„Ungebrochen solidarisch“ lautet das Motto der Aktivitäten des DGB in Dortmund zum Tag der Arbeit am 1. Mai: „Die Welt ist im Krisen-Dauermodus und stürzt viele Menschen in existentielle Sorgen. Wir Gewerkschaften stehen an ihrer Seite und kämpfen für Lösungen, die ihnen in allen Lebensbereichen helfen“, beschreibt die Dortmunder DGB-Vorsitzende Jutta Reiter die Ausgangslage. Unter dem bundesweiten Motto „Ungebrochen solidarisch“ werden sich die Dortmunder Gewerkschaften um 10.30 Uhr am Theatervorplatz (Platz der Alten Synagoge) treffen, um anschließend ab 11 Uhr mit einem Demonstrationszug zum Westfalenpark zu ziehen.
Inflation, Kostenexplosion und Krieg als Herausforderungen
Ab ca. 12.15 Uhr geht es dann auf der Festwiese im Westfalenpark weiter: Neben einem gewerkschaftlichen Talk mit Dortmunder Beschäftigten gibt es bis ca. 17 Uhr ein Kultur- und Familienfest mit Musik, internationalen Spezialitäten, einem kreativen Mitmachprogramm für Kinder und vielen Informationen und Beiträgen von Dortmunder Vereinen und Verbänden.
Der Bedarf an Gesprächen und Austausch, aber auch am geselligen Miteinander ist groß wie lange nicht. Das geht einher mit den großen Herausforderungen wie der Inflation, Kostenexplosion und der mit dem russischen Angriffskrieg einhergehenden Fluchtbewegung und Energiekrise. Das hat direkte Auswirkungen auf die zahlreichen Tarifverhandlungen in verschiedenen Branchen.
Deutliche Tarifsteigerungen als Mittel gegen Reallohnverluste
„Unser Kampf für Entlastungen war erfolgreich. Die Energiepreisbremse oder Einmalzahlungen an Beschäftigte, Rentner:innen und Studierende gäbe es ohne uns nicht. Wir haben dafür gekämpft, dass Menschen mit geringem Einkommen besser dastehen. Vor allem aber haben die Gewerkschaften in vielen Tarifverhandlungen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld im Portemonnaie von Millionen Beschäftigten gesorgt“, betont Jutta Reiter.
Die Abschlüsse in verschiedenen Branchen können sich sehen lassen – für den Öffentlichen Dienst wurde gerade erst eine Einigung erzielt. Aber weitere umfangreiche Auseinandersetzungen laufen bzw. bahnen sich an – beispielhaft nannte sie die Verhandlungen im Handel oder im KfZ-Gewerbe. Dort sind Tarifabschlüsse nötig, wie sie es seit Jahrzehnten nicht gegeben hat, weil die Inflation die „üblichen“ Tarifsteigerungen auffrisst und sogar zu Reallohnverlusten führt.
Daher sind vor allem Sockelbeträge wichtig, die insbesondere den unteren Lohngruppen überproportional helfen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen im Dauerkrisenbetrieb nicht diejenigen sind, die am Ende absaufen“, sagte Reiter insbesondere mit Blick auf die systemrelevanten Berufe, die auch in Zeiten der Corona-Pandemie oder jetzt bei der Bewältigung der weltweiten Fluchtbewegungen gefordert seien.
Von Klimaschutz bis Verkehrswende: Überfällige Transformationsprozesse beschleunigen
Gleichzeitig forderte Reiter, dass die notwenigen und teils längst überfälligen Transformationsprozesse beschleunigt werden, insbesondere beim Klimaschutz und der Verkehrswende. „Als Gewerkschaften werden wir darauf achten, dass das fair gestaltet und nicht auf Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird“, so Reiter.
„Wir wollen den Fortschritt, aber die Menschen dürfen dabei nicht untergehen“, machte die Dortmunder DGB-Vorsitzende deutlich. Daher müssten auch Verwaltungsprozesse entschlackt und vereinfacht werden. Denn viele Systeme drohten durch Fachkräftemangel, Personalmangel und Überlastung zu kollabieren.
Daher dürften auch positive Errungenschaften wie das „Deutschlandticket“, das für viele Pendler:innen und Arbeitnehmer:innen „eine wahnsinnig große Entlastung“ darstelle, nicht zu Mehrbelastungen für die Beschäftigten im ÖPNV führen. Auch dürfe dies nicht dazu führen, dass für Investitionen in die Infrastruktur oder die notwendigen Tarifsteigerungen das Geld fehle.
Zudem mahnte sie eine Gleichbehandlung bei den Geflüchteten an: „Die Geflüchteten aus der Ukraine werden anders behandelt als die aus anderen Ländern. Das darf nicht sein. Wir müssen für alle sicherstellen, dass sie eine Zukunft und eine Arbeitsmarktperspektive haben“, sagte Reiter und verwies auf den Arbeits- und Fachkräftemangel in Deutschland.
Mit Tarifverträgen gute, existenzsichernde Löhne unter fairen Arbeitsbedingungen sichern
Diese Themen treiben auch den Gastredner bei der Dortmunder Mai-Veranstaltung um: Sprechen wird der Regionalleiter der IG BAU in Westfalen, Björn Wißuwa: „Es sind vor allem die Probleme rund um das Thema Wohnen, die den Menschen zu schaffen machen. Steigende Mieten und Energiepreise reißen tiefe Löcher in die Haushaltskassen. Hier werden die Gewerkschaften darum kämpfen, dass wir mit Tarifverträgen gute, existenzsichernde Löhne unter fairen Arbeitsbedingungen sichern.“
Wißuwa möchte, dass der Begriff „Solidarität“ wieder im ursprünglichen Wortsinn benutzt werde: Während der Corona-Pandemie sei er inflationär benutzt worden. Häufig sei damit gemeint gewesen, dass die arbeitenden Menschen alles möglich machen mussten, damit der Laden weiter laufe. Auf Seiten der Unternehmen habe es nicht dieselben Anstrengungen gegeben.
Wißuwa will in seinen Ausführungen deutlich machen, dass die gewerkschaftliche Arbeit den Beschäftigten hilft: „Mitbestimmte Unternehmen sind erfolgreicher als andere“, betont der Gewerkschaftssekretär und kann dabei auf eine Vielzahl von Untersuchungen verweisen. Diese Aufklärung macht Wißuwa nicht alleine – sondern im Dialog mit anderen Gewerkschafter:innen, Betriebsrät:innen und der Gewerkschaftsjugend.
IG BAU fordert einmalige Abgabe auf Vermögen und Erbschaften
Große Herausforderungen sieht der Chef der IG BAU-Region – wenig überraschend – beim Wohnungsbau bzw. beim Wohnen: „Die Frage nach der Bezahlbarkeit stellt sich an verschiedenen Stellen. Die Schere zwischen Arm und Reich ist noch weiter auseinandergegangen – das ist sehr bedrohlich“, so Björn Wißuwa.
Viele Unternehmen und Vermögende hätten viel Geld verdient, „ohne einen Finger krumm zu machen“. Daher brachte der Gewerkschafter eine einmalige Abgabe auf Vermögen und Erbschaften ins Spiel. „Diese hat es 1952 in der Phase des Wiederaufbaus gegeben.“ Die finanziellen Herausforderungen seien durchaus vergleichbar, sagte er mit Blick auf den notnwendigen öffentlich geförderten Wohnungsbau sowie die Bewältigung der Energie- und Verkehrswende.
Die Gewerkschaft IG BAU – und nicht nur die – hatte bereits gefordert, dass der Bund beim größten deutschen Wohnungsunternehmen Vonovia einsteigt. „Wir leugnen nicht die Herausforderungen. Aber da wurde so viel Geld verdient und Renditen erzielt. Sie müssen was dazugeben“, betont Wißuwa.
Er nannte es unverantwortlich, dass Vonovia sämtliche Neubauprojekte für 2023 auf Eis gelegt habe. Andere Unternehmen folgten dem schlechten Vorbild: „Wir brauchen ein Sondervermögen für sozialen Wohnungsbau – der Staat muss Geld in die Hand nehmen.“
„Die Rufe nach Anpassung des Streikrechts völlig inakzeptabel“
Wenig überraschend wird Wißuwa auch einen Schwerpunkt auf die Tarifpolitik legen: „Die Reallöhne sind durch die Inflation gesunken. Es gibt jetzt erste Abschlüsse, die ambitioniert sind. Aber wir müssen die Ansprüche nach oben schrauben“, sagte der Gewerkschafter – wohl wissend, dass das „Entgegenkommen durchaus überschaubar“ ist. Im Öffentlichen Dienst gebe es jetzt „eine ordentliche Perspektive“.
Was nicht nur Björn Wißuwa mit großer Sorge betrachtet sind die Forderungen nach einer Einschränkung des Streikrechts: „Bei den letzten Streikbewegungen hat es viel Unterstützung gegeben. Aber das kippt mit jedem Streiktag. Die Rufe nach Anpassung des Streikrechts sind völlig inakzeptabel. das richtet sich gegen den sozialen Frieden.“
Der Gewerkschafter ist sich sicher, dass der Fachkräftemangel zu beheben sei: „Dagegen helfen vor allem gute Arbeitsbedingungen. Da ist von der Tarifbindung abhängig – die tarifgebundenen Unternehmen sind erfolgreicher.“ Allerdings sinke die Tarifbindung – auf teils unter 50 Prozent. „Viele Unternehmen fliehen aus der Tarifpartnerschaft, das trägt zum Fachkräftemangel bei.“ Allerdings seien es häufig Firmen, die selbst nicht ausbildeten, die sich später über Fachkräftemangel beschweren. „Das ist nicht sauber.“
Tariftreuegesetz bei der öffentlichen Auftragsvergabe gefordert
Um der Tarifflucht entgegenzuwirken, setzen die Gewerkschaften auf ein Tariftreuegesetz bei der öffentlichen Auftragsvergabe. Doch dagegen gibt es in der Ampel Gegenwind von der FDP. Viele Dinge würden daher nicht abschließend oder richtig richtig entschieden. „Die Zuwanderung über die Westbalkan-Route wird geregelt, aber nicht die Beschäftigungsbedingungen“, kritisierte der Gewerkschafter.
Zwar sei Deutschland an vielen Stellen ein Hochlohnland. Aber es gebe auch einen großen Niedriglohnsektor: „20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland haben im Jahr 2022 weniger als 12 Euro verdient. Daher darf es keine Unterstützung von Lohndumping geben – da sind wir mit dem DGB auf einer Linie.“
Diese und andere Themen sollen am 1. Mai diskutiert werden. Im Westfalenpark bieten sich dazu viele Möglichkeiten. Mit von der Partie sind viele unterschiedliche Verbände, Organisationen und Gewerkschaften. „Neben den Gewerkschaften sind noch 40 andere Organisationen auf dem Platz, die ein breites Spektrum abdecken“, betonte DGB-Organisationssekretär Klaus Waschulewski. Sie kommen nicht nur mit Infos, sondern auch mit vielen kulinarischen Leckereien.
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ver.di ruft die Beschäftigten bei „bofrost“ zum Streik auf (PM)
Am heutigen Freitag (28.04.2023) hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten mehrerer NRW-Standorte des Unternehmens „bofrost“ zu einem eintägigen Streik aufgerufen. Betroffen sind die Niederlassungen in Essen, Freudenberg, Dülmen, Borken, Langenfeld, Dormagen und Dortmund.
Die Streiks finden im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags mit Betriebsversammlungen in vielen Niederlassungen statt. Die bofrost-Streikenden setzen sich für die Tarifbindung im Groß- und Außenhandel ein. Der Arbeitgeber verweigert die Anerkennung der Flächentarifverträge der Branche.
„Die Beschäftigten bei „bofrost“ fordern, endlich nach Tarif bezahlt zu werden. „Bofrost“ hingegen zahlt den Löwenanteil des Gehalts in einem intransparenten System umsatzabhängig aus. Damit wird das unternehmerische Risiko auf die Beschäftigten abgewälzt. Die Fahrer*innen und Kundenbetreuer*innen brauchen aber ein existenzsicherndes Grundgehalt nach einem Tarifvertrag, den das Unternehmen verweigert. Da keine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu erzielen ist, ruft ver.di zum Streik auf, um den Druck zu erhöhen“, so ver.di-Verhandlungsführer Heino Georg Kaßler.
Die Streiks bei „bofrost“ in den Niederlassungen finden zwei Tage nach der ersten Verhandlungsrunde im Groß- und Außenhandel statt. Dort fordert ver.di eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr sowie 250 Euro mehr für die Auszubildenden. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen und es wird gefordert, dass gemeinsam die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge (AVE) beantragt werden. Dem verweigern sich die Arbeitgeber und bieten stattdessen nur Reallohnverluste.
DGB-Familienfest zum 1. Mai 2023 im Dortmunder Westfalenpark, SGF-Informationsstand ist unerwünscht (PM)
Traditionell endet die DGB-Mai-Kundgebung mit einem großen, bunten Familienfest im Dortmunder Westfalenpark. Wie in den letzten Jahren hatten Parteien und Vereine Gelegenheit sich mit Informationsständen im Park am Fest zu beteiligen. Wir haben dies aufgegriffen und wollten über die Klimafolgen des Luftverkehrs am Beispiel des Dortmunder Flughafens informieren. Wir wollten dies auch nicht allein sondern gemeinsam mit Akteuren des Klimabündnisses Dortmund tun.
Auf einen entsprechenden Antrag hin, gab es von der DGB Region Dortmund/Hellweg-Geschäftsführerin Jutta Reiter folgende Antwort: „Wie Euch sicher bekannt ist, unterstützt der DGB den Flughafen in Dortmund. Daher werden wir eure Anmeldung für einen Infostand im Westfalenpark nicht berücksichtigen können.“
Hierzu geben wir folgende Stellungnahme ab:
„Mit Befremden nehmen die Entscheidung der DGB-Geschäftsführerin Jutta Reiter zur Kenntnis. Wer sich gegen den Dortmunder Flughafen ausspricht, ist auf Veranstaltungen des Dortmunder DGB offensichtlich nicht erwünscht, so unser Resümee. Dahin gestellt sei, dass die von Jutta Reiter + Co erwünschten und zugelassenen Umweltorganisationen wie Attac, DEW kommunal, der BUND, der VCD an Ihrer ablehnenden Haltung zum Dortmunder Flughafen in der Vergangenheit keinen Zweifel gelassen haben. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Ebenso befremdlich ist, dass mit dieser Entscheidung gleichzeitig das Dortmunder Klimabündnis ausgeladen worden ist. Und hiermit ignoriert wird, das selbstverständlich die zahlreichen in der SGF organisierten Gewerkschaftsmitglieder eine ganz andere Position vertreten.
Statt dessen wird eine kritiklose Haltung zum Flughafen eingenommen ohne zu bedenken, dass
– Seit 1999 mehr als 500 Millionen Euro an Subventionen zu Lasten des Stadtwerkekonzerns und seiner Mitarbeiter bereitgestellt worden sind während gleichzeitig die ÖPNV-Infrastruktur auf Substanzverzehr gefahren wird.
– Mit dieser Subventionspolitik ein Billigflughafen finanziert wird, der in Verbindung mit Low-Cost-Carrier wie WizzAir Teil der Infrastruktur zur Akquisition von Billig-Arbeitnehmer für den westdeutschen Arbeitsmarkt ist.
– Mit der von ver.di seinerzeit mitgetragene Gründung der Flughafen Handling GmbH eine Auslagerung erfolgt ist, die letztendlich nur das Ziel hatte dem Entgeltniveau des bestehenden Flächentarifvertrags zu entgehen.
– Zeitarbeitsunternehmungen regelmäßig am Dortmunder Flughafen eingebunden werden
– allein im Jahr 2019 durch den Dortmunder Flughafen induzierten Flugverkehr rund 725.000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt worden sind, vergleichbar mit den CO2-Emissionen einer 70.000 Einwohner großen Stadt
– er im völligen Gegensatz zu der auch durch den DGB-Bundesverband propagierte sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende steht.
Wir erkennen hier den Wunsch für ein „Friede-Freude-Eierkuchenfest“ – kritische Begleitstimmungen unerwünscht!
Wir werden unseren Unmut gemeinsam mit anderen Beteiligten von Dortmunder Umweltorganisationen durch eine Protest- Aktion auf dem Vorplatz zum Haupteingang des Dortmunder Westfalenparks, Bereich Florianstrasse den Teilnehmer des DGB-Demonstrationszuges am 1. Mai zwischen 11:30 und 13:00 Uhr kundtun.
Versammlungsgeschehen am 1. Mai in Dortmund – Polizei vorbereitet (PP)
Auch in diesem Jahr bereitet sich die Polizei auf einen größeren Einsatz am 1. Mai vor. Neben der großen Versammlung des DGB sind mehrere kleine Versammlungen im Dortmunder und Lüner Stadtgebiet angemeldet. Darunter auch Versammlungen aus dem rechtsextremistischen Spektrum.
Der DGB ruft um 10.30 Uhr zu seinem traditionellen Aufzug von der Dortmunder Innenstadt zum Westfalenpark auf. Erwartet werden circa 3000 Teilnehmende.
Personen aus der rechtsextremistischen Szene haben ebenfalls Versammlungen angemeldet. Erwartet werden bei den Versammlungen circa 70 Personen. Mehrere Privatpersonen sowie das Aktionsbündnis BlockaDO haben an verschiedenen Örtlichkeiten in der Dortmunder Innenstadt Gegenprotest angemeldet.
Bezüglich der genauen Örtlichkeiten einiger Versammlungen befindet sich die Polizei aktuell noch in Abstimmungsgesprächen. Für den Tag ist mit Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt, Dorstfeld und Lünen zu rechnen.
Die Dortmunder Polizei bereitet sich mit vielen Kräften auf den Einsatz vor, um ihren gesetzlichen Auftrag, friedliche Versammlungen zu schützen, im bestmöglichen Maß zu gewährleisten. Deshalb der klare Appell an alle Versammlungsteilnehmende: Bleiben Sie friedlich und nehmen Sie Ihr Versammlungsrecht verantwortungsvoll wahr. Die Polizei wird konsequent gegen jegliche Art der Störung vorgehen.
Eckhard Althaus
Ausgrenzung der Schutzgemeinschaft Fluglärm unverständlich!
Als langjähriges Gewerkschaftsmitglied, das auch Mitglied der Schutzgemeinschaft Fluglärm (SGF) ist, fehlt mir jedes Verständnis für die Entscheidung, einen Infostand der SGF nicht zuzulassen,. Im Bericht über die Aktivitäten zum 1. Mai ist zu lesen: „Gleichzeitig forderte Reiter, dass die notwendigen und teils längst überfälligen Transformationsprozesse beschleunigt werden, insbesondere beim Klimaschutz und der Verkehrswende.“ Kann man das ernst nehmen, wenn nicht zugelassen wird, dass an einem Infostand Argumente angeboten werden, die gegen den Dortmunder Flughafen sprechen. Ist der Betrieb des Dortmunder Flughafens etwa vereinbar mit Klimaschutz?
Die Tatsache, dass die aktuelle Beschlusslage des DGB, die ja nicht für alle Ewigkeit fixiert sein muss, den Flughafen unterstützt, darf doch nicht dazu führen, dass darüber beim Familienfest des DGB nicht mehr diskutiert werden darf. Ich sehe in dieser kleinkarierten Entscheidung einen erheblichen Mangel an Toleranz. Dies entspricht leider der immer weiter um sich greifenden Tendenz, Diskussionen um Positionen, die den eigenen entgegenstehen, mit administrativen Mitteln zu unterbinden, zumindest dort, wo man die Macht dazu hat.
Dies widerspricht nach meiner Wahrnehmung dem bunten, vielfältigen und offenen Geist der früheren Jahren im Bereich der Informationsstände beim Familienfest des DGB am 1. Mai.
Der DGB Dortmund-Hellweg ruft zur Beteiligung an der Sozialwahl 2023 auf (PM)
Endspurt in der Sozialwahl: Über 52 Millionen Versicherte, Rentnerinnen und Rentner wählen bis zum 31. Mai bei der Sozialwahl 2023 für die kommenden sechs Jahre ihre VertreterInnen in die Selbstverwaltungsgremien der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung. Damit haben sie über die Selbstverwaltung die Möglichkeit, wichtige Weichenstellungen für die zukünftige Arbeit der sozialen Sicherungssysteme zu beeinflussen.
„Die Versichertenparlamente sind nicht nur bürokratische Kontrollgremien. Hier regieren die Versicherten über ihre Vertreter*innen in der Kranken- und Rentenversicherung aktiv mit“, sagt Jutta Reiter, Geschäftsführerin der DGB-Region Dortmund-Hellweg, und ruft alle Wahlberechtigten zur Stimmabgabe auf. „Damit Gesundheit nicht zum Luxus für wenige wird, sollten die Versicherten auf jeden Fall von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Unsere Kandidat*innen setzen sich für eine solidarische Finanzierung der Sozialsysteme ein. Wer das unterstützt, sollte das Kreuz beim DGB oder einer seiner Mitgliedsgewerkschaften machen“, so Reiter.
Erstmals wird die Wahl bei einigen Sozialversicherungsträgern nicht nur schriftlich per Post, sondern auch digital stattfinden. Einen einfacheren Weg gibt es nicht, um sich für soziale Gerechtigkeit zu engagieren.
Montag: Ungleichheit bedroht die sozial-ökologische Transformation (PM attac)
Am kommenden Montag, 18.9., spricht Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit im Saal der Auslandsgesellschaft, Steinstr. 48, über die Gefährdung der dringend benötigten sozialökologischen Transformation durch die weiter zunehmende Ungleichheit in Deutschland.
Immer mehr Menschen leiden unter nicht mehr tragbaren Kostensteigerungen. Dabei erfordert allein die Energie- und Verkehrswende enorme Investitionen, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Woher soll das Geld kommen? Das bestehende Steuer- und Finanzsystem ist nicht darauf ausgerichtet, für ausreichend staatliche Einnahmen und eine gerechte Lastenverteilung zu sorgen.
Der Referent wird die wesentlichen Ungerechtigkeiten des Steuersystems aufzeigen. Er wird zeigen, was sich ändern müsste, um die Zustimmung in der Gesellschaft für weitere Staatsausgaben zu erhalten.
Die Veranstaltung von DGB Dortmund und Attac Dortmund beginnt ausnahmsweise schon um 18.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Auch eine online-Teilnahme ist möglich. Dafür ist eine Anmeldung mit Name und Anschrift bei Strucksberg[at]posteo.de notwendig. Die Daten benötigt das DGB-Bildungswerk zur Förderung der Veranstaltung; sie werden nicht zu Werbezwecke weiter gegeben.