Outdoor-Veranstaltungen geplant - neuer Job für „Dortmund Guides“

Angespannte Sicherheitslage auf der Kampstraße fordert Polizei, Stadt und Gewerbetreibende

In den vergangenen Wochen fuhr die Polizei eine Vielzahl von nächtlichen Einsätzen im Bereich der Kampstraße.
In den vergangenen Wochen fuhr die Polizei eine Vielzahl von nächtlichen Einsätzen im Bereich der Kampstraße. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

Die Kampstraße sorgt seit Monaten für Schlagzeilen. Dabei geht es ausnahmsweise nicht um den stockenden Ausbau zum Boulevard, sondern um das nächtliche Treiben. Wäre es nur ein reges Nachtleben, würde das eher zur Freude führen. Die Realität ist (leider) derzeit eine andere: „Es gab zu viele Gewalttaten in zu kurzer Folge“, fasst OB Thomas Westphal die Herausforderung zusammen. Daher hat er Fachämter, Sicherheitsbehörden, Polizei und Justiz zur Beratung an einen Tisch geholt, wie man dem zunehmenden kriminellen Treiben zeitnah Einhalt gebieten kann. In einer zweiten Runde sollen auch Gewerbetreibende, Gastronomen und Clubbetreiber beteiligt werden.

Immer mehr Messer und andere gefährliche Gegenstände im Einsatz

Die gute Nachricht: Der Blick in die Kriminalitätsstatistik zeigt, dass die Taten quantitativ mit den Zahlen vor der Corona-Pandemie 2019 vergleichbar sind. Diese wurden als die niedrigsten seit Jahrzehnten gefeiert. Doch zum Feiern ist bei den Behörden aktuell niemandem zumute. 

In den vergangenen Wochen fuhr die Polizei eine Vielzahl von nächtlichen Einsätzen im Bereich der Kampstraße.
In den vergangenen Wochen führte die Polizei zahlreiche Kontrollen im Bereich der Kampstraße durch. Karsten Wickern | Nordstadtblogger

„Wir haben es in den vergangenen zwei bis drei Monaten mit herausgehobenen Sachverhalten zu tun“, kommentiert Polizeipräsident Gregor Lange die unübersichtliche Lage. Mittlerweile tobt das Nachtleben wieder in der City. Allerdings – und das ist der Unterschied zur Zeit vor Corona – vor allem im öffentlichen Raum. Viel mehr Menschen halten sich nach dem Ende aller Corona-Beschränkungen dort auf. 

Das ist nicht generell schlecht. Doch Alkohol- und Drogenkonsum nehmen zu – mit ihr die Begleiterscheinungen wie Drogenhandel sowie deutlich gestiegene Aggressivität und Gewalt. So kam es mehrfach zu schweren Körperverletzungen und auch schwerem Raub. Vor allem Messer, aber auch andere gefährliche Gegenstände kamen zum Einsatz. Grund genug für die Polizei, im September die Reißleine zu ziehen und „schwerere Geschütze“ aufzufahren. 

„Strategische Fahndung“ und Videobeobachtung statt Waffenverbotszone

Die Polizeiführung ordnete daher die „strategische Fahndung“ an, mit der anlasslose Kontrollen durchgeführt werden können. „Die strategische Fahndung ist wichtig, weil sie einen Beitrag zur Gefahrenabwehr leistet. Wir hatten eine Entwicklung, wo wir uns kümmern und Grenzen ziehen müssen, was in einem Rechtsstaat erlaubt ist“, so Lange.

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange.
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange Foto: Leopold Achilles

Zudem gab es eine ganze Reihe von Schwerpunkteinsätzen, bei denen die Polizei auch mit dem Ordnungsamt, der Bundespolizei sowie dem Sicherheitsdienst der DSW21 zusammengearbeitet hat. Zwischen dem 30. September und dem 27. Oktober wurden bei 200 Kontrollen 589 Personen und 183 Fahrzeuge überprüft. Es wurden 169 Platzverweise erteilt, zudem kam es zu elf Ingewahrsamnahmen. Insgesamt wurden 37 Strafverfahren eingeleitet, zudem 156 Sanktionen nach Straßenverkehrsordnung. 

Das zeigte offenbar Wirkung – die Problemlagen entspannten sich etwas. Aber das ist kein Grund, jetzt nachzulassen. Das Instrument der Einrichtung einer Waffenverbotszone möchte Lange (noch) nicht einsetzen. Denn dies müsste er beim Innenminister beantragen, was dieser nach einer Prüfung in eine Verordnung gießen müsste – das braucht Zeit. 

Daher setzt er lieber auf das schneller verfügbare Instrument der strategischen Fahndung, welches auch Durchsuchungen ermöglicht. Dabei wurden verbotene Waffen gefunden und – unter anderem im Wiederholungsfall und zur Gefahrenabwehr – auch eigentlich erlaubte Waffen und Gegenstände vorübergehend sichergestellt. Zudem prüft die Polizeibehörde, ob zeitweise eine mobile Videobeobachtung zum Einsatz kommen kann. Die Prüfung soll zeitnah abgeschlossen werden.

„Die Kampstraße ist nicht der neue Hotspot für Gewalttätigkeiten“

OB Thomas Westphal. Foto: Anja Cord
OB Thomas Westphal Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

„Wir haben die strategischen Maßnahmen begrüßt, sie sind die absolut richtige Maßnahme“, kommentierte der Dortmunder Oberbürgermeister die polizeilichen Aktionen. „Die Kampstraße ist nicht der neue Hotspot für Gewalttätigkeiten – wir müssen das richtig einordnen. Wenn wir ständig reden, das alles schlecht ist, wird es schlecht. Daher müssen wir schnell handeln“, so Westphal. 

„Die Videobeobachtung geht in die richtige Richtung. Eine Waffenverbotszone wird uns aber nicht weiterhelfen und auch gesellschaftlich nicht richtig sein. Wir müssen die räumliche Situation so verändern, dass sie einladende Wirkung hat“, nahm er auch die Verwaltung in die Pflicht, für Verbesserungen zu sorgen. Dazu gehören Veränderungen beim Stadtmobiliar, Sport- und Freizeitgeräten sowie der Begrünung – entsprechende Vorschläge sollen bereits in der kommenden Woche vom Rat diskutiert werden. 

Mittlerweile wurde auch eine mobile Videoüberwachungsanlage auf dem Mehmet-Kubaşık-Platz aufgestellt. Foto: David Peters
Eine mobile Videobeobachtungsanlage wie kurzzeitig auf dem Mehmet-Kubaşık-Platz könnte auch in der Kampstraße aufgestellt werden. Foto: David Peters

Doch das könne über die schwerige räumliche Lage nicht hinweghelfen. „Die Kampstraße wird auch noch in den nächsten sieben Jahre eine Baustelle sein“, so Westphal. Wesentlich wichtiger werde es daher, gemeinsam mit dem Jugendamt, Kulturbetrieben und Wirtschaftsförderung  auf der städtischen und den Gewerbetreibenden und Kulturschaffenden auf der anderen Seite, Veranstaltungsformate zu entwickeln.

Im Anschluss an den Weihnachtsmarkt soll es ab Januar begleitete Veranstaltungen im öffentlichen Raum geben. Genau darüber will Westphal in einer zweiten Runde mit Gewerbetreibenden sprechen und gemeinsam Formate entwickeln. Ziel soll sein, die Kampstraße verstärkt als lebenswerten Ort zu stärken: „Die klare Botschaft: Die Kampstraße als Ort, wo man sich gerne aufhält“, beschreibt Westphal den gemeinsamen Anspruch. Daher gehe es keinesfalls darum, den Bereich abzuriegeln und zu einer Zone zu erklären, wo man nicht hingeht. 

Die „Dortmund Guides“ bekommen neue Aufgabenfelder

 Heike Marzen mit einigen der „Dortmund Guides“ mit ihren Leucht-Rucksäcken.
Heike Marzen und einige der „Dortmund Guides“ präsentieren ihre Leucht-Rucksäcke. Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund

Dazu gehört auch, dass die städtische Wirtschaftsfördererin Heike Marzen mit ihrem Team den Tätigkeitsbereich der „Dortmund Guides“ verändert hat. Sie sind mittlerweile auch für die Kampstraße zuständig – allerdings mit einem anderen Konzept und einer anderen Ansprache als bisher im Westpark, auf der Möllerbrücke und am Dortmunder U. Dort geht es um eine gezielte Ansprache der „Feierwütigen“, um mehr Ruhe reinzubringen.

Das erfolgt an der Kampstraße nicht: „ Die Ansprache erfolgt nicht pro-aktiv. Sie sind da, bieten Hilfestellung an und werden anders gekennzeichnet“, erklärt Heike Marzen. Sie zeigen mit leuchtenden Rucksäcken und Botschaften wie „wir begleiten dich“ und „wir hören zu“ Präsenz. Sie sollen das Sicherheitsgefühl bei den friedlichen City-Besucher:innen erhöhen und  – wenn es diese Menschen wünschen – begleiten. 

„Die Dortmund Guides sind hier helfende Hände und Köpfe. Sie sollen nicht mit jungen Intensivtätern in Kontakt kommen“, ergänzt Westphal. Künftig soll es einen festen Anlaufpunkt für die „Dortmund Guides“ und ihrem Teemobil geben. Bislang arbeitet die Wirtschaft mit ihrem 20-köpfigen Stammteam im Kleingruppen. Das Team soll jedoch weiter aufgestockt werden, wobei es schwer fällt, geeignete Leute zu finden. Der Fachkräftemangel lässt auch hier grüßen…

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  1. Versuchter schwerer Raub auf der Hansastraße: Zwei Männer attackieren 25-jährigen Dortmunder (PM)

    Nach einem versuchten schweren Raub auf der Hansastraße in Dortmund in der Nacht zum Samstag (5. November) gegen 2:37 Uhr sucht die Polizei Dortmund nun Zeugen. Ein 25-jähriger Dortmunder wurde bei der Tat leicht verletzt.

    Ersten Ermittlungen zufolge war der Mann zu Fuß auf der Hansastraße unterwegs. Auf Höhe der Hausnummer 99 hätten ihn zwei bislang unbekannte Täter in einen Hauseingang gedrängt. Einer der beiden bedrohte ihn mit einem Gegenstand, möglicherweise einem Messer mit schwarzem Griff. Der zweite Täter fixierte den Mann und durchsuchte ihn.

    Währenddessen schlug ihm der andere Täter mit dem unbekannten Gegenstand ins Gesicht. Im Zuge dessen löste sich der 25-Jährige aus der Fixierung und konnte wegrennen.

    Die beiden Tatverdächtigen gehören nach bisherigem Kenntnisstand zu einer sechs- bis achtköpfigen Gruppe, die zur Tatzeit gemeinsam unterwegs war. Es handele sich um männliche Jugendliche, von denen einer einen karierten, grauen Schal getragen habe.

    Die Polizei Dortmund sucht jetzt dringend Zeugen, die etwas gesehen haben. Hinweisgeber melden sich bitte bei der Dortmunder Kriminalwache unter 0231/132-7441.

  2. Ermittlungs- und Festnahmeerfolg: Zwei Tatverdächtige im Zusammenhang mit Raubserie in der Innenstadt festgenommen (PM)

    Ermittlungserfolg nach einer Serie schwerer Raubstraftaten in der Dortmunder Innenstadt: Die Polizei Dortmund hat am Wochenende zwei Männer festgenommen, die im Verdacht stehen, an mehreren Taten beteiligt gewesen zu sein. Bei einem von beiden wurden Ausweisdokumente und Bankkarten eines 24-Jährigen gefunden, der in der Nacht zu Donnerstag (3. November) Opfer eines Raubüberfalls geworden war.

    Der 16-Jährige war gemeinsam mit einer Gruppe polizeibekannter Jugendlicher am Freitagnachmittag (4. November) im Bereich Hohe Luft kontrolliert worden. Bei der Durchsuchung der einzelnen Jugendlichen kamen direkt mehrere Dinge zum Vorschein: Bei einem 15-jährigen Dortmunder fanden die Einsatzkräfte eine kleine Menge Marihuana. Bei einem 17-jährigen Dortmunder war es eine Axt, die die Polizeibeamten als mögliches Beweis- und Tatmittel sicherstellten. Und bei dem 16-Jährigen waren es eben jene Dokumente des Raubopfers. Ihn nahmen die Beamten sodann auch fest.

    Die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Raubstraftaten führten die Polizei zudem zu einem 16-jährigen Dortmunder, der im Verdacht steht als Mittäter agiert zu haben. Ihn nahmen sie am Samstag an seiner Wohnanschrift fest und fanden bei ihm unter anderem mutmaßliche Tatwerkzeuge. Die Ermittlungen zu den Taten dauern weiterhin an.

    Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange zeigte sich erfreut über die Ermittlungserfolge: „Uns ist bewusst, dass die schweren Raubstraftaten der vergangenen Wochen Besucherinnen und Besucher ebenso wie Bewohnerinnen und Bewohner der Dortmunder Innenstadt verunsichern. Aus diesem Grund haben wir mit Bekanntwerden sofort begonnen gegenzusteuern – unter anderem mit dem Werkzeug der strategischen Fahndung. Wir halten den Kontrolldruck gemeinsam mit unseren Sicherheitspartnern wie der Stadt Dortmund hoch – um Straftäter zeitnah identifizieren und einem Strafverfahren zuführen zu können. Dies ist uns am Wochenende mit den Festnahmen gelungen. Das ist ein wichtiges Signal – nicht nur an die Bürgerinnen und Bürger, sondern eben auch an Straftäter. Diese sollen und können sich hier in Dortmund nicht sicher fühlen.“

  3. Räuberischer Diebstahl in der Dortmunder Innenstadt – ein Tatverdächtiger festgenommen (POL-DO

    Am Donnerstagmittag (10. November) ist es gegen 11.30 Uhr zu einem räuberischen Ladendiebstahl in einem Kaufhaus am Westenhellweg (Ecke Hansastraße) in Dortmund gekommen. Die Beamten nahmen einen Tatverdächtigen fest.

    Ersten Aussagen zufolge wurde ein 32-Jähriger ohne festen Wohnsitz dabei beobachtet, wie er hochwertige Kleidung aus dem Geschäft entwenden wollte. Die Ladendetektive (32, 35 und 42 Jahre alt) sprachen ihn daraufhin an. Nach einem kurzen Gespräch zog der 32-jährige Tatverdächtige eine Metallstange aus seinem Rucksack und schlug den 32-jährigen Dortmunder damit ins Gesicht. Die Ladendetektive erfassten den Mann und fixierten ihn.

    Die hinzugerufenen Polizisten kannten den Tatverdächtigen bereits. Sie nahmen ihn fest und fertigten eine Anzeige. Die weiteren Ermittlungen dauern nun an. Die drei Ladendetektive wurden bei dem Vorfall leicht verletzt.

  4. Gefährliche Körperverletzung an der Kampstraße – Polizei sucht Zeugen (PM)

    Am frühen Samstagabend (12. November) ist es in der Dortmunder Innenstadt zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten gekommen, bei der ein junger Dortmunder mit einem Messer verletzt worden ist. Die Polizei konnte noch in der Nacht einen Tatverdächtigen festnehmen und sucht weitere Zeugen.

    Kurz vor 20 Uhr wurde der Polizei eine Körperverletzung an der Kampstraße gemeldet. Vor Ort trafen die Beamten einen 15-Jährigen an, der eine Schnittverletzung am Arm aufwies. Nach eigenen Angaben sei es zwischen ihm und einer Gruppe von vier bis fünf Jugendlichen zu einem Streit gekommen. Zunächst habe man ihn und seine beiden Freunde mit Worten „angepöbelt“ und umzingelt. Im weiteren Verlauf trat einer aus der Gruppe gegen das Bein des 15-Jährigen. Dann habe er plötzlich einen Stich in den Arm bemerkt, bevor alle in Richtung Norden weg rannten.

    Eine Rettungswagenbesatzung versorgte den leicht verletzten Jugendlichen und brachte ihn in ein Krankenhaus.

    Mithilfe eines Zeugen und einer guten Täterbeschreibung konnten Polizisten den Haupttäter noch in der Nacht zu Sonntag (13. November) am Platz von Amiens antreffen und vorläufig festnehmen. In unmittelbaren Umfeld des 16-jährigen Dortmunders fanden die Beamten ein Taschenmesser, das sie sicherstellten.

    Einsatzkräfte brachten den Jugendlichen zur Wache. Die besonderen Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft lagen nicht vor. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen sowie in Absprache mit den Erziehungsberechtigten konnte er die Polizeiwache verlassen.

    Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und sucht nun weitere Zeugen. Wer hat die Auseinandersetzung am Samstag in Höhe der Sparkasse am Freistuhl beobachtet und kann sachdienliche Hinweise zu den weiteren Tatverdächtigen geben? Melden Sie sich bei der Kriminalwache der Dortmunder Polizei unter 0231/132-7441.

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