„Sperrmüll Dortmund“: Google bewirbt die Betrüger mit einer Anzeige

Bedrohliche Abzocke: Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche mit Sperrmüll

Mittlerweile warnt die Polizei warnt vor dieser neuen Betrugsmasche mit Sperrmüll.
Mittlerweile warnt die Polizei warnt vor dieser neuen Betrugsmasche mit Sperrmüll. Foto: Screenshot Internet

Vor einer neuen Betrugsmasche mit Sperrmüll warnt die Dortmunder Polizei. Demnach ködern Betrüger ihre Opfer mit einer Internetseite, die nach einer Suchmaschinen-Abfrage mit den Stichwörtern „Sperrmüll Dortmund“ in der Ergebnisliste gleich an erster Stelle erscheint. Was daran liegt, dass die Internetseite als bezahlte Anzeige mit Priorität als Ergebnis vorgeschlagen wird.

Am Telefon geben sie sich als EDG-Beschäftigte aus

Im aktuellen Fall rief eine Dortmunderin am 29. November 2022 den im Internet als „sperrmuellabfuhr-dortmund.com“ inserierenden vermeintlichen Dienstleister an, um an ihrer Privatanschrift den Sperrmüll abholen zu lassen. Am Telefon meldete sich eine Frau. Sie gab vor, Mitarbeiterin der „EDG“ zu sein. Zur Erklärung: Die EDG ist das in Dortmund für Abfallbeseitigung, Stadtbildpflege und Winterdienst tatsächlich zuständige kommunale Entsorgungsunternehmen (www.edg.de).

Die angebliche Mitarbeiterin nannte den Namen EDG offenkundig in betrügerischer Absicht, um Vertrauen zu gewinnen und einen Auftrag zu erhalten – wie sich später herausstellte, ging es bei diesem Auftrag in Dortmund-Lütgendortmund nicht um die Sperrmüllabfuhr, sondern um viel mehr: Der Außendienstmitarbeiter, der die Kundin zwecks Auftragsabwicklung anrief, war extrem unhöflich und baute stark Druck auf – um in die Wohnung der 59-Jährigen zu gelangen. Auch er stellte sich als Mitarbeiter der EDG vor.

Statt 30 Euro will Abholer mehrere Tausender – und fordert Wertgegenstände

In der Google-Suche landet die betrügerische Anzeige auf Platz 1, wenn man nach „Sperrmüll Dortmund“ sucht.
In der Google-Suche landet die betrügerische Anzeige auf Platz 1, wenn man nach „Sperrmüll Dortmund“ sucht. Foto: Screenshot Internet

Die Masche: Die „Sperrmüllabfuhr Dortmund“ nannte am Telefon zunächst 30 Euro als Preis pro Kubikmeter Sperrmüll. „Mischmüll“ sei kein Problem. Schließlich forderte der angebliche Sperrmüllabholer „mehrere Tausender“. Andernfalls würde man den Sperrmüll liegenlassen.

Dann teilte der Mitarbeiter mit, dass er in der Wohnung „eine Nachschau“ halten müsse. So könne er Wertgegenstände mitnehmen und diese beim Preis für die Sperrmüllabholung „gegenrechnen“.

Die Dortmunderin schöpfte Verdacht und teilte dem Mann mit, dass sie nun die EDG kontaktieren werde. Der angebliche Sperrmüllabholer reagierte aggressiv. Die Frau ließ ihn nicht in ihre Wohnung und verständigte die Polizei. Dort gab sie an, dass der Mann versucht habe, sie zu überrumpeln.

Als Firmenanschrift wurde die Adresse des Dortmunder Zoos genutzt

Ohne Rechtsform, dafür aber mit Anschrift des Zoos - so präsentiert sich das Unternehmen.
Ohne Rechtsform, dafür aber mit Anschrift des Zoos – so präsentiert sich das „Unternehmen“ – dazu gibt es es eine Servicenummer aus München. Foto: Screenshot Internet

Die Polizei warnt vor dieser Masche. Bei der Überprüfung der optisch auf den ersten Blick durchaus glaubwürdig wirkenden Internetseite fallen mehrere verdächtige Merkmale auf. Zum Beispiel gibt der Seitenbetreiber die Mergelteichstraße 80 als Firmensitz an – das jedoch ist die Anschrift des Dortmunder Zoos.

Im Impressum gibt die angebliche Firma keine Rechtsform an. Ein Anruf bei dem Anbieter erfolgt über eine Münchener Vorwahl. Der Seitenbetreiber arbeitet auch mit der Begriffskombination „Entsorgung Dortmund“, um so den Bekanntheitsgrad der EDG nutzen zu können.

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