Das alte Dortmund von vor rund 100 Jahren in Bildern und Texten zum Leben erwecken und aus dem heutigen Blickwinkel betrachten – das ermöglicht der neue Bildband. „Dortmund – Gestern / Heute “ von Rüdiger Wulf und Frauke Kreutzmann ist ab sofort erhältlich.
Dortmund wurde im 2. Weltkrieg stark zerbombt – deshalb sind alte Fotos umso interessanter
Mit Interesse und suchendem Blick betrachten wir gerne alte Ansichtskarten und vergilbte Fotos der Stadt, in der wir geboren und aufgewachsen sind oder in der wir schon jahrelang leben. Wie war das eigentlich damals und wie sieht es heute aus?
Diese Fragen über Dortmund beantwortet der neue Bildband aus dem Wartberg Verlag. Darin werden den historischen Postkarten, die vor rund 100 Jahren entstanden sind und aus der umfangreichen Sammlung der LWL-Museen für Industriekultur – Westfälisches Landesmuseum stammen, aktuelle Fotos aus dem gleichen Blickwinkel gegenübergestellt, die die Fotografin Frauke Kreutzmann alle in jüngster Zeit aufgenommen hat.
Feststellen lässt sich: Es hat sich viel verändert in Dortmund. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Dortmund so stark zerstört wurde wie nur wenige andere Städte. Die reichbebilderte Neuerscheinung lässt die Veränderungen deutlich werden am Beispiel von 55 alten Ansichtskarten und den aktuellen Fotos derselben Schauplätze, wie sie sich heute präsentieren.
72 Seiten, die die Stadt Dortmund in einem völlig neuen Bild dastehen lassen
Die fundierten Texte des Autors Rüdiger Wulf, die die einzelnen Punkte dieses historischen, fotografischen Stadtrundganges begleiten, sind informativ und kurzweilig zugleich. Sie vermitteln Wissenswertes rund um die abgebildeten Straßen, Plätze, Bauwerke, Parks und Zechen und veranschaulichen auf diese Weise den Wandel der Stadt.
Etliche unterhaltsame Anekdoten – zumeist Erinnerungen von Zeitzeugen – lassen die Leser:innen zudem in das Leben im alten Dortmund um die Jahrhundertwende eintauchen. So gewinnt man am Ende ein Bild der Stadt, das jenseits der üblichen Fotobände liegt und so manche Ansicht in verändertem Licht sichtbar werden lässt.
Rüdiger Wulf war gut 25 Jahre lang Leiter der Museumspädagogik am Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, wechselte dann als Museumsleiter zum Westfälischen Schulmuseum in Dortmund-Marten und ging von dort aus im Jahr 2018 in den Ruhestand. Frauke Kreutzmann lebt in Dortmund und arbeitet dort als Fotografin. Sie ist unter anderem in der Fotoabteilung der LWL-Museen für Industriekultur – Westfälisches Landesmuseum beschäftigt.