Roxy, Schauburg und SweetSixteen aus Dortmund ausgezeichnet

Kinoprogrammpreis NRW: Film- und Medienstiftung vergibt Rekordsumme

Die Schauburg in der Brückstraße wurde erneut ausgezeichnet.
Viel zu lange mussten die Plätze wie in der Schauburg leer bleiben – daher sind die verdoppelten Prämien sehr willkommen. Foto: Hojabr Riahi für die Film- und Medienstiftung NRW

Zum 31. Mal wurde jetzt der Kinoprogrammpreis NRW der Film- und Medienstiftung NRW verliehen. Im Rahmen eines festlichen Dinners ehrte die Filmstiftung in der Kölner Wolkenburg nordrhein-westfälische Kinobetreiber:innen, die sich in besonderer Weise um ein vielfältiges Programm deutscher und europäischer Filme sowie Kinder- und Jugendfilme verdient gemacht haben.

Sonderprämie für besondere Maßnahmen zur Besucher:innen-Bindung

Aufgrund der pandemiebedingt eingeschränkten Spielzeiten musste ein Juryverfahren ausgesetzt werden. Bereits ausgezeichnete Kinotheater des vergangenen Jahres konnten sich in einem verkürzten Verfahren erneut für die Prämie bewerben. Die auf insgesamt 900.000 Euro verdoppelten Prämien des Vorjahres wurden beibehalten.

Peter Fotheringham und Suse Solbach nahmen die Prämien für das sweetSixteen-Kino im Depot entgegen.
Peter Fotheringham und Suse Solbach nahmen die Prämien für das sweetSixteen-Kino entgegen. Foto: Hojabr Riahi für die Film- und Medienstiftung NRW

Zusätzlich wurde eine Sonderprämie von zehn x 10.000 Euro an Kinos verliehen, die während der Corona-bedingten Schließung besondere Maßnahmen zur Besucher:innen-Bindung entwickelt hatten. So summieren sich die Prämien in diesem Jahr auf ein Rekordniveau von eine Million Euro.

„Gerade in diesem Jahr war es uns ein großes Anliegen, die Kinomacher:innen aus Nordrhein-Westfalen für ihr großes Engagement für den Film zu ehren“, so Petra Müller, Geschäftsführerin Film- und Medienstiftung NRW.

„Unser Dank geht an alle Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber und ihre Teams, die uns wieder Kino in all seinen Facetten anbieten. Ihre Leidenschaft begeistert uns alle, und wir freuen uns, wieder ihre Gäste sein zu dürfen. Das Kino hat uns gefehlt, und die aktuellen Besucherzahlen sagen uns: das Kino ist zurück“, so Müller.

36.000 Euro an Förderungen und Prämien fließen an drei Dortmunder Kinos

Holga Rosen nahm die Prämien für das Roxy-Kino entgegen.
Holga Rosen nahm die Prämien für das Roxy-Kino in der Nordstadt entgegen. Foto: Hojabr Riahi für die Film- und Medienstiftung NRW

Insgesamt wurden 74 Filmtheater aus 46 Städten Nordrhein-Westfalens prämiert: Aus Dortmund wurden das sweetSixteen-Kino im Depot mit 9000 Euro Programmprämie und 1000 Euro Kinder- und Jugendprogrammprämie, das Lichtspiel + Kunsttheater Schauburg 6000 Euro Programmprämie und 1000 Euro Kinder- und Jugendprogrammprämie sowie das Roxy-Kino mit 4000 Euro Programmprämie ausgezeichnet. Zudem erhielten alle drei Häuser jeweils 5000 Euro als Sockelbetrag.

Die Spitzenprämien gingen an Cinema & Kurbelkiste aus Münster (25.000 Euro), Bielefelder Lichtwerk und Off Broadway Köln (je 23.000 Euro), das Bonner Kino in der Brotfabrik sowie das Bambi Filmstudio in Düsseldorf (je 22.000 Euro), die Filmpalette in Köln (21.000 Euro) sowie das Endstation Kino in Bochum und das Filmstudio Glückauf in Essen (je 20.000 Euro).

Regisseur Peter Thorwarth erinnerte an Kinoerlebnisse aus dem Ruhrgebiet

Je eine Sonderprämie in Höhe von 10.000 Euro ging an: Endstation Kino (Bochum), Neue Filmbühne (Bonn) gemeinsam mit Odeon Kino (Köln), Filmkunsttheater (Essen) inklusive Rio (Mülheim an der Ruhr), Viktoria Filmtheater (Hilchenbach), Berli-Theater (Hürth), Capitol Theater (Kerpen), Filmpalette (Köln), Cinema & Kurbelkiste und Schlosstheater (Münster), Lichtburg Filmpalast (Oberhausen) und das Kino (Steinfurt).

Dominik Porschen moderierte ein kurzweiliges Bühnenprogramm während des Dinners mit einem filmischen Blick zurück auf 30 Jahre Filme aus NRW und einem Dank an viele Jahre gemeinsame Kinoarbeit. Darüber hinaus wurden aktuelle Filmproduktionen vorgestellt und Regisseur Peter Thorwarth erinnerte an Kinoerlebnisse aus dem Ruhrgebiet anlässlich der nunmehr gedruckt vorliegenden ‚Kinogeschichte NRW‘.

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Reaktionen

  1. Film ab! Kulturbüro Dortmund fördert nun auch Filmkultur (PM)

    Filmfestivals oder Filmreihen, Modellprojekte in der Filmvermittlung oder immersive Projekte: Für all dies gibt es künftig Förderung der Stadt Dortmund. Damit erweitert das Kulturbüro Dortmund seine bestehenden Förderprogramme um die Sparte der Filmkultur. Die Anträge können einzelne professionelle Filmkünstler*innen und Kulturschaffende stellen, aber auch Vereine oder Kollektive, Programmkinobetreiber*innen oder Studienabsolvent*innen.

    Die Fördersumme beträgt pro Antrag maximal 2.500 Euro – Ziel ist es, durch Kleinstförderungen Impulse zu setzen. Anträge können ab sofort und bis zum 31. Oktober gestellt werden. Die Vergabe der Mittel erfolgt nach dem Windhundprinzip. Voraussetzung ist ein klarer Bezug zu Dortmund.

    Was wird gefördert?

    Gefördert werden vernetzende Projekte, Vorhaben zur künstlerischen Weiterentwicklung von professionellen Filmschaffenden und experimentelle Formate zur Vermittlung, die vor allem in Kooperation mit den lokalen Programmkinos laufen sollen.

    Darunter fallen z.B. Filmfestivals und -reihen sowie Fachveranstaltungen oder Diskursformate in Dortmund,
    überregionale Kooperationen, netzwerkbildende Vorhaben im Bereich der Film-/Kinokultur, Abspielformate/Screenings von Abschlussfilmen oder Projekte mit Modellcharakter und Pilotprojekte.

    Dabei geht es vor allem um das Erproben neuer Technologien der Filmvermittlung oder Präsentation wie immersive Praktiken, Online- bzw. digitale Formate. Förderfähig sind Material- und Sachkosten wie Raummieten, Öffentlichkeitsarbeit, Honorare für Künstler*innen, Reisekosten oder Leihgebühren für Medien und Technik.

    Reine Filmproduktionskosten, der Kauf von Technik sowie Renovierungs- oder Umbaukosten von Kinos können nicht gefördert werden. Ausgeschlossen sind außerdem Auftragsarbeiten und Projekte im Rahmen von Werbekampagnen.
    Weitere ausführliche Infos sowie Antragsformulare zum Download gibt es unter dortmund.de/kulturbuero im Bereich „Kulturförderung“, „Förderung der Filmkultur“ (https://tinyurl.com/Filmkultur).

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