Literaturstipendium der Stadt Dortmund 2022

Autor, Musiker und Poetry- Slammer Elias Hirschl aus Wien wird Dortmunds dritter Stadtbeschreiber

Das Literaturstipendium der Stadt Dortmund „Stadtbeschreiber 2022“ geht an Elias Hirschl aus Wien. Foto: Hartmut Salmen für das Literaturhaus Dortmund

Der Wiener Autor, Musiker und Spoken Word-Künstler Elias Hirschl wird Dortmunds dritter Stadtbeschreiber. Der 27-Jährige wurde unter mehr als 50 Bewerber:innen von der Jury für das Literaturstipendium der Stadt ausgewählt und wird ab Mai 2022 für sechs Monate in Dortmund leben und schreiben.

Schauplatz Dortmund: Hirschl arbeitet an neuem Roman

Freuen sich auf die anstehenden Kooperationen: Elias Hirschl (3.v.li.) mit (v.li.) Hartmut Salmen (Literaturhaus Dortmund), Hendrikje Spengler (Leiterin Kulturbüro) und Isabel Pfarre (stellv. Leiterin Kulturbüro). Foto: Katrin Pinetzki für die Stadt Dortmund

Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren und studierte dort Philosophie. Er ist Romanautor, Slam Poet, Musiker und schreibt fürs Theater. Zuletzt erschienen die Romane „Salonfähig“ (2021, Zsolnay Verlag) und „Hundert schwarze Nähmaschinen“ (2017, Jung und Jung). Im Alter von 20 Jahren wurde er österreichischer Meister im Poetry Slam und ist seit mehreren Jahren erfolgreich mit Spoken Word-Texten auf Bühnen in ganz Europa unterwegs.

Im Sommer 2018 war Elias Hirschl Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin. 2020 wurde er für sein bisheriges Schaffen mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis für Literatur ausgezeichnet. Seit 2020 schreibt und spricht er zusammen mit Antonia Stabinger, Berni Wagner und Leopold Toriser für die Hörspielreihe „Das Magische Auge“ auf Radio FM4. Zusammen mit dem Rapper Selbstlaut bildet er das Musikduo „Ein Gespenst“. Elias Hirschl lebt in Wien.

In Dortmund möchte Elias Hirschl an einem neuen Roman mit dem derzeitigen Arbeitstitel „Content“ arbeiten. Das Buch wird sich kritisch mit der modernen Arbeitswelt auseinandersetzen und legt einen Fokus auf die Rolle des Internets in der heutigen Informationspolitik und auf die zunehmende technische Optimierung des Alltags.

Die moderne Arbeitswelt und die technische Optimierung des Alltags

Derzeit arbeitet Hirschl an seinem neuen Roman. Schauplatz der Story ist Dortmund. Foto: Leonhard Hilzensauer für den Zsolnay Verlag

Für Elias Hirschl bieten sich das Ruhrgebiet und Dortmund als Schauplatz an, „als ein Ort, der den Wandel von einer physischen Rohstoff-Industrie zur digitalen Dienstleistungsindustrie vollzieht, wie es eben auch im Roman der Fall ist“, so Hirschl. Der Autor möchte den Aufenthalt in Dortmund auch für Lesungen und Poetry Slam-Auftritte nutzen, da er seit Jahren in der Poetry Slam-Szene in NRW gut vernetzt ist.

Die Jury begründet die Auswahl für den Österreicher wie folgt: „Elias Hirschl ist ein junger Autor mit herausragenden literarischen Beiträgen, der sich international in verschiedenen Genres bewegt und sich in zahlreichen Medien und Kunstformen mitteilt.

Mit seinem kommenden Roman entwirft er ein innovatives Projekt zur Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter. Hirschl will Dortmund dabei als Schauplatz nutzen – er reflektiert einen Ort des digitalen Wandels und führt uns die Konsequenzen für die Strukturen des urbanen Zusammenlebens vor Augen.“

Elias Hirschl wird für die Dauer seines Stipendiums in einer von der Stadt angemieteten Wohnung in Dortmund nahe des Literaturhauses im Kreuzviertel wohnen. Er erhält ein monatliches Honorar von 1800 Euro.

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Weitere Informationen:

www.eliashirschl.com

Das Stadtbeschreiber-Stipendium

Das Stadtbeschreiber-Stipendium wird seit 2020 jährlich vergeben und setzt sich inhaltlich mit Transformationsprozessen in Dortmund auseinander. In der Zeit des Stipendiums arbeitet der/die Stipendiat:in eng mit dem Kulturbüro, dem Literaturhaus Dortmund und weiteren Institutionen der regionalen Literaturszene zusammen, bringt sich in die Stadtgesellschaft ein und vernetzt sich mit lokalen Literaturakteur:innen.

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