Bei Arbeiten am Fernwärmenetz im Bereich des Wallrings in Dortmund sind erneut vier Verdachtspunkte auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sondiert worden. In drei Fällen hat sich der Verdacht bereits erhärtet, im vierten Fall müssen noch weitere Bohrungen durchgeführt werden. Letztendliche Gewissheit für alle vier Verdachtspunkte wird man erst durch weitere Aufgrabungen um diese Punkte erlangen. Momentan arbeitet die Stadtverwaltung daran, die vorbereitenden Arbeiten zu koordinieren und zu planen, denn fest steht, dass durch die Lage der Verdachtspunkte mitten in der Stadt für die finalen Aufgrabungen in jedem Fall vorsorglich evakuiert werden muss. Als möglichen Termin hierfür sieht die Stadt voraussichtlich den 15. August vor.
Stadt arbeitet logistisch vor, um alle Verdachtspunkte an einem Tag zu bearbeiten
Im Innenstadtbereich wären hiervon tausende Menschen betroffen, die ihre Wohnungen verlassen müssen. Um es für sie möglichst einfach zu gestalten, ist man bemüht die abschließenden Klärungsarbeiten und die eventuell notwendigen Entschärfungen aller vier potentiellen Blindgänger an einem Tag abzuwickeln – dies ist auch das absolute Limit für den Kampfmittelbeseitigungsdienst.
Seit dem 14. Juni 2021 ist der Außenring des Schwanenwalls zwischen Hamburger Straße und Geschwister-Scholl-Straße komplett gesperrt. Seitdem fanden dort koordinierte Arbeiten am DEW21-Fernwärmenetz und an den Versorgungsleitungen von DONETZ statt. Parallel hat das Ordnungsamt der Stadt Dortmund über den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Arnsberg vier Verdachtspunkte (VPs) mit speziellen Bohrungen im Rahmen weiterer Baumaßnahmen der Versorgungsträger sondieren lassen.
Dabei hat sich der Verdacht auf Blindgänger an drei Stellen erhärtet. Dies bedeute natürlich noch nicht, dass dort tatsächlich Kampfmittel liegen, sondern dass der Boden rund um diese Punkte vorsichtig aufgegraben werden muss, um Gewissheit zu bekommen, um im Fall eines Fundes entschärfen zu können, so die Stadtverwaltung. An einem Punkt müssen noch Sondierungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Diese Maßnahmen müssen jetzt zielgenau vorbereitet werden. Bevor weitere Aufgrabungen an den Verdachtspunkten stattfinden können, müssen noch weitere technische Maßnahmen erfolgen so z.B. die Umlegungen weiterer Leitungen der diversen Versorger im Umfeld und anderer. Das Ziel der Stadt Dortmund ist es nun, alle Vorbereitungen so vorzuplanen und zu koordinieren, dass die abschließenden Maßnahmen an allen vier Punkten an ein und demselben Tag vorgenommen werden können.
Die Verdachtspunkte in der Dortmunder Innenstadt im Überblick:
- Bereich Schwanenwall / Geschwister-Scholl-Straße
- Schwanenwall / Höhe Milchgasse
- Schwanenwall / Höhe Platz von Novi Sad
- Stiftstraße / in Höhe des dortigen Parkhauses
Ein Verdachtspunkt in der Innenstadt bedeutet immer, dass viele Menschen vorsorglich evakuiert werden müssen. Ideal ist es also, wenn die Menschen nur an einem Tag und planbar ihre Wohnungen verlassen müssen. Dafür müssten alle vier Verdachtspunkte an einem Tag aufgeklärt werden. Für die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, die auch bei den Vorarbeiten immer schon einbezogen sind, sind vier Verdachtspunkte auch das Maximum, das an einem Tag zu schaffen ist.
Alle Maßnahmen werden eng zwischen der Stadt Dortmund, den bauausführenden Unternehmen, den zuständigen Dienststellen und allen beteiligten Partnern koordiniert. Derzeit finden noch Abstimmungsgespräche aller Beteiligten statt. Im Laufe der kommenden Woche sollen dann die notwendigen Details geklärt sein.
Einen ersten möglichen Termin für die Umsetzung der Maßnahme einschließlich einer Evakuierung haben alle Beteiligten bereits in den Blick genommen: Sonntag, der 15. August 2020. Das wäre der letzte Sonntag in den Sommerferien. Hierzu sollen dann noch weitere Informationen über die Medien und die Homepage der Stadt Dortmund erfolgen.
Die betroffenen Anwohner*innen erhalten wieder entsprechende Handzettel in den Postkästen. Aber auch Gastronomiebetriebe, Hotels etc. werden zielgerichtet informiert. Dies bedeutet auch, dass die derzeitige Verkehrsführung am Schwanenwall bis zum Termin der Evakuierung so bestehen bleibt.
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