„Wir begrüßen ausdrücklich die Vorschläge der Verwaltung, die Lärmbelastung der Hafenanlieger zu begrenzen! Sie hätten jedoch bereits parallel zu den Planungen des neuen Containerterminals in Angriff genommen werden müssen!“, so SPD- Ratsmitglied Florian Meyer zur Berichterstattung über die Verwaltungsvorlage zum Verkehrskonzept rund um den Dortmunder Hafen.
Nordstadt-SPD kritisiert die zu späte Entwicklung eines Verkehrskonzepts
Die Belastung durch Verkehrslärm hat in den Bereichen Schützen- und Immermannstraße verstärkt zugenommen. Bereits vor einigen Jahren wiesen die Anwohnerinnen und Anwohner nach einer eigenständig durchgeführten Verkehrszählung auf die Belastungen durch LKW-Verkehre hin.
„Geschehen ist seither nicht viel. Schlimmer noch: Der Gleichschritt zwischen wirtschaftlicher Entwicklung am Hafen und Lebensqualität für Anwohnerinnen und Anwohner ist aufgekündigt worden“, verweist Florian Meyer auf die späte Entwicklung eines Verkehrskonzepts im Hinblick auf den bereits im Bau befindlichen Terminalstandort nördlich des Hafens.
Mit dem nun durch die Nordstadt-SPD eingeforderten Verkehrskonzept löst die Stadt eine Bedingung ein, die das Nebeneinander von Anliegern und Hafen weiterhin ermöglicht.
Forderungen reichen von Tempo-Kontrollen bis zum Vollanschluss der Westfaliastraße an die OWIIIa
Hierzu ist es aus Sicht der Nordstadt SPD unumgänglich, folgende Maßnahmen zeitnah umzusetzen:
- unverzügliche Umsetzung und stetige Kontrolle von Tempo 30 auf der Immermannstraße in beide Richtungen,
- ausschließliche Aufbringung von Flüsterasphalt auf allen Straßen, die eine Lärmbelastung von mehr als 70dbA aufweisen,
- Vollanschluss der Westfaliastraße, damit die Hafenverkehre nicht mehr über die Immermann- oder Schützenstraße abgewickelt werden,
- Bau der Nordspange, zur Entlastung der Straßenanlieger an Borsig-, Mallinckrodt-, Eber- und Immermannstraße.
„Steigt die Verkehrs- und Lärmbelastung durch den Hafen in den kommenden Jahren weiter, droht der Stadt ein ähnliches Debakel wie an der B1.
Die Konsequenz aus klagenden Anwohnern ist eine verminderte Erreichbarkeit des Hafens durch LKW. Das kann nicht im Interesse der Stadt sein“, so Florian Meyer, Vorsitzender der Nordstadt SPD.
Daher seien die Maßnahmen, die durch die Verwaltung vorgeschlagen worden sind, zeitnah umzusetzen.
„Wer mit dem Beschluss zum Bau des Containerterminals A sagt, der muss auch B sagen und die Folgemaßnahmen bezahlen“, folgert der SPD-Politiker mit Blick auf die nun anstehenden Planungen und Entscheidungen in Politik und Verwaltung.
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Karl-Heinz Czierpka
Gut gebrüllt Löwe – aber wird es wirklich Erfolg haben? Ich kann aus meinem Stadtbezirk anderes berichten.
Dort hat der Rat der Stadt in seiner unergründlichen Weisheit vor 15 Jahren den Flughafenausbau beschlossen und zwei wichtige Straßen abgebunden und durch eine weitläufige Flughafenumfahrung ersetzt. Wir – die Politik im Stadtbezirk – sind damals Sturm gelaufen, weil wir große Verkehrsprobleme befürchtet haben.
Ein Verkehrskonzept (!) hatte nachgewiesen, dass durch den Bau weiterer Straßen der Verkehr „verträglich“ abgewickelt werden könnte. Dazu gehörte als wichtigste Tangente der Weiterbau der L663n – alte OWIIa – bis nach Unna. Bis heute, 15 Jahre später, ist weder die L663n gebaut noch die Anbindung der Flughafenumfahrung an den Hellweg geschafft. Alles ist ein Torso geblieben, die Forderungen des Verkehrskonzeptes wurden nicht umgesetzt, alles leere Versprechungen.
Aber der Flughafen wurde ausgebaut und plant nun schon die nächsten Verlängerung. Und auf dem Boden quälen sich die Bürger immer noch mit den Folgen des letzten Ausbauschrittes herum, Dauerstau an jedem Tag auf dem Hellweg.
Versprechungen und Erwartungen in Sachen Verkehrskonzept: Wenn das Containerterminal erst einmal gebaut ist, stehen die Chancen schlecht – siehe Stadtbezirk Brackel!