Auftakt für 16 Ausstellungen und ein umfangreiches Rahmenprogramm

f2-Fotofestival im Depot Dortmund eröffnet

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Im Kulturort Depot wurde am Donnerstagabend das f²-Fotofestival feierlich eröffnet. Über 250 Gäste aus der Kunst- und Kulturszene nutzten die Gelegenheit, sich auf elf Tage Festivalfeeling in Dortmund einzustimmen. 16 Ausstellungsprojekte und ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Diskussionen, Vorträgen und Führungen machen die Stadt bis zum 11. Juni 2023 zum Hotspot für die Fotoszene.

Oberbürgermeister Westphal eröffnet Festival als Schirmherr

Mit ihren Redebeiträgen setzten Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal, Schirmherr der vierten Ausgabe des 2017 gegründeten Festivals, und Festivalleiterin Claudia Schenk den Startschuss für das neue Programm. Die anschließende Eröffnung der beiden Ausstellungen POINT OF und UTOPIA läuteten in sommerlich entspannter Atmosphäre den Festivalbetrieb ein: In den nächsten Tagen geht es Schlag auf Schlag weiter und eine Vernissage reiht sich an die andere.

OB Westphal übernimmt die Schirmherrschaft für das Fotofestival. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Als besonderes Highlight des Festivals gilt die Ausstellung POINT OF, die die einmalige Architektur des Depots mit den Arbeiten von sieben internationalen Fotografinnen und Fotografen zum Thema Afrika verknüpft.

Einer der beteiligten Künstler ist Calvin Hein, Fotografie-Student an der Fachhochschule Dortmund: Sein Porträt des ghanaischen Musikers Kirani Ayat aus der Bildserie „Sugarbread“ ist nicht nur das Hauptmotiv des diesjährigen Festivals und findet sich auf vielen Plakatflächen und Litfaßsäulen in der ganzen Stadt wieder. Das leuchtend grüne Motiv ist auch Teil der Ausstellung POINT OF, die in der Mittelhalle des Depots zu sehen ist.

„Beim letzten f² Fotofestival vor zwei Jahren war ich noch als Besucher unterwegs und dachte: Hier will ich beim nächsten Mal mit meinen eigenen Arbeiten dabei sein. Dass es jetzt direkt im Doppelpack geklappt hat, ist natürlich umso schöner“, so Calvin Hein.

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Außer den Bildern von Calvin Hein sind im Rahmen von POINT OF weitere sechs fotografische Positionen zu sehen, die die beiden Kuratorinnen Marie Köhler und Cate Lartey ausgewählt haben. Bei der Konzeption der Ausstellung stand vor allem eine Frage im Mittelpunkt: Wie lässt sich der afrikanische Kontinent heute beschreiben und sichtbar machen? Und zwar jenseits tradierter Darstellungsmuster, fotografischer Konventionen und westlich geprägter Sehgewohnheiten.

Die Ausstellung präsentiert dabei aber keine abschließenden Antworten auf die Frage nach einem äußerst vielfältigen Kontinent, sondern versteht sich als Prozess, der vom gemeinsamen Austausch und Diskurs lebt.

Durch das Schweben der Bilder entstehen neue Blickwinkel

Die Kuratorinnen Cate Lartey und Marie Köhler eröffneten die Ausstellung POINT OF. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

„Was eine der Herausforderungen bei der Umsetzung war? Einen Stopp bei der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler zu machen. Es gibt so tolle und wichtige Arbeiten, sowohl in Afrika als auch in der Diaspora“ berichtet Cate Lartey. Die Wahl fiel schließlich auf Zainab Abelque, Bènedikta Bibuku, Calvin Hein, Puleng Mongale, Kevin Kwabia, Naafia Naahemaa und Meklit Fekadu Tsige.

Doch auch der imposante Ausstellungsraum im Depot hielt einige Tücken bereit. Dank der vielfältigen Zusammenarbeit des f² Fotofestivals mit den Hochschulen der Stadt, konnten hierfür aber kreative Lösungen gefunden werden.

„Der große Raum in der Mittelhalle war anfangs tatsächlich aufgrund seiner Größe eine Herausforderung. Mit den Szenografie-Studierenden des MA Studienganges Szenografie und Kommunikation des Fachbereiches Design an der Fachhochschule Dortmund haben wir jedoch einen tollen Umgang mit der Halle finden können“, so Kuratorin Cate Lartey weiter.

Künstlerin das Visum verwehrt

Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Ihre Kollegin Marie Köhler pflichtet ihr bei: „In dieser großen Halle gibt es sehr viel, was ablenkt. Daher ist die Konzeption der Studierenden dahingehend so wunderbar, dass durch das Schweben der Bilder neue Blickwinkel entstehen, die das Betrachten in Bezug auf die Werke im großen Raum verdichten.“

Die beteiligte Künstlerin Puleng Mongale konnte leider nicht bei der Eröffnung anwesend sein. Der Künstlerin wurde kein Visum gewährt. Es sei schon die zweite Ausstellung bei der die Künstlerin nicht zu ihrer Kunst gelassen werde, kritisierte Marie Köhler. Die Künstlerin soll aber zum ausstellungsbegleitenden Dialogforum am Sonntag, den 04.06., per Video zugeschaltet werden.

Auch Heike Ollertz und Peter Lindhorst vom Berufsverband Freelens durften sich zur Eröffnung des Festivals über einen internationalen Gast freuen: Carlo Bevilacqua, dessen Werkschau mit dem Titel UTOPIA in der Galerie im Depot zu sehen ist, ließ es sich nicht nehmen, persönlich anzureisen. Die vom Depot und Freelens gemeinsam ausgestellte Fotoserie des italienischen Fotografen widmet sich alternativen Lebensmodellen, die verschiedene Communities weltweit seit den 1960er Jahren praktizieren.

Mehr Informationen:

  • Interessierte können sich auf der Internetseite www.f2-fotofestival.de einen Überblick über das vielfältige Programm verschaffen.
  • An den beiden Festival-Wochenenden (SA 03. / SO 04.06. und SA 10. / SO 11.06.2023) sind alle Ausstellungen parallel von 11 bis 18 Uhr geöffnet und laden zum Kulturhopping ein.
  • Der Eintritt zu allen Ausstellungen im Rahmen des f² Fotofestivals ist frei.
Unterstütze uns auf Steady

Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:

Das vierte f²-Fotofestival präsentiert internationale Fotografie zu Globalität

Reader Comments

  1. Ausstellung auf der Hochschuletage im Dortmunder U: Kunststudierende der TU präsentieren Werke bei f2 Fotofestival (PM)

    Die Arbeitsbereiche Fotografie und Multimedia am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund beteiligen sich auch in diesem Jahr am f2 Fotofestival. In drei Seminaren haben sich Studierende im Wintersemester 2022/23 in verschiedenen Projekten mit dem Festivalthema Globalität auseinandergesetzt. Sie präsentieren ihre Werke nun auf der Hochschuletage im Dortmunder U. Die Ausstellung „f2 Fotofestival – Globalität“ ist bis zum 2. Juli zu sehen.

    Im Porträt-Seminar von Julia Unkel stand die Verortung des Menschen im Fokus. Schlagwörter wie Heimat, Kultur, Immigration und Reisen führten hier zu gleichsam facettenreichen Bildern wie Vernetzung, Digitalisierung und Transfer.

    Im Stillleben-Seminar von Felix Dobbert setzten Studierende sich mit der globalisierten Warenwelt auseinander und entwickelten Kompositionen mit diversen Objekten, die das Zusammenspiel von internationaler Vernetzung und regionaler Verortung verdeutlichen.

    Im Arbeitsbereich Multimedia bei Timo Klos wurden globale Aspekte des Lebens in der Stadt Dortmund mittels digitaler Medien gesucht, um die Ambivalenz moderner westlicher Großstädte zur Schau zu stellen.

    Mit der Ausstellung beteiligt sich die TU Dortmund erneut am f2 Fotofestival, das alle zwei Jahre in Dortmund stattfindet und dieses Jahr unter dem Motto „Globalität“ steht. Besucher*innen erhalten auf der Hochschuletage, dem Campus Stadt und Schaufenster der TU Dortmund, Einblicke in die vielfältigen Arbeiten, die Studierende und Lehrende am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft erschaffen.

    Die Ausstellung kann bis zum 2. Juli zu den Öffnungszeiten des Dortmunder U besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

    Begleitprogramm auf der Hochschuletage im Dortmunder U:

    Samstag, 10. Juni, 11 bis 14:30 Uhr:
    Studienberatung zum Lehramtsstudium Kunst an der TU Dortmund

    Samstag, 24. Juni, 20 bis 23 Uhr:
    Aktion im Rahmen der „ExtraSchicht“ (Ticket erforderlich)

    Sonntag, 2. Juli, 12 bis 17 Uhr:
    Gespräch mit den ausstellenden Künstler*innen beim Familiensonntag

Write a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert