Auftakt zum CSD Dortmund: Regenbogen-Flaggen in der ganzen Stadt

LSBTIQ*-Aktion: #DortmundZeigtFlagge – Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen

 Regenbogen-Fahnen vor dem Rathaus
In denVorjahren haben mehr als 1000 Flaggen an Balkonen, Flaggenmasten und in Schaufenstern gehangen. Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

An vielen Orten in Dortmund wehen ab Freitag, 26. August 2022, wieder Regenbogenflaggen. Mit der Aktion #DortmundZeigtFlagge ruft SLADO, der Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenorganisationen, zu einem deutlich sichtbaren Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz von LSBTIQ* (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und andere queere Menschen) auf. Dabei können alle Menschen und Organisationen in Dortmund mitmachen.

 Koordinierungsstelle für LSBTIQ* stellt 400 Fahnen zur Verfügung

In den vergangenen beiden Jahren haben jeweils mehr als 1000 Flaggen an Balkonen, Flaggenmasten und in Schaufenstern gehangen. In diesem Jahr verteilt SLADO zudem kostenlose Flaggen an Interessierte.

Foto: Hannes Czech

Dortmunder Bürger:innen, Vereine und Unternehmen können sich an der Aktion beteiligen, indem sie selbst eine Regenbogenflagge aufhängen. In diesem Jahr ruft SLADO besonders die Geschäfte in der Innenstadt auf, sich solidarisch zu zeigen.

Entlang des Walls werden zudem die städtischen Fahnenmasten beflaggt. Bilder von der Aktion werden mit dem Hashtag #DortmundZeigtFlagge bei Facebook und Instagram geteilt.

Wer noch keine Flagge hat, kann am Donnerstag, 25. August, und Dienstag, 30. August, jeweils von 13 bis 16 Uhr in den Räumen der aidshilfe dortmund, Gnadenort 3-5 in der Innenstadt, ein Exemplar erhalten – solange der Vorrat reicht. Mit Unterstützung der Koordinierungsstelle für LSBTIQ* beim Oberbürgermeister stellt SLADO in diesem Jahr 400 Stück zur Verfügung.

„Gemeinsam mit viel Liebe – Hand in Hand für Menschenrechte“

Die Aktion beginnt eine Woche vor dem Christopher Street Day (CSD) Dortmund, der am 3. September stattfindet. „Wir wollen in dieser Zeit zeigen, wie bunt Dortmund ist und wie viele Menschen unsere Anliegen unterstützen“, sagt Paul Klammer, Vorstandsmitglied bei SLADO. „Denn auch heute erleben queere Menschen in Dortmund Ausgrenzung und Gewalt. Das nehmen wir nicht hin.“

Der CSD Dortmund steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam mit viel Liebe – Hand in Hand für Menschenrechte“.

An diesem Tag wird ab 14 Uhr eine große Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmenden durch die Innenstadt ziehen und sich für die Gleichberechtigung und den Schutz von LSBTIQ* stark machen – in Dortmund, aber auch weltweit.

„Die Rechte queerer Menschen stehen vielerorts unter Druck“, erklärt SLADO-Vorstand Klammer. Der CSD Dortmund endet mit einer Abschlusskundgebung gegen 17 Uhr auf dem Friedensplatz. Ein Straßenfest ist in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen nicht geplant.


Hintergrund

Der Christopher Street Day (CSD) findet jährlich in Erinnerung an den Stonewall-Aufstand im Juni 1969 statt. Damals wehrten sich queere Besucher*innen der Bar „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street gegen gewalttätige Polizeirazzien. Dieser erste öffentlich bekannt gewordene Aufstand gilt als wichtiger Meilenstein in der Geschichte der LSBTIQ*-Bewegung (lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter*, queer).

Der SLADO e.V. ist der Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenvereine und -initiativen in Dortmund. Der Verein besteht seit April 1998 und setzt sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transidenten in Dortmund ein. Er ist als gemeinnützig und als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt.

Weitere Informationen:

Print Friendly, PDF & Email

Reaktionen

  1. Alle Farben des Regenbogens: Dortmunder Parks und Gärten setzen dauerhaftes Zeichen der Solidarität (PM)

    Der Westfalenpark und der Botanische Garten Rombergpark beteiligen sich an der Aktion #DortmundZeigtFlagge. Dafür wurden die Farbpinsel geschwungen und die Wege der Parks in bunte Regenbogen verwandelt.

    In der Woche vor dem Christopher Street Day am 3. September wehen unter dem Motto „Dortmund zeigt Flagge“ wieder überall in der Stadt die Regenbogenflaggen. Die Dortmunder Parks beteiligen sich mit einem dauerhaften Zeichen: Im Westfalenpark sind im Bereich der Buschmühle mehrere Regenbogen-Zebrastreifen aufgemalt worden. Auch im Botanischen Garten Rombergpark schmückt nun ein Regenbogen den Weg vom Spielplatz zum Kiosk.

    Die Parkanlagen zeigen mit dem Regenbogen Solidarität und Unterstützung für die LSBTIQ*-Community (Lesben, Schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und queere Menschen). Alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität, sind ein gleichberechtigter Teil der Dortmunder Gesellschaft. So vielfältig wie der Regenbogen, in dem alle Farben nebeneinander Platz finden, so vielfältig wie ein Garten, in dem die unterschiedlichsten Pflanzen wachsen – so vielfältig ist auch die Stadt Dortmund und die Menschen, die in ihr leben und arbeiten.

  2. Coming-Out immer öfter im Kindesalter: GRÜNE fordern Trans*-Beratungsstelle für Dortmund (PM)

    Am Samstag (03.09.22) findet die Demonstration des Christopher-Street-Days in Dortmund statt. Anlässlich der jährlich stattfindenden Demonstration fordern die GRÜNEN in Dortmund mehr Unterstützung durch die Stadt.

    Selbstbestimmungsgesetz löst Transsexuellengesetz ab

    Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Sven Lehmann (Grüne), hat einen Entwurf für ein sogenanntes Selbstbestimmungsgesetz vorgelegt. Dieses soll das seit 1980 be- stehende und in weiten Teilen verfassungswidrige Transsexuellengesetz ablösen.

    „Ab 2023 können Menschen ab einem Alter von 14 Jahren selbst über ihre Geschlechtsidentität und damit ihren Geschlechtseintrag bestimmen“, freut sich Hannah Rosenbaum, Sprecherin der Dortmunder Grünen. „Nach der Ehe für Alle setzen wir Grüne einen weiteren Meilenstein für die Belange von queeren Menschen um. Pathologisierende Gutachten und Diskriminierung durch Gerichte und Standesämter gegenüber Menschen, die trans*, queer oder nicht-binär sind, sind damit endlich Geschichte.“

    Beratungsstelle für Trans*, Queers und Nicht-Binäre Menschen gefordert

    Mit dem neuen Bundesgesetz verändern sich viele rechtliche Fragestellungen: Für Eltern, Kin- der, Schulen und auch Behörden. Die Grünen Dortmund fordern daher eine Stärkung der Bera- tungsstrukturen für Trans* Menschen durch eine eigene Beratungsstelle.

    „Das Land NRW fördert bereits zahlreiche queere Projekte“, erklärt Michael Röls, Dortmunder Landtagsabgeordneter (Grüne). „Als eine erste Maßnahme der neuen Landesregierung ha- ben wir Grünen nun die Meldestelle gegen Queerfeindlichkeit auf den Weg gebracht. Zur Unter- stützung von Trans* Personen und allgemeiner Beratung zum Thema Geschlechtsidentität muss aber auch Dortmund seine Angebote ausbauen. Als drittgrößte Stadt in NRW braucht es eine eigene Beratungsstelle für Trans* Menschen, die niederschwellig Unterstützung für Menschen aller Altersklassen und Institutionen anbietet.“

  3. Queerfeindlicher Angriff nach der Dortmunder CSD Warm-Up Party (PM)

    Wir vom Male-Ident-Queer-Referat, einer Interessenvertretung queerer Studierender der TU Dortmund, möchten uns zu dem traurigen Angriff auf Angehörige der queeren Community positionieren, der in der Nacht der Dortmunder CSD Warm-Up Party unweit der Reinoldikirche passiert ist.

    Fünf Personen, von denen fast alle TU-Studierende und Angehörige unseres Referates sind, verließen die Party in der Berswordt-Halle in Richtung Burgwall. Sie trugen auf dem Weg durch die Innenstadt Regenbogenflaggen über den Schultern und mussten an der Reinoldikirche an vier Männern vorbeilaufen, die sich durch die Flaggen fühlte sich mutmaßlich provoziert, dass sie die Gruppe anpöbelte und beleidigte. Nachdem sich die beiden Gruppen einige Meter voneinander entfernt hatten, entschieden sich die Männer dazu, der Partygruppe hinterherzulaufen und physische Gewalt anzuwenden. Einer der Partybesucher dabei ging zu Boden, mehrere wurden mit einem Pfefferspray im Gesicht und in die Augen getroffen. Die Verletzten wurden daraufhin in der Notfall-Ambulanz des Dortmunder Klinikums medizinisch versorgt.

    Uns erschüttert dieser Vorfall nicht nur, weil Angehörige und Freunde des Referates unmittelbar betroffen sind. Das Geschehene in der Nacht von Samstag auf Sonntag hält uns einmal mehr vor Augen, dass das öffentliche Zurschaustellen von Solidarität mit oder Zugehörigkeit zu der queeren Community im Jahre 2022 in Deutschland immer noch mit Gefahren verbunden ist.

    Jegliche Form der Hasskriminalität sollte daher in allen Lebensbereichen verurteilt werden und es braucht mehr Solidarität aus der breiten Masse der Gesellschaft. Wir rufen daher alle Menschen herzlich dazu auf, auf der CSD-Demonstration nächsten Samstag (03.09.2022) mitzulaufen oder diese zu besuchen.

    Die Polizei Dortmund, welche mit einer Streife unweit des Tatortes zur Stelle war, konnte eine schlimmere Eskalation des Angriffs verhindern. Einige der Männer wurden festgenommen und Strafanzeige wurde erstattet. Leider hat nicht jedes Opfer von Hasskriminalität so viel Glück im Unglück, wie die schwere Gewalttat aus der gleichen Nacht auf dem münsteraner CSD zeigt (https://www.queer.de/detail.php?article_id=43047).

    Wir fordern die konsequente Ahndung solcher Straftaten durch die Strafverfolgungsbehörden sowie die ordentliche und explizite Erfassung von hassmotivierter Kriminalität in der Kriminalstatistik. Außerdem brauchen wir eine höhere Sensibilisierung der Polizei für das Thema, da viele Opfer queerfeindlicher Gewalt sich nicht trauen, Hilfe zu suchen und Anzeige zu erstatten. Dabei orientieren wir uns im Detail an den Forderungen des Lesben- und Schwulenverbandes LSVD (https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Homophobe-Gewalt Nr. 7-11).

  4. CSD Dortmund – SLADO fordert Stärkung grundlegender Rechte für queere Menschen (PM)

    An diesem Samstag (03.09.) werden viele tausend Menschen in der Dortmunder Innenstadt für die Rechte queerer Menschen demonstrieren. Der CSD Dortmund an diesem Tag steht unter dem Motto „Gemeinsam mit viel Liebe – Hand in Hand für Menschenrechte“. SLADO, Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenorganisationen in Dortmund und Veranstalter des CSD, unterstreicht damit, wie dringend die Rechte queerer Menschen weiter gestärkt werden müssen. „Queere Menschen erleben an vielen Orten auf der Welt und auch in Dortmund täglich Gewalt und Diskriminierung. Das nehmen wir nicht hin und fordern weitere Veränderungen“, sagt Moritz Heller, Vorstandsmitglied von SLADO.

    Die Demonstration beginnt um 14 Uhr hinter dem Hauptbahnhof (Vorplatz CineStar) und verläuft durch die Nordstadt, über den Königswall, Westenhellweg, Ostenhellweg und Ostwall zum Friedensplatz. Auf Zwischenkundgebungen am Freiherr-vom-Stein-Platz und an der Reinoldikirche sowie bei der Abschlusskundgebung gegen 17 Uhr auf dem Friedensplatz wollen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter und andere queere Menschen (LSBTIQ*) ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Ein Straßenfest findet in diesem Jahr nicht statt.

    Gewalt gegen queere Menschen ist weiterhin Alltag. In der Nacht zum vergangenen Sonntag wurden fünf Besucher*innen der CSD Warm-Up Party an der Reinoldikirche verbal attackiert und körperlich verletzt. In Münster wurde ein CSD-Besucher am vergangenen Wochenende brutal zusammengeschlagen. Anfang Juni wurden drei Schülerinnen der Robert-Koch-Realschule in Dortmund von Mitschüler*innen bedrängt, beleidigt und nach eigenen Angaben geschlagen, weil sie in der Schule zum Beginn des Pride Month eine Regenbogenflagge gezeigt haben. „Wir lassen uns durch solche Angriffe nicht einschüchtern. Deshalb ist es wichtig, dass wir zum CSD sichtbar machen, dass wir als Community zusammenstehen und in der Gesellschaft viele Unterstützer*innen haben“, sagt SLADO-Vorstand Heller. Das zeigt auch die breite Beteiligung an der Aktion #DortmundZeigtFlagge in dieser Woche, zu der Bürger*innen, Organisationen und die Stadt Dortmund Regenflaggen gehisst haben. „Trotzdem muss mehr passieren, um queere Menschen vor Gewalt zu schützen.“

    SLADO fordert deshalb, dass Bildung zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt fester Teil schulischer Lehrpläne wird. „Darüber hinaus benötigen wir endlich grundlegende Fortbildungen für alle Fachkräfte in Dortmunder Schulen und Jugendeinrichtungen“, ergänzt Paul Klammer aus dem SLADO-Vorstand. „Solche Maßnahmen müssen begleitet werden von einem umfassenden Paket zum Schutz von LSBTIQ*. Dafür müssen alle staatlichen Ebenen und Fachbereiche mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Der in dieser Woche vorgelegte Entwurf für einen ‚Nationalen Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt‘ ist ein Anfang. In Dortmund wiederum kann der Aktionsplan zur Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, mit dem der Rat die Verwaltung im vergangenen Jahr beauftragt hat, dafür ein wichtiges Instrument sein.“

    Aber auch in der Gesetzgebung ist aus Sicht des Verbands Veränderung dringend geboten. „Die Bundesregierung muss endlich die Abschaffung des Transsexuellengesetzes und die vollständige Gleichstellung im Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare umsetzen. Sehr viele Menschen warten schon viel zu lange auf das Ende dieser Diskriminierungen“, sagt SLADO-Vorstand Heller.

    Die CSD-Organisator*innen zeigen sich solidarisch mit verfolgten LSBTIQ* in anderen Ländern. An vielen Orten der Welt sind queere Menschen in akuter Gefahr für ihre Gesundheit und ihr Leben. Wider besseren Wissens schiebt die Bundesrepublik weiterhin queere Geflüchtete in diese Länder ab. Darüber hinaus sind LSBTIQ* in Kriegsgebieten besonderen Gefahren ausgesetzt, nicht zuletzt im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. „Wir fordern die unbedingte Einhaltung der Menschenrechte für alle Menschen – ob hier bei uns, in der Ukraine, in Russland und an allen anderen Orten, wo Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert und verfolgt werden“, fordert SLADO-Vorstand Klammer im Rahmen der bereits an diesem Donnerstag stattfindenden Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag (01.09., 17 Uhr, Steinwache).

    Weitere Informationen:

    Webseite CSD Dortmund: http://www.csd-dortmund.de
    Geplante Demonstrationsroute: http://www.slado.de/fileadmin/Demostrecke_2022.png

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert