Das Kunstwerk erinnert an 136 Tote und acht Verletzte

Eving: Das Denkmal zu Ehren verunglückter Bergleute hat einen neuen Standort

Der frühere Evinger Bergmann Gotthard Kinder und Bezirksbürgermeistermeister Oliver Stens freuen sich über den neuen Standort.
Der frühere Evinger Bergmann Gotthard Kindler und Bezirksbürgermeistermeister Oliver Stens freuen sich über den neuen Standort. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Die Zeche Minister Stein hatte von 1856 bis zu ihrer Schließung 1987 gewaltigen Einfluss auf den Dortmunder Stadtteil Eving. Auch heute noch prägt sie optisch die „Neue Evinger Mitte“. Dort steht – ab sofort gut sichtbar – auch das traditionsreiche Denkmal zu Ehren der verunglückten Bergleute.

Eine Schlagwetter-Explosion kostete 136 Bergleuten das Leben 

Die Beisetzung der Bergleute der Grube „Minister Stein“ fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Bundesarchiv, Bild 102-01082 / CC-BY-SA 3.0

Am 11. Februar 1925 kamen bei einer Schlagwetter-Explosion 136 Bergleute ums Leben, acht Arbeiter überlebten das Unglück. Zum Gedenken der verunglückten Bergmänner wurde 1927 auf dem Nordfriedhof ein Denkmal errichtet, das der Dortmunder Bildhauer Friedrich Bagdons gestaltete.

Fast 30 Jahre später wurde auch unweit des Unglücksortes ein Denkmal zu Ehren der verunglückten Bergleute errichtet. Bildhauer Fritz Petsch hatte den Auftrag von der Betreibergesellschaft bekommen und fertigte es zwischen 1950 und 1954 an. 

Jahrzehntelang mahnte das Denkmal die Evinger Kumpel zur Vorsicht. So auch Gotthard Kindler, der 1950 nach Eving kam und und bis zuletzt in Schacht IV einfuhr. Wie viele Bergleute war er tief bewegt, als 1987 die letzte Kohle auf Minister Stein 1987 gefördert wurde. Minister Stein war damit die letzte fördernde Dortmunder Zeche. 

Eving wollte das Denkmal an die Toten des Unglücks in Ehren halten

Bergmann Gotthard Kindler war seit 1950 auf Zeche Minister Stein und lief zu jeder Schicht am Denkmal vorbei.
Bergmann Gotthard Kindler war seit 1950 auf Zeche Minister Stein und lief zu jeder Schicht am Denkmal vorbei. Repro: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Auf dem ehemaligen Gelände der traditionsreichen Zeche im Herzen von Eving erinnert heute vor allem der grundsanierte Hammerkopfturm als Landmarke der „Neuen Mitte“ an ihre lange Geschichte. Er ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen.

Kindler war es – wie vielen Evinger:innen – wichtig, das Denkmal an die Toten des Unglücks in Ehren zu halten. Ab 2005 hatte die Bezirksvertretung immer wieder Reinigungen in Auftrag gegeben. Aufgrund von vielfachen Farbschmierereien und auch Diebstahl wurde im Jahr 2014 die Umsetzung beschlossen. 

Dafür stellte die Bezirksvertretung Eving 48.800 Euro zur Verfügung. Aber auch Privatspenden und eine Zuwendung der RAG halfen dabei, dass das Denkmal an seinem neuen Ort – gegenüber des Saturn und in Blickweite des Hammerkopfturms – wieder zu sehen ist. Dort erinnert es an die fast 150-jährige Bergbaugeschichte.

Der Steiger wurde jahrelang auf dem Hauptfriedhof eingelagert

Natürlich durfte das Steigerlied nicht fehlen.
Natürlich durfte das Steigerlied nicht fehlen. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Das Tiefbauamt, das Grünflächenamt, die Städtische Immobilienwirtschaft, die Kulturbetriebe und das Restaurierungsatelier „Die Schmiede“ in Duisburg waren an der Umsetzung beteiligt. Mit einem kleinen Festakt wurde das Denkmal eingeweiht. 

Bezirksbürgermeister Oliver Stens freute sich, viele der am Umzug Beteiligten bei der Feierstunde begrüßen zu können. Mit von der Partie war auch Gotthard Kindler. In Bergmannsmontur spielte er das Steigerlied und war sichtlich bewegt, dass das Denkmal endlich wieder zu sehen ist. Natürlich durfte die Bergmannskapelle nicht fehlen. 

Die Statue des Bergmanns war über Jahre nicht in Eving zu sehen: Auf dem Hauptfriedhof hatte man sie eingelagert, damit sie nicht gestohlen wurde. Gesichert wurden auch einige alte Steine. Sie wurde teils am neuen Standort verbaut und teils – als Dankeschön – an Unterstützer:innen sowie den Evinger Geschichtsverein übergeben.

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