Verwaltungsspitze erklärt Stand zur baldigen Städtepartnerschaft

Die ukrainische Stadt Schytomyr erhält schon jetzt vielfältige Unterstützung aus Dortmund

Auch Dortmunds Solidaritäts-Partnerstadt Schytomyr wurde in der Vergangenheit das Ziel von Luftangriffen. Paulina Bermúdez | Nordstadtblogger

Zunächst war es nur eine Kooperation, bald soll es richtig ernst werden: Dortmund und die ukrainische Stadt Schytomyr soll ab 2025 eine Städtepartnerschaft verbinden. Im Februar 2023 haben Oberbürgermeister Thomas Westphal und Serhii Sukhomlyn, Oberbürgermeister von Schytomyr bereits eine Urkunde zur Solidaritätspartnerschaft unterzeichnet – seither ist viel passiert.

Dortmund unterstützt zukünftige Partnerstadt auf allen Ebenen

Stadtwappen und geographische Lage der Stadt Schytomyr.
Stadtwappen und geographische Lage von Schytomyr. Screenshot: Wikipedia

„Eine Bildungsstadt mit vitalem jüdischem Leben“ – so beschreibt Martin van der Pütten, Leiter des Büros für internationale Beziehungen der Stadt, die ukrainische Stadt Schytomyr.

17 Bildungseinrichtungen seien über die Zeit des Krieges bereits zerstört worden, 100.000 Binnenflüchtlinge müssen versorgt werden – eine große Belastung für die westukrainische Stadt. Die Hilfe aus Dortmund kommt daher wie gerufen. Die Unterstützung beruhe auf mehreren Säulen, wie van der Pütten erläutert. Solidarität, inhaltliche Zusammenarbeit und Hilfeleistungen.

Die Stadt Dortmund übergab bereits im Juni drei Fahrzeuge an die Stadt Schytomyr. Paulina Bermúdez | Nordstadtblogger

Zur inhaltlichen Zusammenarbeit gehöre etwa der Verwaltungsaufbau, die Wirtschaftsförderung und ein Weg in die EU für die Ukraine. Auch materiell greift Dortmund unter die Arme: Fahrzeuge der Feuerwehr, fünf Busse der DSW und zahlreiche Generatoren sowie medizinische Güter haben ihren Weg nach Schytomyr gefunden.

„Ihre Hilfe, ihre Prinzipientreue und ihre ständige Sorge um Schytomyr sind mehr als wertvoll“, so Oberbürgermeister Serhii Sukhomlyn. „Wir haben bereits ein Projekt für das beste Rehabilitationszentrum in der Ukraine und suchen nach Möglichkeiten, es zu bauen.“ Auch ein Onkologiezentrum sei in Planung.

Oberbürgermeister von Schytomyr: „Das Licht gewinnt immer“

Eine Delegation soll im Sommer in die 270.000 Einwohner:innen große Stadt, ca. 100 Kilometer westlich von Kiew, reisen, „um die Partnerschaft weiter auszubauen“, wie die Stadtverwaltung erklärt. Bereits im letzten Jahr kam es zu gegenseitigen Besuchen. „Nicht zuletzt der Tod von Alexej Nawalny zeigt, wie die russische Regierung vorgeht, so dass es umso wichtiger ist, dass die Unterstützung für die Ukraine nicht nachlässt“, so die Stadt.

In einer Videokonferenz haben Dortmund und Schytomyr die weiteren Schritte der Solidaritätspartnerschaft besprochen.
In einer Videokonferenz wurde die Urkunde zur Solidaritätspartnerschaft zwischen Dortmund und Schytomyr unterzeichnet (Archivbild). Foto: Stadt Dortmund

Der Oberbürgermeister von Schytomyr bleibt zuversichtlich: „Wir haben eine klare Priorität: Unterstützung des Militärs und Entwicklung der Bildung“, berichtet Sukhomlyn. „Wir wissen, dass es einen Sieg geben wird. Zu einem hohen Preis, um den Preis großer Verluste. Aber das Licht gewinnt immer.“

Um das Bewusstsein für den Krieg zu stärken, zeigt die Stadt Dortmund Werke der ukrainischen Künstlerin Anna Movenko. Die Ausstellung „Helden, Helfer, Hoffnung“ ist crossmedial und kann hier eingesehen werden. Bis zum 21. April findet zudem „PostMost. Eine Ausstellung von Künstler*innen aus Mariupol“ im Hoesch-Museum statt.


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