Gemeinsam mit „U-Turn“ veranstaltet die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Arnsberg“ im Dortmunder Kulturort Depot eine Veranstaltung zum Thema „Höcke Youth – Aktivitäten der Jungen Alternative & pädagogische Herausforderungen durch neu(e) rechte Jugendorganisationen“. Am 7. Dezember 2023 wird es von 14 bis 17.30 Uhr Vorträge und Diskussionen geben. Aber, wieso muss eigentlich über die Junge Alternative gesprochen werden?
Vernetzung der Jungen Alternative mit anderen rechtsextremen Organisationen und Verbänden
Mit der Jugendorganisation der AfD, der Jungen Alternative (JA), ist seit einigen Jahren eine neue Akteurin in der extremen Rechten aktiv, die zunehmend an Kontur gewinnt. Auch wenn sie nur über wenig Personal verfügt, ist ihr Einfluss in der Mutterpartei zuletzt merklich gestiegen – allein im Landtag von NRW sitzen vier AfD-Abgeordnete, die früher in der Parteijugend aktiv waren.
Zudem werden in der JA seit jeher Netzwerke mit anderen rechten Strömungen außerhalb der Partei geschmiedet: die Identitäre Bewegung, das Institut für Staatspolitik und das Milieu der Burschenschaften bilden hier nur einen Teil ab. Ein völkischer Nationalismus ist dabei der gemeinsame Nenner, hier hat die JA den Trend der AfD oft vorweggenommen.
Dies alles wirft Fragen zum Umgang auf, vor allem für die demokratische Zivilgesellschaft und Multiplikator:innen in der Bildungs- und Präventionsarbeit. Mit zwei Vorträgen und ausreichend Zeit für gemeinsamen Austausch wollen „U-Turn“ und die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Arnsberg“ so das Thema näher beleuchten und Gegenstrategien diskutieren.
Buntes Programm: Vorträge und Diskussionen mit Expert:innen
Um umfangreich zu dem Thema informieren zu können, startet der Thementag bereits um 14 Uhr. Nach der Begrüßung folgt dann der Vortrag „Die Junge Alternative – Zwischen Partei, Straße und ,Wehrhaftigkeit'“ von Rainer Roeser, einem freien Journalisten. Die Junge Alternative wirkt als Motor der Radikalisierung in der AfD.
Wie hat sie über die Jahre die Entwicklung vom Rechtspopulismus zu einer in großen Teilen extrem rechten Partei vorangetrieben? Mit welchem Personal? Und aus welchen Quellen rekrutiert sie sich? Mit welchem Erfolg gelingt es ihr, Positionen der Neuen Rechten allgemein und der Identitären Bewegung konkret in die Diskussionen der Partei einzuspeisen? Warum ist die JA für die AfD einerseits nützlich, andererseits ein permanentes Risiko? Der Vortrag soll auf diese Fragen Antworten geben.
Nach einer Pause folgt um 16 Uhr der Vortrag „Neue Pädagogik mit der neuen Rechten? Überlegungen und Impulse zur Herausforderung durch den Rechtsextremismus für die Jugendarbeit“ von Prof. Dr. Johanna Sigl (Hochschule RheinMain). Mit ihren politischen Bezugnahmen wie ihrer öffentlichen Inszenierungen unterscheidet sich die Neue Rechte von lang geltenden Annahmen über rechte Jugendliche.
Damit einher gehen auch veränderte Anforderungen an daspädagogische Handeln. Welche Antworten hat die Jugendarbeit bisher auf die neue rechte Lebenswelt? Welche Präventionsbedarfe gibt es und wie können Angebote der Distanzierungsarbeit gestaltet werden, damit sie die Adressat:innengruppe erreicht? Zu diesen und weiteren Aspekten gibt der Vortrag Impulse und öffnet den Raum für weiteren Austausch. Nach den Vorträgen gibt es Zeit um in die Diskussion zu kommen.
Weitere Informationen:
- Für die Teilnahme wird eine Anmeldung benötigt. Bitte mit Namen und ggf. Organisation bis zum 4. Dezember per Mail an info@u-turn-do.de
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Hat es Spaß gemacht oder war es Arbeit? Oder beides? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:
Die „Junge Alternative“ der AfD: Positionen, Personal und Konflikte mit der Mutterpartei AfD
Die Junge Alternative: Regionale Aktivitäten der „Bezirksgruppe Arnsberg“