Die Gründung eines Fördervereins für den Nordfriedhof soll die Geschichte der Nordstadt bewahren helfen

Gründung eines Förderkreises zur Erhaltung historischer Grabmale auf dem Nordfriedhof durch Gerda Horitzky
Das Grabmal der Familie Oberwinter steht unter Denkmalschutz. Fotos: Klaus Hartmann

„Meine halbe Verwandschaft liegt hier, sagt Gerda Horitzky. Die CDU-Politikerin aus der Nordstadt hat nicht nur eine persönliche Beziehung zu dem Friedhof , sondern sieht in den historischen Grabmäler auf dem Nordfriedhof auch einen Teil der Geschichte des Stadtbezirks dokumentiert.

Der Nordfriedhof in Eving ist letzte Ruhestätte vieler Nordstädter

Gründung eines Förderkreises zur Erhaltung historischer Grabmale auf dem Nordfriedhof durch Gerda Horitzky
Das älteste Grab auf dem Nordfriedhof. Hier ruht August Vockerodt, gestorben 1897

Die steinernen und bronzenen Zeugen der Nordstadt gilt es zu erhalten. Der Friedhof an der Burgholzstraße liegt zwar schon im Stadtbezirk Eving, ist aber der Friedhof der Nordstadt.

„Die Evinger werden meist in Kemminghausen bestattet“, weiß Horitzky zu berichten. Viele alte Grabsteine kann man hier sehen, die noch aus der Zeit stammen, als die Nordstadt jung war.

Das der Familie Stoltefuß, einem Gastwirt aus der Priorstraße von 1910, von Maschinensteiger Löbbe aus der Mindener Straße von 1913, von Karl Bodemees, dem Augenarzt aus der Münsterstraße, von Jean Theissen, Kaufmann, ebenfalls aus der Münsterstraße oder das der Brockmeiers aus der Lambachstraße von 1901. Viele andere Nordstadtbewohner aus vergangener Zeit sind hier bestattet.

Das einige von denen durchaus wohlhabend waren, dokumentieren ihre Grabanlagen. Das Grab von August Vockerodt, gestorben am 22. November 1897, ist das erste Grab auf dem Totenplatz. Der Nordfriedhof wurde als vierter kommunaler Friedhof gegründet – nach dem West- Ost- und Südwestfriedhof.

Viele Grabmale aus alter Zeit sind renovierungsbedürftig

Grabmal der Familie Schmiemann aus dem Jahre 1907 ist stark restaurierungsbedürftig
Grabmal der Familie Schmiemann aus dem Jahre 1907 ist stark restaurierungsbedürftig

Viele von diesen steinernen Zeugen aus der Geschichte der Nordstadt sind renovierungsbedürftig. Das Grab der Familie Schmiemann aus dem Jahre 1907 ist so ein Fall. Die bronzene Frauengestalt hat einen Daumen verloren. An ihrem Rücken hat sie auffallend große Risse.

Darum möchte sich Gerda Horitzky in einem noch zu gründenden Förderverein, mit anderen kümmern und für die nötigen finanziellen Mittel sorgen.

Aber: „Mir wäre es auch recht, wenn dass eine oder andere Unternehmen mal einfach die Schüppe in die Hand nimmt“, hofft sie auf schnelle und unbürokratische Hilfe.

Die Friedhofverwaltung selbst, ist nur für die Verkehrssicherheit der Grabanlagen zuständig. „Wir hätten das eine oder andere Grab theoretisch abräumen können, aber wir sind uns der historischen Bedeutung bewusst“, sagt Sigrid Müller von der Stadt.

Die Grabanlage von Sanitätsrat Dr. Dassel aus dem Jahre 1901 bekommt deswegen auch eine Mindestpflege durch die Friedhofsverwaltung.

Die Zeit drängt: Die Gründung des Fördervereins steht bevor

Gründung eines Förderkreises zur Erhaltung historischer Grabmale auf dem Nordfriedhof durch Gerda Horitzky
Gründung eines Förderkreises zur Erhaltung historischer Grabmale auf dem Nordfriedhof durch Gerda Horitzky

Auf Unterstützung hofft sie auch durch Michaela Uhlig, Fraktionssprecherin in der Bezirksvertretung der CDU in Eving.

Die möchte das Anliegen von Gerda Horitzky in ihrer Fraktion besprechen. „Es müssen erstmal Zuständigkeiten geklärt werden und ob eine Finanzierung über den Stadtbezirk möglich ist“, sagt sie.

Die Gründung des Fördervereins für den Nordfriedhof steht bevor: „Die Zeit drängt“, stellt Gerda Horitzky fest, „einige der der Denkmale sind in einem beklagenswerten Zustand.“

Reader Comments

  1. Gerda Bogdahn

    Die Idee zur Gründung eines Fördervereins zur Erhaltung historischer Grabmale auf dem Nordfriedhof finde ich ausgezeichnet. Ich bin bereit, durch meine Mitgliedschaft die Vereinsziele zu unterstützen.

  2. Andreas Cierpiol

    Die Idee, einen Förderverein zu gründen, findet meine volle Unterstützung. Ein gutes Projekt, das Gerda Horitzky damit anstößt. Auch unser SPD-Ortsverein hat sich bereits mit dem Thema beschäftigt und unterstützt dieses Vorhaben. Auch ich trete dem Verein gern bei und arbeite aktiv mit. Auf gutes Gelingen!

  3. Auswärtsspiel

    Es ist ein betulicher, gut-bürgerlicher Blick, denn die Nordstadt-CDU und Gerda Horitzky auf den Nordfriedhof wirft und darauf auch nur die Gräber der gut-bürgerlichen Verstorbenen entdeckt. Das soll nicht gering geschätzt werden. Aber es gibt auf dem “Nordstadt-Friedhof” noch mehr zu entdecken und zu erhalten. Die Gräber der Weltkriegsopfer natürlich, aber auch die denkmalgeschützte Grabstätte der “Märzgefallenen”, die den Nordfriedhof auf der Themenroute “Mythos Ruhrgebiet” zu einer Station der “Route der Industriekultur” gemacht hat: http://www.ruhr1920.de/orte/004.html

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