur im Land mit jährlich mehr als 100.000 Gästen stellt schon heute seine Attraktivität unter Beweis.

„Mit den geplanten Neuerungen und Umgestaltungen bauen wir unser Angebot nicht nur für die Tourist:innen und Besucher:innen der IGA 2027, sondern auch für eine junge Zielgruppe zukunftsfähig und nachhaltig aus“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

Gartenschau will Lösungen für Zukunftsfragen der grünen Infrastruktur liefern

Trotz historischer Industriekultur sind Dortmund und die Region grüner als man denkt.
Trotz historischer Industriekultur sind Dortmund und die Region grüner als man denkt. Archivfoto: Leopold Achilles

Unter dem Motto: „Wie wollen wir morgen leben?“ präsentiert die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 auf internationaler Bühne und in drei Ebenen innovative Lösungsideen für Zukunftsfragen der Grünen Infrastruktur und der Stadtentwicklung in Metropolregionen.

Die Ebene der „Zukunftsgärten“ bietet daneben auch die Kulisse für die Präsentationen des Garten- und Landschaftsbaus und der Pflanzenproduktion sowie für ein vielfältiges Veranstaltungsangebot.

Die Kommunen zeigen auf der Ebene „Unsere Gärten“ die grünen Schätze der Region. Die Ebene „Mein Garten“ gibt den Bürger:innen Raum sich zu beteiligen mit privaten Initiativen und Kooperationen.

Die Metropole Ruhr verfügt über facettenreiche grüne Infrastruktur

Eine von Dortmunds beliebten Grünanlagen ist der Westpark.
Eine von Dortmunds beliebten Grünanlagen ist der Westpark. Thomas Engel | Nordstadtblogger

Die Metropole Ruhr verfügt über beeindruckende Garten- und Parkanlagen aus unterschiedlichen Epochen, über spektakuläre Landmarken der Industriekultur, artenreiche Industrienatur und regionale Grünzüge mit enormem Freizeitwert.

Für die IGA 2027 rücken die Kommunen auf der Ebenen „Unsere Gärten“ diese in den Fokus, werten sie auf, schaffen Neues und entwickeln auch neue Verbindungen:

Auf neuen Radwegen und Themenrouten können Bewohner:innen und Besucher:innen diese beeindruckende grüne Infrastruktur und eine Vielzahl von touristischen Attraktionen der Region erleben.

Auswahl der Projekte erfolgt nach bestimmten Kriterien

v.l. Horst Fischer, Geschäftsführer der IGA Metropole Ruhr 2027, Dr. Anne Kugler-Mühlhofer, Leiterin des LWL-Museums Zeche Zollern, Christa Becker-Lettow, Mitglied des Aufsichtsrats der IGA, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und Garrelt Duin, Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr.
v.l. Horst Fischer, Geschäftsführer der IGA Metropole Ruhr 2027, Dr. Anne Kugler-Mühlhofer, Leiterin des LWL-Museums Zeche Zollern, Christa Becker-Lettow, Mitglied des Aufsichtsrats der IGA, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe und Garrelt Duin, Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr. Foto: Frauke Kreutzmann / LWL

Um sich an der Ebene Unsere Gärten im Rahmen der IGA 2027 zu beteiligen stellten sich rund 80 investive Projekte einem anspruchsvollen Auswahlprozess. Für den ersten Stern machte das IGA 2027-Konzept fünf zentrale Merkmale zur Bedingung:

eine klare regionale Bedeutung, die Stärkung der Zukunftsgärten, den unmittelbareren Bezug zur IGA-Leitfrage „Wie wollen wir morgen leben?“, den ausgewiesenen Modellcharakter sowie einen strukturwirksamen Nachhaltigkeitsanspruch.

Nicht zuletzt galt es, auch den grundsätzlichen Vorgaben der Deutschen Bundesgartenschau GmbH zu entsprechen – angefangen bei der Sicherung bzw. Rückgewinnung von Freiflächen und Landschaftsräumen über einen zentralen Bildungsauftrag, die Kulturförderung und den Denkmalschutz bis hin zu wirtschaftlichen Impulsen, Klimaschutz-Beiträgen sowie einer Stärkung des Images, des Bürger:innensinns und des sozialen Gefüges.

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  1. Quiz und Familiensonntag auf der Zeche Zollern (PM)

    Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt an diesem Wochenende zum Rätseln und Basteln in sein Museum Zeche Zollern ein.

    Am Samstag (27.4.) können Gäste bei der Führung „Watt meinze?“ um 15 Uhr ihr Wissen rund um Bergbau-Bergriffe in einem Quiz testen. Parallel startet der Rundgang „Schloss der Arbeit“ über die Tagesanlagen. Am Sonntag (28.4.) gibt es mehrere Angebote für Familien.

    Den Anfang macht um 12 Uhr die Kinderführung „Weg des Bergmanns“. Zwischen 13 und 15 Uhr öffnet die Kinderwerkstatt ihre Türen: Jungen und Mädchen ab sieben Jahren können gemeinsam mit einem Elternteil die Uhr an der alten Verwaltung nachbauen (3 Euro Materialkosten). Den Abschluss bildet um 15 Uhr die Familienführung „Schloss der Arbeit“.

    An beiden Tagen öffnet die Erlebniswelt „Montanium“ um 11.30 Uhr und 13 Uhr für Führungen. Erwachsene zahlen dafür 2 Euro zusätzlich zum Eintritt.

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