Im Rahmen einer Master-Thesis haben Studierende der Fachhochschule Dortmund des Studiengangs Szenografie und Kommunikation eine Ausstellung mit dem Titel „Auf die Straße: Wie weit darf Klimaprotest gehen?“ konzipiert. Unterstützung gab es dafür auch von Studierenden aus dem Fachbereich Journalistik der TU Dortmund. Dass diese Arbeit den Klimawandel thematisiert, stand laut Studentin Anica Jacobsen dabei schnell fest. Die Wanderausstellung kann bis zum 24. März 2024 besichtigt werden.
Wanderausstellung will über Klimaaktivismus in Deutschland informieren
Aufgrund der Art der Berichterstattung über Organisationen wie die Letzte Generation sei die Gruppe auf die Idee gekommen, sich mit dem Thema Aktivismus im Themenbereich des Klimawandels näher auseinanderzusetzen. Der Fokus der Ausstellung soll dabei darauf liegen, welche Menschen hinter diesen verschiedenen aktivistischen Gruppierungen stecken, wie sie handeln und aus welcher Motivation sie so agieren.
Hauptbestandteil der Ausstellung sind diverse Bildschirme, auf denen Interviews mit ausgewählten Aktivist:innen zu sehen sind. Manche erkennbar, andere verfremdet. In den Interviews reden sie offen über ihre Ängste sowie Motivationen. Dafür wurden Interviews mit Aktivist:innen von Fridays For Future, der Letzten Generation, Ende Gelände, Extinction Rebellion und der Grünen Jugend aufgenommen.
Daher gibt es fünf Steelen mit Bildschirmen, wo parallel mit Kopfhörern die Interviews angehört werden können, warum die jeweilige Person sich für Klimaschutz einsetzt.
Besucher:innen sollen sich durch diese Wanderausstellung über den Aktivismus in Deutschland informieren, den unterschiedlichen Aktivist:innen zuhören aber auch Aktionsformen in Kurzfilmen beobachten können. Der Titel „Auf die Straße“ sei zwar kein neuer Begriff, doch er erhalte ein „neues Revival“, wie Studentin Anica Jacobsen sagt.
So werden diverse Fragen zum Thema Klimaprotest aufgegriffen. Diese führen schließlich zu einer ganz neuen Frage: Wie weit muss Protest gehen, um gesellschaftliche Veränderung anzustoßen? Der Titel verrät zudem das Design der Ausstellung – man soll sich auf der Straße befinden.
Die Macherinnen wollen mehr Empathie für die Aktivist:innen erzeugen
Neben den medialen Interviews sollen die Besucher:innen aber auch die Möglichkeit erhalten, die Ausstellung aktiv zu erleben. So kann jede:r von ihnen zu Beginn ein Klemmbrett bekommen. Mit diesen erhalten sie an den verschiedenen Steelen jeweils unterschiedliche Zettel. Darauf wird beispielsweise erklärt, wie man Wählen geht, wie man eine Partei gründen kann oder auch wie eine Blockade gestartet. Hierbei wird aber explizit darauf hingewiesen: Es kann sich um eine Straftat handeln.
Darüber hinaus steht den Besucher:innen aber auch eine Werkstatt zur Verfügung, in der sie zum Beispiel Demoplakate gestalten können. In einem kleinen Kino werden zwei Filme gezeigt. Dabei handelt es zum einen um einen selbstgedrehten Film von Studierenden der FH Dortmund, zum anderen um einen Video-Essay.
Außerdem gibt es einen Digitalen Guide zur Ausstellung: Mithilfe von QR-Codes, die auf den verschiedenen Informationstafeln zu finden sind, können die Texte beispielsweise in verschiedenen Sprachen übersetzt werden.
Die Ausstellung möchte einen Blick hinter die Kulissen des Klimaaktivismus ermöglichen und Aktive und ihre Motivation vorstellen. „Um mehr Empathie für die Aktivist:innen zu schaffen“, betont Taisiya Starostina. Doch Anica Jacobsen erhofft sich auch „ganz viele Gespräche und ganz viele umgestimmte Menschen, die vielleicht mit einem positiveren Blick auf die Aktivist:innen gucken“. Diese seien keine Aliens – es könnten auch meine Schwester, meine Freundin oder mein Kumpel sein.
Mehr Informationen:
- Die Wanderausstellung „Auf die Straße“ ist vom 7. bis zum 24. März im Rahmen der „Green Culture Week“ zu sehen. Öffnungszeiten: Di, Mi, Do, Fr 13 – 19.00 Uhr Sa, So 11 – 17.30 Uhr
- Ausstellungs- und Veranstaltungsort: „HANS A“ in der Hansastraße 6- 10.
- 13. März, 18 – 20 Uhr: „How to: Klimastreik“: Wie organisiere ich eine Demonstration? – Von der Anmeldung bis zum Demo-Zug mit Fridays for Future Dortmund (bitte anmelden)
- 16. März, 15 – 18 Uhr: „…and action!“: Aktionsworkshop mit Extinction Rebellion Düsseldorf (bitte anmelden)
- „Auf die Straße“ ist ein Projekt von Studierenden der FH Dortmund und der TU Dortmund in Kooperation mit Dortmund Kreativ und dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!