Mit der Ankunft des ersten Elektro-Busses steigt DSW21 beim Projekt „StromFahrer“ in die emissionsfreie Antriebstechnologie ein. Der nun eingetroffene, elektrisch betriebene Gelenkbus vom polnischen Hersteller Solaris mit einer Mindestreichweite von 200 km und schnellladefähigen Akkus bildet quasi die Vorhut. Weitere 29 Fahrzeuge gleicher Bauart werden in den folgenden Wochen am Betriebshof in Brünninghausen erwartet.
Weniger Schadstoffe und Lärm durch E-Fahrzeuge
Nach einer ausgiebigen Vorbereitungsphase, in der u.a. die Mitarbeiter:innen geschult werden und die Ladeinfrastruktur fertiggestellt wird, steht im Frühjahr dann der reguläre Linienbetrieb an. Die klimafreundlichen Fahrzeuge werden auf der Linienverknüpfung 470-440-437 eingesetzt, die von Mengede bis nach Sölde einmal quer durch Dortmund führt. So können möglichst viele Fahrgäste die Elektromobilität live erleben.
DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung dazu: „Wir kommen dem Einstieg in die Elektromobilität in Dortmund mit großen Schritten näher. Unsere Busflotte, die bereits heute zu den modernsten des ganzen Landes zählt, wird dann im Hinblick auf Klimafreundlichkeit nochmal ein ganz neues Level erreichen. Neben dem reduzierten Schadstoff-Ausstoß sinkt als weiterer Bonus auch gleichzeitig der Geräuschpegel der Fahrzeuge. Dies alles zahlt direkt auf die Lebensqualität in unserer Stadt ein.“
Beim notwendigen Umbau des Betriebshofs hat DSW21 zuletzt ebenfalls große Fortschritte erzielt. So wurde in Brünninghausen vor zwei Wochen eine neue Übergabestation in Betrieb genommen, an die nun schrittweise vier Trafostationen angeschlossen werden. Gemeinsam bilden sie das Rückgrat der Ladeinfrastruktur für die 30 Elektrobusse.
Für das Personal sind umfangreiche Schulungen notwendig
Dazu zählt auch eben jene fünf Megawatt (MW) starke und insgesamt 150 Tonnen schwere Trafostation, die Anfang Oktober mittels Spezialkran in vier bis fünf Metern Tiefe in die Erde gesetzt wurde. Um die außergewöhnliche Konstruktion mit frei zugänglicher Dachterrasse vom Erdreich abzuschirmen, hat DSW21 sie in einer großen Betonwanne platziert.
Bis zur regulären Inbetriebnahme der 30 Elektro-Busse im nächsten Frühjahr steht nun noch eine umfangreiche Vorbereitungsphase an, wie DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes erläutert: „Wir müssen hunderte Mitarbeitende in der Werkstatt und im Fahrdienst im Umgang mit der neuen Antriebstechnologie schulen. Wir benötigen Ladepunkte, neue Abstellflächen und Werkstätten mit neuen Dacharbeitsplätzen für die Hochvolttechnik auf den Busdächern. Und natürlich müssen wir auch die Lade-Abläufe und das gesamte Lademanagement minutiös durchplanen.“
Da dies alles parallel zum regulären Busbetrieb geschehe, sei DSW21 durchaus mit einer enormen Herausforderung konfrontiert. „Wir gehen diesen Kraftakt mit gutem Teamwork und vorausschauender Planung an. Somit werden wir unsere Zeitziele alle erreichen.“
Ausgeklügeltes Ladekonzept für den Linienbetrieb
Für den dann im Frühjahr startenden Linienbetrieb ist die stark frequentierte Linienverknüpfung 470-440-437 vorgesehen. Sie führt von Mengede nach Sölde einmal quer durch die Stadt. So können viele Fahrgäste die Elektromobilität hautnah erleben.
Dass die E-Busse, die in Sachen Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit ihren herkömmlichen Pendants in nichts nachstehen, auf ihrer künftigen Route am Betriebshof in Brünninghausen vorbeikommen, ist kein Zufall: „Da wir auf ein zentrales Ladekonzept setzen, können die Busse hier einmal täglich gegen einen frisch aufgeladenen Bus ausgetauscht werden. Weitere Voraussetzungen dafür waren hohe Reichweiten von mindestens 200 Kilometern und eine Schnellladefähigkeit bei den Batterien“, so Habbes weiter.
Wegen der leistungsstarken Batterien ist keine Nachladung auf der Strecke notwendig. Demnach können die Busse zukünftig etwa auch bei Sonderveranstaltungen flexibel eingesetzt werden. Die Gesamtkosten des Projektes „StromFahrer“ belaufen sich auf rund 37,9 Millionen Euro. DSW21 hat öffentliche Fördergelder in Höhe von 13,6 Millionen Euro erhalten. Weitere rund 24 Millionen Euro nimmt das Unternehmen selbst in die Hand, um den Einstieg in die Elektromobilität zu finanzieren.
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