„Aufbruch Fahrrad“ will über die BV Innenstadt-West Druck machen

Fahrradinitiative macht Vorschläge für eine bessere Querung der City mit dem Rad

Die Kampstraße soll zwischen Freistuhl und Hansastraße Fußgängerzone mit Freigabe für den Radverkehr werden. Probleme mit dem Autoverkehr wird es dann nicht mehr geben.
Die Kampstraße soll zwischen Freistuhl und Hansastraße Fußgängerzone mit Freigabe für den Radverkehr werden – so die Forderung von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Foto: Tobias Hermesmeyer/Aufbruch Fahrrad Dortmund

Die Fahrradinitiative „Aufbruch Fahrrad Dortmund“ macht Vorschläge für eine bessere direkte Querung der Innenstadt mit dem Rad. „Die geplante Verbesserung des Walls für den Radverkehrs ist zwar für bestimmte Wegebeziehungen sehr wichtig, sagt Dirk Becker von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Für eine Vielzahl von Routen sei die Benutzung des Wallrings aber nicht vorteilhaft, findet Becker und erklärt: „Eine direkte Querung der Innenstadt ist schneller und sicherer als die längere Wegeverbindung mit zahlreichen Ampeln auf dem Wall.“

Viele Möglichkeiten, die direkte Querung der City zu verbessern

Dort könnten die Radfahrenden nach dem Anlegen oder Verlängern von Schutzstreifen am Autostau vorbeifahren.
Hier könnten die Radfahrenden nach dem Anlegen oder Verlängern von Schutzstreifen am Autostau vorbeifahren. Foto: Jan Rocho

Aus diesem Grund sehe die Radverkehrsstrategie der Stadt auch viele Haupt- und Nebenrouten innerhalb des Wallrings vor. Aufbruch Fahrrad Dortmund sieht viele Möglichkeiten, die direkte Querung der City auf sehr einfache Art und Weise zu verbessern. So gebe es innerhalb des Wallrings zehn Einbahnstraßen, die sehr schnell für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegeben werden könnten.

Zudem könnte in der Viktoriastraße durch das Verlagern einer Ladezone auf die andere Straßenseite der Radverkehr deutlich sicherer und komfortabler gegen die Einbahnstraße fahren.

Der ehemalige Schutzstreifen im Brüderweg zum Vorfahren bei Rückstau wurde entfernt und sollte in deutlich verlängerter Form neu angelegt werden.
Der ehemalige Schutzstreifen im Brüderweg zum Vorfahren bei Rückstau wurde entfernt und sollte in deutlich verlängerter Form neu angelegt werden. Foto: Dirk Becker

Ein weiterer Vorschlag betrifft die Ampeln auf Brüderweg, Kuckelke und Olpe/Wall. Dort könnten die Radfahrenden nach dem Anlegen oder Verlängern von Schutzstreifen am Autostau vorbeifahren.

„Wer Rad fährt, muss dann nicht mehr in den Abgaswolken der Autos warten, sondern kann bis zur Ampel vorfahren“, sagt Sebastian Peter von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Ein weiterer Vorteil sei die größere Sicherheit, wenn Radfahrende sich im Sichtbereich der Autos aufstellen könnten.

Von der Reinoldistraße in Richtung Platz von Leeds sollte das Verbot der Einfahrt für den Radverkehr freigegeben werden.
Von der Reinoldistraße in Richtung Platz von Leeds sollte das Verbot der Einfahrt für den Radverkehr freigegeben werden. Foto: Dirk Becker

Die Fahrradinitiative verweist darauf, dass die Verbesserung der Querung der Innenstadt mit dem Rad seit 20 Jahren Thema in Dortmund sei.

Egal, ob Masterplan Mobilität 2004, Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte 2007 oder Handlungsprogramm Klimaschutz aus dem Jahr 2011: Immer sei viel versprochen und wenig umgesetzt worden. Auch die Empfehlung des Beirats Nahmobilität aus dem Jahr 2019, die direkte Querung der Innenstadt mit dem Rad zu verbessern und die Maßnahmen ins Jahresarbeitsprogramm 2020 aufzunehmen, sei nicht umgesetzt worden.

40-Punkte-Programm mit besonders leicht umsetzbaren Verbesserungen

Viele Verbesserungsvorschläge sind sehr leicht umsetzbar: Im Bissenkamp sollte das Verbot der Einfahrt für den Radverkehr freigegeben werden
Viele Verbesserungsvorschläge sind sehr leicht umsetzbar: Im Bissenkamp sollte das Verbot der Einfahrt für den Radverkehr freigegeben werden Foto: Dirk Becker

„Wir haben der Verwaltung darum vor drei Jahren ein 40-Punkte-Programm mit besonders leicht umsetzbaren Verbesserungen für die Querung der City vorgelegt“, so Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Leider sei dennoch nicht viel passiert. „Wir bitten darum jetzt die Bezirksvertretung Innenstadt-West, die Verwaltung direkt mit der Umsetzung einiger Vorschläge zu beauftragen und hoffen, dass es dann schneller geht“, sagt Fricke.

Die Bezirksvertretung entscheidet am Mittwoch über die Anregungen. Einen Vorschlag muss sie gar nicht mehr genauer behandeln. Die Fahrradinitiative hatte vorgeschlagen, auf der Kampstraße zwischen Hansastraße und Freistuhl, wo es zu Konflikten zwischen Rad- und Autoverkehr kommt, eine bessere Lösung umzusetzen.

Peter Fricke von „Aufbruch Fahrrad Dortmund“. Archivfoto: Karsten Wickern für Nordstadtblogger.de

Die Verwaltung hat für diesen Bereich aber nun die Einrichtung einer Fußgängerzone mit Freigabe für den Radverkehr vorgeschlagen, sodass der Autoverkehr dort künftig kein Problem mehr sein wird. Auch über diesen Vorschlag entscheidet die Bezirksvertretung am kommenden Mittwoch.

„Wir finden das gut“, sagt Sebastian Peter. „Wichtig ist uns allerdings, dass im Bereich der ehemaligen Fahrbahn viel Platz bleibt, damit Fuß- und Radverkehr den Raum konfliktfrei gemeinsam nutzen können.“ Neue Bänke und Spielgeräte sollten außerhalb der ehemaligen Fahrbahn platziert werden, um keine unnötigen Engstellen mit Konfliktpotenzial zu schaffen.

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