Die Nordstadtblogger haben sich entschieden, in diesem Jahr anlässlich des Weltfrauentags am 8. März eine Themenwoche zu gestalten, mit interessanten Beiträgen rund um feministische Themen. Jeden Abend erscheint ein neuer Artikel.
Partys, Vorlesungen und Workshops – anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März 2024 finden in Dortmund die verschiedensten Veranstaltungen statt. Damit ihr nichts verpasst, geben wir euch einen Überblick über alle Termine rund um den Weltfrauentag.
Volkshochschule Dortmund legt den Blick auf „Starke Frauen Europas“
Die erste Veranstaltung anlässlich des anstehenden internationalen Frauentags, ist eine Lesung der Autorin Caroline Vongries am 5. März 2024, um 19 Uhr in der Volkshochschule Dortmund. Die Autorin beschäftigt sich mit Biografien von weitgehend vergessenen, starken Frauen Europas. Die Lesung wird musikalisch umrahmt von ausgewählten Liedpassagen und Eigenkompositionen der Liedermacherin Josefin Rabehl. Im Anschluss können die Teilnehmenden mit Vongries und Rabehl über die heutige Rolle der Frau in Deutschland und Europa diskutieren.
Einen Tag danach, am „Equal Pay Day“, wird ein Demonstrationszug gemeinsam mit der Sambagruppe Atè Logo gegen Entgeltungleichheit protestieren. Der „Equal Pay Day“ am 6. März weist auf den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern hin. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Mitarbeiterinnen von Unternehmen, die mit ihrer Leistung sichtbarer, wirksamer und erfolgreicher sein möchten, sowie an Führungskräfte, die dazu beitragen möchten, ein für alle Geschlechter produktives Umfeld zu gestalten.
Der Demonstrationszug startet um 17 Uhr am Friedensplatz und läuft bis zum Dortmunder U. Anschließend findet im Kino des Dortmunder U um 19 Uhr eine Lesung von der Bestseller-Autorin Marion Knaths statt. Darauf folgt eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Frauen in Führungspositionen.
Dortmunder Vorabend-Demo zum „Feministischen Kampftag“ am 7. März
Auch am 7. März – einen Tag vor dem Internationalen Weltfrauentag – gibt es in Dortmund verschiedene Möglichkeiten, sich weiterzubilden und ein Zeichen zu setzen. Im Dietrich-Keuning-Haus findet um 18 Uhr ein Vortrag mit Franz Konieztky zum Thema „Rechte Frauen gegen Frauenrechte!“ statt. ___STEADY_PAYWALL___
Anschließend findet um 19 Uhr an den Katharinentreppen gegenüber des Dortmunder Hauptbahnhofs die Vorabend-Demo zum „Feministischen Kampftag“ statt.
Unter dem Motto „An Tätern und Sexisten rächen, dem Patriarchat den Kiefer brechen!“, ruft das „Bündnis 8. März“ dazu auf, auf die Straße zu gehen. Einen Tag danach, am 8. März 2024, wird um 18 Uhr am Kurt-Schumacher-Platz, Bochum Hauptbahnhof eine weitere Demonstration stattfinden.
Buntes Programm am 8. März: Vom Designmarkt hin zur Frauenrechtsbewegung in Iran
Am Morgen des 8. März bietet Anke Sinnigen, Digital und Healthcare-Expertin sowie Gründerin von „Wexxeljahre“, einen digitalen Workshop für berufstätige Frauen an. Ab 9 Uhr informiert Sinnigen über die ersten – meist unerkannten – Symptome der Wechseljahre und alles, was Frauen zu erwarten haben.
Anschließend startet um 15 Uhr die „Femme de Feu edition“ vom Dortmunder Blend Bazar im „Junkyard“ (H57): Ein Kunst- und Designmarkt der Live Musik, Local Art, Tattoos und einen DJ Workshop verspricht.
Zum 100-jährigen Jubiläum der iranischen Frauenbewegung lädt die Auslandsgesellschaft und die Iranische Gemeinde in Dortmund e.v. am 8. März 2024 um 18 Uhr in die Steinstraße 48 ein.
Zu Gast wird neben Prof. Dr. Dietmar Köster, der sich als EU-Abgeordneter für die Rechte von zum Tode verurteilten Oppositionellen stark gemacht hat, auch Shole Pakrawan sein, dessen Tochter Rejhaneh Jabari nach 7 Jahren Gefängniss und trotz internationaler Proteste wegen fadenscheiniger Anschuldigungen vom iranischen Regime hingerichtet wurde.
Das Gleichstellungsbüro der Stadt lädt zur großen Party im Dortmunder U ein
Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund hat für den diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März 2024 als Abschluss der „womens week“ im Dortmunder U ein breites Programm auf die Beine gestellt, zu dem alle Dortmunder:innen eingeladen sind. Start ist um 19 Uhr im Brauturm U’s.
Hier wird mit feierlichem Rahmenprogramm der Dr. Edith Peritz-Preis vom „Soroptimist Club RuhrRegion“ in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund verliehen. Oberbürgermeister Thomas Westphal wird den oder die Preisträger:in mit einer Laudatio ehren. Begleitet wird die Verleihung vom Improvisationstheater „Impro 005″.
Anschließend verwandelt DJane Vibrella den Brauturm in einen Dancefloor und sorgt mit ihrem Mix aus Funk, Soul, Global Beats, Electro Swing, House und EDB für eine lange Partynacht. Die Veranstaltung ist kostenfrei, es wird aber gebeten, dass sich Interessierte im Voraus anmelden.
Vielfältiger Thementag im Schauspielhaus untersucht verschiedene Arten des Feminismus‘
Im Rahmen des Feministischen Thementages am Samstag, den 16. März 2024, findet am Schauspiel Dortmund ein vielseitiges Programm statt. Unter dem Titel „Toxic Relationship“ untersuchen die Akteur:innen in diesem Jahr die Beziehungen zwischen den verschiedenen Feminismen.
Die These: Sie stehen in Beziehung zueinander. Zudem führe weißer Feminismus oft eine Art ferne und toxische Beziehung zu anderen Arten des Feminismus‘. Denn ganz nach dem Motto „Safety first!“ sei der Blickwinkel des weißen Feminismus meist in der eigenen Komfortzone verhaftet.
„Hast du Lust gegen das Patriarchat zu boxen? Und du wolltest schon immer damit anfangen, hast aber keinen geschützten Raum dafür gefunden?“, fragt das Theater Dortmund seine Leser:innen. Dann ist der Thementag die lang erwartete Chance! Das Programm beginnt mit dem Workshop „Selbst: Verteidigen“. Interessierte können von 15-16 Uhr und von 16-17 Uhr von der Boxtrainerin Kader Aydin die ersten Grundlagen der Selbstverteidigung erlernen und ordentlich ins Schwitzen kommen. Der Workshop ist kostenlos und offen für FLINTA* und alle, die die FLINTA*-Räume respektieren können. Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung ist erforderlich.
Lesung „Weißen Feminismus canceln!“ und anschließende Diskussion
Ein wenig ruhiger wird es im Theater um 17.30 Uhr, denn da startet die Lesung der Autorin und Journalistin Sibel Schick. Sie wird ihr neues Buch „Weißen Feminismus canceln“ vorstellen. Im Anschluss wird sie im Gespräch mit der Journalistin und Ethnologin Shikiba Babori, die das Buch „Afghaninnen: Spielball der Politik“ geschrieben hat, über die sozialen Konstruktionen des weißen Feminismus diskutieren.
Der letzte Programmpunkt des feministischen Thementages bilden die Künstlerin Mariann Yar und ihr Team, die mit der Inszenierung „Landsfrau“ am Schauspiel Dortmund zu Gast sind. Das autofiktionale Theaterstück erzählt die Geschichte der deutsch-afghanischen Protagonistin Ariana.
In mehreren biografischen Episoden, nostalgischen und fantastischen Geschichten, afghanischer Musik und choreografischen Elementen inszenieren Mariann Yar und ihr Team die Erinnerungen der deutsch-afghanischen Protagonistin Ariana nach dem letzten Evakuierungsflug der Bundeswehr am Flughafen Kabul. Das Gastspiel beginnt um 20 Uhr und dauert rund anderthalb Stunden. Gesprochen wird auf Deutsch und Dari mit Übertitelung in Deutsch, Dari und Englisch.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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Führungen zu Frauenarbeit im Bergbau auf Zeche Zollern (PM)
Anlässlich des Internationalen Frauentags in dieser Woche bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) an diesem Wochenende zwei besondere Führungen an: Am Samstag (9.3.) geht es unter dem Titel „Zwischen Zeche und Familie“ um die Rolle der Bergarbeiterfrauen und am Sonntag (10.3.) unter dem Titel „Kein leichtes Los“ um Frauenarbeitsplätze im Bergbau. Beide Führungen beginnen um 15 Uhr.
Am Sonntag (10.3.) finden außerdem um 14 Uhr ein Rundgang durch die Maschinenhalle sowie um 15 Uhr die Führung „Schloss der Arbeit“ über die Tagesanlagen des ehemaligen Bergwerks statt. Gäste zahlen jeweils nur den normalen Eintritt (Erwachsene 5 Euro).
Wie jedes Wochenende öffnet am Samstag und Sonntag die Erlebniswelt „Montanium“ um 11.30 und 13 Uhr ihre Pforten. Der nachgebaute Streckenabschnitt auf dem Zechenplatz vermittelt mit audiovisuellen Medien und Mitmach-Stationen Eindrücke von der Welt unter Tage (Teilnahme 2 Euro plus Eintritt).
Adresse und Kontakt:
LWL-Museum Zeche Zollern
Grubenweg 5 I 44388 Dortmund
Telefon: 0231 6961-111
http://www.zeche-zollern.lwl.org
Vorabend-Demonstration unter dem Motto: „An Tätern und Sexisten rächen dem Patriarchat den Kiefer brechen“ (PM)
Das feministische Bündnis 8. März aus Dortmund ruft anlässlich des
feministischen Kampftages unter dem Motto „An Tätern und Sexisten rächen
dem Patriarchat den Kiefer brechen“ , zur Vorabend-Demonstration auf.
Diese startet am Donnerstag, den 07.03.2024, um 19 Uhr an den
Katharinentreppen gegenüber des Haupteinganges des Dortmunder
Hauptbahnhofes. Die Abschlusskundgebung findet voraussichtlich am
Dietrich-Keuning-Haus statt.
Angekündigt ist ein gemeinsamer, lautstarker Protest gegen patriarchale
Strukturen.
Das 2022 gegründete Bündnis 8. März setzt sich aus unterschiedlichen
Gruppen und
Einzelpersonen zusammen, welche verschiedene Schwerpunksetzungen und
Arbeitsweisen verfolgen. Jedoch eint alle eine feministische
Orientierung, die sich für im Patriarchat diskriminierte Personen
einsetzt und Interessen bündelt und nicht partikularisieren will.
Ziel ist es, eine breite, vernetzte Themenaufstellung zu bieten und auf
die Straße zu tragen. Dabei positioniert sich das feministische Bündnis
kritisch gegenüber bestehenden kapitalistischen und neoliberalen Macht-
und Herrschaftsstrukturen. Durch den Slogan „An Tätern und Sexisten
rächen, dem Patriarchat den Kiefer brechen“ soll darauf aufmerksam
gemacht werden, dass wir patriarchale Diskriminierungsstrukturen nicht
hinnehmen und einer Gesellschaft in der weiterhin strukturelle Gewalt in
verschiedenen Dimensionen gegen FLINTA* (Frauen, Lesben, Inter,
Nonbinary, Trans und Agender Personen) normalisiert wird, den Kampf
ansagen.
In unterschiedlichen Redebeiträgen von mehreren Gruppen und
Einzelpersonen soll während der Demonstration beispielsweise die
erschreckenden, aktuellen Berichte über Femizide skandalisiert werden.
Femizide dürfen nicht als ‚Beziehungsdelikte‘ oder ‚Familiendramen‘
verharmlost werden, sondern müssen als das benannt werden, was sie sind:
Die Ermordung von weiblichen Personen, weil sie weiblich sind –
begünstigt durch eine Gesellschaft, die immer noch eine Unterdrückung
von FLINTA* akzeptiert.
Weitere Redebeiträgen widmen sich der Abwertung und teilweisen
Entmenschlichung von FLINTA* in unterschiedlichen gesellschaftlichen
Bereichen, beleuchten Perspektiven von Mehrfachmarginalisierungen,
nehmen die neue Rechte und den dort wachsenden Antifeminismus in den
Fokus und problematisieren eine fortdauernde strukturelle Ungleichheit.
Auch wenn viele der Meinung sind, Benachteiligung aus Gründen von
Geschlecht sei etwas, was der Vergangenheit angehört, muss man sich
eingestehen, dass dem nicht so ist. Deswegen laden wir ein, gemeinsam
auf die Straße zu gehen und der patriarchalen Unterdrückung den Kampf
anzusagen.
Kundgebung zum Internationalen Frauentag (PM)
Am 8. März veranstaltet das Dortmund Bündnis 8. März ein Kundgebung unter dem Motto: „Internationaler Frauenkampftag – Gemeinsam auf die Strasse!“ eine Kundgebung von 16.00 – 18.00 Uhr am Europabrunnen. Ganz im Sinne von Klara Zetkin ist der 8. >März der internationale Frauenkampftag für die Befreiung der Frau. Es gibt verschiedene Informationsstände, Redebeiträge, offenes Mikrofon und Kultur. Interessierte sind herzlich eingeladen. Faschisten sind selbstverständlich ausgeschlossen.
Feministischer Thementag im Schauspiel Dortmund (PM)
Der feministische Thementag im Schauspiel Dortmund ist eine kontinuierliche Reihe, die einmal im Jahr im Monat März stattfindet. In diesem Jahr untersucht das Schauspiel am Samstag, 16. März, unter dem Titel „Toxic-Relationship“ die intersektionalen Perspektiven rund um die Beziehungen zwischen den verschiedenen Feminismen. Weißer Feminismus hat oft eine Art distanzierte und toxische Beziehung zu anderen. Wenn in öffentlichen Debatten feministische Perspektiven sichtbar werden, sind es oft ganz selbstverständlich und unwidersprochen Sichtweisen des weißen Feminismus. Die Autorin und Journalistin Sibel Schick ist eine derer, die diese Selbstverständlichkeit adressiert und fordert: „Der Feminismus in Deutschland muss sich ändern“. In ihrem Buch „Weißen Feminismus canceln“ beschreibt sie, wie Feminismus in Deutschland aussieht und warum sie „Gerechtigkeit statt Ausgrenzung“ fordert. Als weitere Gesprächspartnerin ist die Journalistin und Ethnologin Shikiba Babori mit ihrem Buch „Die Afghaninnen, Spielball der Politik“ zu Gast. Beide lesen aus ihren Büchern und sind im Gespräch mit Negar Foroughanfar, die das Festival auch kuratiert (17.30 – 19.30 Uhr, Institut). Abends ist ein Gastspiel der Inszenierung „Landsfrau“, ein autofiktionales Theaterstück über die deutsch-afghanische Protagonistin Ariana, zu sehen. In mehreren biografischen Episoden, mit nostalgischen und fantastischen Geschichten, afghanischer Musik und choreografischen Elementen inszenieren Mariann Yar und ihr Team die Erinnerungen Arianas nach dem letzten Evakuierungsflug der Bundeswehr am Flughafen Kabul. Konfrontiert mit Schuldgefühlen gegenüber dem eigenen „friedlichen“ Alltag, zeichnet der Soloabend ein vielschichtiges und detailreiches Bild eines Lebens in der Diaspora, mit all seinen Problemen und Privilegien (20.00 – 21.30 Uhr, Studio). Karten hierfür (15,- Euro) gibt es im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter http://www.theaterdo.de und 0231/50-27222. Darüber hinaus bietet das Schauspiel auch einen Selbstverteidigungs-Workshop mit der Boxtrainerin Kader Aydin an. Der Workshop ist kostenlos und offen für FLINTA* und alle, die die FLINTA*-Räume respektieren können (15.00 – 16.00 und 16.00 -17.00 Uhr, Anmeldung unter stadtdrama@theaterdo.de). Anlässlich des Ramadan-Beginns wird ab 18 Uhr ein Iftar-Buffet zum Fastenbrechen angeboten. Abschließend lädt das Schauspiel zum gemeinsamen Ausklang und Austausch (ab 22 Uhr) ins Schauspielfoyer.