Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert von der Politik und der Stadt, dem ÖPNV in Dortmund endlich wieder mehr Beachtung und einen klaren Vorrang besonders vor dem Auto zu geben. Im Kampf gegen den Klimawandel und zur Erreichung der Klimaneutralität sei eine Mobilitätswende in der Stadt erforderlich, „dafür muss der Stillstand bei der Entwicklung des Verkehrs mit Bussen und Bahnen beendet werden“, mahnt der ökologisch orientierte Verkehrsclub an.
Vorrangpolitik für den ÖPNV durch konsequente Bevorzugung an Signalanlagen
Der Kreisverband Dortmund-Unna des VCD fordert als konkretes Ziel für die Stadt Dortmund, den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr bis 2035 auf mindestens 30 Prozent zu steigern. Derzeit betrage der Anteil am Modal Split nur etwa 20 Prozent.
Dafür müsse dringend ein Handlungsprogramm aufgestellt werden, das konkrete Schritte zur Verbesserung des Angebotes enthält. Dazu hat der Verband auch mehrere Vorschläge unterbreitet, die den ÖPNV auch ohne einen jahrelangen Vorlauf und umfangreiche Genehmigungsverfahren fördern können.
Zu diesen mittelfristigen Maßnahmen zählen unter anderem eine durchgreifende Vorrangpolitik für den ÖPNV durch konsequente Bevorzugung an Signalanlagen, durch Busspuren sowie Busschleusen an Engstellen und mehr Platz für den ÖPNV, ein 5-Minuten-Takt bei den Linien U41 und U42 einschließlich der notwendigen Fahrzeug- und Personalbeschaffung und eine durchgängige Doppeltraktion auf der Linie U47.
Lorenz Redicker: „Wir dürfen keine weitere Zeit mehr verschwenden“
„Damit die Verkehrswende gelingt und Dortmunds Klimaziele eingehalten werden, dürfen wir keine weitere Zeit mehr verschwenden“, sagt der Kreisverbandsvorsitzende Lorenz Redicker. Der VCD möchte deshalb mit allen demokratischen Parteien im Rat sowie mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch kommen und gemeinsam Wege zur Verbesserung des ÖPNV-Anteils in Dortmund vereinbaren.
Entscheidungen müssten jetzt getroffen werden, damit bis 2035 die notwendigen Maßnahmen zur ÖPNV-Verbesserung geplant und auch umgesetzt werden können. Bei Bussen und Bahnen vermisst der VCD die nötige Führung in der Stadt.
„Niemand geht voran, schlimmer noch, keiner regt sich“, beschreibt Redicker. Stadtpolitik, Verwaltung und Verkehrsunternehmen warteten anscheinend darauf, wer sich zuerst bewege. Das aber müsse sich schnell ändern.
„Angesichts des fortschreitenden Klimawandels können wir uns keinen Stillstand bei der Mobilitätswende leisten“, mahnt der VCD: Der ÖPNV in Dortmund benötig endlich einen starken Motor.
Mehr Informationen:
- Der VCD hat Parteien, Fraktionen und der Verwaltung in Dortmund ein Thesenpapier zum ÖPNV zukommen lassen und dabei auch um Gespräche gebeten, damit es „mit dem ÖPNV in Dortmund endlich wieder vorangeht“.
- Hier gibt es das Thesen-Papier als PDF zum Download: VCD-ÖPNV-Thesenpapier
Reader Comments
Karsten Haug
Warum nicht die Linie U44?
Die ist jeden Morgen mehr als überfüllt; der Hinweis des Fahrers das die nächste Bahn bereits in 10 Minuten kommt, völlig überflüssig, da SchülerInnen nun mal zur Schule müssen.
Norbert
Passt eine zweite U41 in das 10-Minuten-Raster im Tunnel?
Ingo St.
Der wirklich gewollte Ausbau des des leistungsfähigen Stadtbahnsystem gehört leider nicht zu den Zielen des Nahverkehrsplans. Stattdessen präferiert man den Radwegeausbau und manche teasern die ach so wichtige Anbindung des Flughafens aus der U47 heraus.
Die U43 und U44 müssen für die nächste Fahrzeugeneration auf 2,65 m Breite ertüchtigt werden, um tatsächliche Sitzplätze zu schaffen.
Die U46 kann regelmäßig über Brunnenstraße bis Schulte Rödding verlängert werden. Dazu brauch es Fahrzeuge. und Fahrer.
Die U41 muß bis Benninghofen verlängert werden. Die U49 nach Wellinghofen mindestens bis zur Goymark.
Es gibt viele Möglichkeiten, aber mit langem Planungsvorlauf. Dies wird zurecht vom VCD angemahnt, es heute für 2035 zu planen.