Polizei und Ordnungsamt kontrollieren verstärkt im Umfeld des „Kick“:

Was macht der Kontrolldruck mit den Betroffenen? Das sagen Suchtkranke und die Drogenhilfe

Seit einigen Wochen gibt es kaum ein Thema, dass in der Dortmunder Stadtgesellschaft so kontrovers diskutiert wird, wie der Aufenthalt suchtkranker – teils wohnungsloser – Menschen in der Dortmunder Innenstadt. Dies entfachte auch im Stadtrat erneut die Debatte darüber, ob die Drogenhilfeeinrichtung „Kick“, die über kontrollierte Drogenkonsumräume verfügt, sich weiterhin in der Innenstadt befinden sollte.

Das sind die Konsequenzen für Drogenabhängige

Seit etwa zwei Wochen besteht zudem eine neue ordnungspartnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Stadt Dortmund (Ordnungsamt) und der Polizei, die ohne die Expertise der Mitarbeitenden des „Kick“ entschieden wurde. Die Ergebnisse, die die Polizei am 5. September veröffentlichte: Seit Anfang Juli verzeichnen sie fast 1000 Platzverweise, mehr als 400 Straf- und Ordnungswidrigkeiten, die Sicherstellung von 18 Waffen und 50.000 Euro Bargeld.

Ihr Ziel, das Stadtbild zu verschönern, hat aber auch reale Konsequenzen für Drogenabhängige: Sie berichten von weit reichenden Platzverweisen und ungerechtfertigten, willkürlich erscheinenden Bußgeldern, die sie nicht bezahlen können. Auch die Stimmung ihnen gegenüber – sowohl von Polizei und Ordnungsamt, als auch von Passant:innen – sei aggressiver geworden. „Ich habe das Gefühl, ich werde gejagt“, berichtet ein junger Betroffener im Gespräch mit Nordstadtblogger.

Wir waren vor Ort in der Dortmunder Innenstadt um mit Betroffenen zu sprechen und ihrer Perspektive Raum zu geben. Außerdem haben wir mit Olaf Schmitz, dem Leiter der Drogenhilfe „Kick“, darüber gesprochen, ob die aktuellen ordnungsrechtlichen Maßnahmen eine langfristige Lösung darstellen, oder ob es mehr Angebote, Perspektiven und sozialpädagogische Ansätze braucht.

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