Bombenentschärfungen und Evakuierungen wegen bei Bauarbeiten gefundenen Blindgängern gehören in Dortmund schon zur Normalität. Schließlich gibt es dafür in sozialen Netzwerken mit #dobombe einen eigenen Hashtag. Wenn große soziale Einrichtungen betroffen sind, lässt das bei den Betroffenen aber auch den Puls steigen. Das war vor zwei Jahren bei den Krankenhäusern so. In der kommenden Woche könnten zwei große Seniorenheime betroffen sein, wenn sich der Verdacht an der Märkischen Straße bestätigt.
Zwei Seniorenheime sind möglicherweise betroffen
Je nach dem – ob und welche Blindgänger gefunden werden – sind beim Verdachtspunkt an der Märkischen Straße in Höhe des Finanzamtes zwischen 1100 und 4960 Anwohner:innen von möglichen Evakuierungen betroffen, berichtet Ordnungsdezernent Norbert Dahmen. Beim zweiten Verdachtspunkt in Höhe der Wenkerstraße müssten zwischen 1782 Anwohner:innen (250-Meter-Radius) oder 5650 Anwohner:innen (500-Meter-Radius) ihre Häuser verlassen.
Dass die vorbereitenden Planungen und Arbeiten jetzt bereits stattfinden, liegt auch daran, dass in den möglichen Radien der Untersuchungsgebiete auch die Wohnstifte Auf der Kronenburg und Am Westfalentor liegen.
„Wir haben schon Übungen mit Seniorenheimen. Aber wir werden trotzdem verantwortungsvoll und sensibel mit den Heimen umgehen“, ergänzt OB Thomas Westphal.
Stadtverwaltung und Betreiber arbeiten bereits eng zusammen, um bestmögliche Lösungen für die Bewohner:innen im Evakuierungsfall möglich zu machen. Die Angehörigen der Bewohner:innen und die Bewohner:innen selbst werden aktuell über die anstehende Maßnahme informiert.
Zwei Blindgängerverdachtspunkte werden überprüft
Derzeit finden vorbereitende Arbeiten zur Untersuchung zweier Blindgängerverdachtspunkte (BVP) entlang der Märkischen Straße statt. Die BVP müssen aufgrund von Fernwärme-Arbeiten der DEW21 bzw. städtischer Sanierungsmaßnahmen der Fahrbahn überprüft werden.
Ziel ist es, die Maßnahmen und die sich anschließenden Arbeiten zur Wiederherstellung der Straße so zu beenden, dass die Märkische Straße zum Start der Weihnachtsstadt 2022 in den betroffenen Bereichen wieder vollumfänglich zur Verfügung steht.
Der erste BVP liegt auf Höhe des Finanzamts West, der zweite BVP Ecke Märkische Straße und Wenkerstraße. Überprüfung bedeutet nicht automatisch Blindgänger-Fund Dass dort die BVP überprüft werden, bedeutet nicht, dass hier auch tatsächlich Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen müssen.
Mögliche Verdachtspunkte werden nicht zusammen überprüft
Die Überprüfungen finden statt, da bei bereits stattgefundenen Sondierungen Anomalien im Erdreich festgestellt wurden. Diese könnten aber auch beispielsweise nicht mehr genutzte Versorgungsleitungen sein, die bei ihrer damaligen Verlegung nicht korrekt kartiert wurden.
Fest steht bereits jetzt, dass beide BVP nicht gleichzeitig überprüft werden können. Dies würde nämlich bedeuten, dass zentrale Versorgungsleitungen vom Netz genommen werden müssten, was zu starken Einschränkungen für die Bevölkerung führen würde.
Daraus ergibt sich für die Maßnahme, dass der erste BVP auf Höhe des Finanzamtes von Dienstag, 4. Oktober, bis Freitag, 7. Oktober, aufgegraben wird. Der zweite BVP Ecke Märkische Straße und Wenkerstraße wird von Montag, 17. Oktober, bis Donnerstag, 20. Oktober, aufgegraben. Eine Entschärfung möglicher Blindgänger könnte in beiden Zeiträumen möglich sein.
Die Märkische Straße wird zwei Mal stadteinwärts gesperrt
Da beide Anomalien tief im Boden aufgetreten sind, muss hier mit größerem Baggereinsatz geprüft werden, ob sich der Verdacht nach möglichen Blindgängern erhärtet. Diese Arbeiten bringen Aufwand mit sich, der Platz braucht. Daher muss zu beiden Zeiträumen die Märkische Straße stadteinwärts komplett gesperrt werden muss. Der Verkehr wird dann jeweils großräumig umgeleitet.
LED-Anzeigen werden schon vor der Baustelle auf die Sperrung hinweisen. Die Umleitung wird über die B54 / Ruhrallee erfolgen und entsprechend ausgeschildert. Es ist davon auszugehen, dass die B54 in der Zeit stark belastet sein und es zu Staus kommen wird. Durch die Sperrung wird es auch in anderen Bereichen zu Einschränkungen kommen.
Durch verschiedene Baustellen im Umfeld wird es insbesondere aus östlicher Richtung schwierig, die Innenstadt ohne Beeinträchtigungen zu erreichen:
- Von-der-Goltz-Straße: Keine Zufahrt zum Hellweg, ausgeschilderte Umleitung führt durch Wohngebiete
- Von-der-Tann-Straße: Umleitung über Davidisstraße und Reichswehrstraße
- Feldstraße: Keine Zufahrt von Karl-Marx-Str. Richtung Innenstadt
- Heiliger Weg: Einbahnstraßenregelung, nur in FR Süden befahrbar
Auf den Ausweich- und Umleitungsstrecken kann es zu deutlich erhöhtem Verkehrsaufkommen kommen. Das Tiefbauamt bittet im Namen aller Beteiligten darum, den Bereich großräumig zu umfahren und – wenn möglich – auf den ÖPNV umzusteigen. Unter anderem schon am Hauptfriedhof wird auf diese Möglichkeit hingewiesen.
Reader Comments
Sperrung der Märkischen Straße stadteinwärts – Sechs Buslinien fahren großräumige Umleitung – Mehrere Haltestellen entfallen (PM)
Wegen der Sperrung der Märkischen Straße ab dem 4. Oktober müssen die Buslinie 453, der Airport-Express und die NachtExpress-Linien NE5 und NE6 in Fahrtrichtung Innenstadt weiträumig über die B1 und B54 umgeleitet werden. Die Haltestellen »Märkische Straße«, »Wohnstift auf der Kronenburg«, »Kronenburg«, »Markgrafenstraße« und »Ruhrallee« entfallen daher ersatzlos.
Ebenfalls betroffen sind die Buslinien 455 und 456 in Fahrtrichtung Borsigplatz: Wegen der Sperrung der Von-der-Goltz-Straße werden sie seit Anfang September über die Märkische Straße stadteinwärts umgeleitet. Diese Umleitung muss DSW21 nun ebenfalls über die B1 und B54 verlängern. Es entfallen weiterhin die Haltestellen »Gewerbehof Defdahl«, »Gerhardt-Hauptmann-Straße« und »Von der Goltz-Straße«.
Da auf der Ausweichroute mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, kann es zu Abweichungen vom Fahrplan kommen. Die Einschränkungen dauern voraussichtlich bis Ende Oktober— zwischenzeitige Aufhebungen sind aber möglich. DSW21 bittet dafür um Verständnis.
Entwarnung an der Märkischen Straße – keine Blindgänger im Boden gefunden (PM)
Die aktuellen Arbeiten zur Untersuchung eines Blindgängerverdachtspunktes an der Märkischen Straße auf Höhe des Finanzamtes West konnten heute abgeschlossen werden. Der Verdacht auf Blindgänger in der Tiefe hat sich nicht erhärtet. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) kann Entwarnung geben.
Seit Dienstag, 4. Oktober 2022 laufen die vorsichtigen Aufgrabungen in dem betreffenden Bereich der Märkischen Straße in Richtung Innenstadt bis in 5 Meter Tiefe. Die Kampfmittel-Expert*innen haben die Ausschachtungen begleitet.
Im Laufe der Woche war es zwar zu Verzögerungen gekommen, die jedoch wieder aufgeholt werden konnten. Am gestrigen Donnerstag arbeitete das Team bis nach 21 Uhr.
Noch heute starten die Arbeiten zur provisorischen Verfüllung der Baugrube und werden am Montag fortgesetzt. Beim Verfüllen geht die beauftragte Firma schichtweise vor, jeweils mit Verdichten der Schichten. Dabei müssen auch die Spundwände wieder entfernt werden, die zur Abstützung der Baugruben-Ränder immer dann eingebracht werden müssen, wenn Grabungen mehr als 2 Meter in die Tiefe vordringen.
Da es neben der Fahrbahn sofort senkrecht nach unten geht, gleichzeitig Bewegungsradius für schweres Gerät benötigt wird und Sicherheitsabstände auf beiden Seiten einer Absperr-Baken-Reihe eingehalten werden müssen, können die Arbeiten zur Wiederherstellung der Straßenoberfläche nur unter Aufrechterhaltung der Vollsperrung durchgeführt werden. Zum einen ist die Restfahrbreite von 3 Metern, die für den fließenden Verkehr vonnöten wäre, hier nicht gegeben. Zum anderen wird hier die Gefahr gesehen, dass die Verkehrslast zu Abbrüchen oder Abrutschungen im Bereich der Schnittkante führen könnte.
Die beauftragte Firma und das Tiefbauamt rechnen damit, dass die Arbeiten rund eine Woche Zeit benötigen. Dies hat zur Folge, dass die Sperrung der Märkischen Straße in Fahrtrichtung City den ganzen Oktober über anhalten wird, da für den Montag, 17. Oktober der Start für die Überprüfung des Blindgängerverdachtspunktes an der Ecke Märkische Straße / Wenkerstraße vorgesehen ist. Die Umleitungsempfehlungen bleiben bestehen.
Die Fahrbahn wird an beiden Stellen übrigens nur provisorisch hergerichtet. Die eigentliche Fahrbahnerneuerung, die für die gesamte Märkischen Straße zwischen der Bundesstraße 1 und der City vorgesehen ist, erfolgt planmäßig erst im kommenden Frühjahr. Dies wird dann in mehreren Bauabschnitten umgesetzt, die größtenteils an Wochenenden stattfinden – eine ähnliche Vorgehensweise wie zuletzt auf der Ruhrallee. Am Ende wird die Märkische Straße mit lärmoptimiertem Asphalt ausgestattet sein.
Wasserrohrbruch und Sondierungsarbeiten im Bereich der Märkischen Straße – DSW21 fährt Umleitung (PM)
Aufgrund eines Wasserrohrbruchs sowie weiteren Sanierungsarbeiten wird die „Märkische Straße“, in Richtung Stadtmitte, und die „Von-der-Goltz-Straße“, ab dem 08. Oktober 2022, gesperrt. Die ca. vierwöchige Straßen-Sperrung führt zu Umleitungen auf unseren Buslinien 455 und 456, in Fahrtrichtung „Funkenburg“. Dadurch entfallen die folgenden Haltestellen: „Gewerbehof Defdahl“, „Von der Goltz-Straße“ und „Funkenburg“. Eine Ersatzhaltestelle wird auf der „Klönnestraße“, in Höhe der Hausnummer 7, eingerichtet.
DSW21 bittet um Verständnis! Weitere Informationen sind dem Internetangebot http://www.bus-und-bahn.de (mobil: bub.mobi) unter Verkehrsmeldungen zu entnehmen.
Sondierungsarbeiten an der Märkischen Straße / Wenkerstraße müssen pausieren (PM)
Derzeit finden Sondierungsarbeiten an der Märkischen Straße statt. An zwei Punkten wurde und wird überprüft, ob sich hier möglicherweise Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden. Nachdem in der vergangenen Woche auf Höhe des Finanzamtes an der Märkischen Straße bereits Entwarnung gegeben werden konnte, müssen die Sondierungen am zweiten Punkt Märkische Straße / Wenkerstraße nun pausieren.
Im Rahmen von Sondierungsarbeiten wird auch die vor Ort ausgehobene Erde chemisch analysiert. Das Analyseergebnis lag erst kurz vor dem geplanten Beginn der Arbeiten vor. Dieses wies einen erhöhten Wert auf, der im Zusammenhang mit den übrigen Werten nicht plausibel erschien. In Abstimmung zwischen Tiefbauamt, Ordnungsamt und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst wurden daraufhin umgehend weitere Untersuchungen beauftragt, um zu klären, ob der gemessene Wert tatsächlich die Eigenschaften des Bodens beschreibt. Am Montag, 17. Oktober, zeigte ein Schnelltest, dass sich der erhöhte Wert nicht bestätigte. Das Ergebnis der zusätzlichen chemischen Analyse lag einen Tag später, am Dienstag, 18. Oktober, vor. Dies bescheinigte, dass ein unbelasteter Boden vorliegt, ein sogenannter Z0-Boden.
Dennoch muss in Zusammenarbeit mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und allen beteiligten Firmen ein neuer Termin gesucht werden. Dies wird nicht kurzfristig gelingen. Anders als im Bereich der Kreuzung B1 und Märkische Straße, kann im Bereich Wenkerstraße und Märkische Straße die Sondierung verschoben werden.
Die vorhandene Baugrube wird im Bereich des Geh- und Radweges mit einem selbstverdichtenden Material verfüllt. Die Oberflächen, sowohl im Geh- und Radweg als auch in der Fahrbahn, werden mit einer Deckschicht aus Asphalt versehen, um die Freigabe für den Verkehr zu ermöglichen. Die Wiederherstellung muss mit einem alternativen Bauverfahren ausgeführt werden, da der Verdachtspunkt nicht aufgeklärt wurde.
Für den Verkehr werden anschließend beide Fahrstreifen freigegeben. Der Auftrag zur Wiederherstellung wurde der ausführenden Firma bereits erteilt. Die Freigabe für den Verkehr kann voraussichtlich Anfang November erfolgen.
Der Kampfmittelverdachtspunkt wird zu einem späteren Zeitpunkt, frühestens im nächsten Jahr, erneut zur Überprüfung geöffnet.
Märkische Straße: Eine Fahrspur Richtung Innenstadt wird am Samstag (22.) wieder freigegeben (PM)
Bereits am morgigen Samstag (22. Oktober) wird eine Fahrspur der derzeit voll gesperrten Märkischen Straße (Fahrtrichtung Innenstadt) wieder für den Verkehr freigegeben. Die Wiederherstellungsarbeiten nach einer vorangegangenen Kampfmittelsondierung gehen zügiger voran als zunächst angekündigt. Die zweite Spur bleibt voraussichtlich bis Anfang November gesperrt.
Im Bereich Märkische Straße/Wenkerstraße wurde eine Kampfmittelsondierung durchgeführt, die Anfang der Woche jedoch unterbrochen und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden musste. Verzögerungen bei der chemischen Bodenanalyse und zunächst nicht plausible Ergebnisse haben dazu geführt, dass gemeinsam mit den ausführenden Firmen und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst ein neuer Termin für Sondierungen gesucht werden muss.