Wer sich tagtäglich für unsere Gesellschaft einsetzt, sollte keine Angst vor Gewalt am Arbeitsplatz haben. Der DGB veröffentlicht jedoch erschreckende Zahlen. 62 Prozent aller Mitarbeiter*innen im öffentlichen Dienst und dem privatisierten Sektor wurden schon mal während der Arbeit beleidigt, beschimpft oder angegriffen. Auch EDG-Mitarbeiter*innen z. B. auf den Recyclinghöfen oder bei der Straßenreinigung haben schon ähnliches erfahren. Dies war für die EDG ein Anlass, sich an der DGB-Initiative für mehr Respekt zu beteiligen.
Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst soll ein Ende haben
Der DGB macht mit seiner Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ deutlich, was die Beschäftigten täglich für die Gesellschaft leisten – und was sie im Gegenzug erleben. Es geht um Respekt gegenüber Polizist*innen, Feuerwehrleuten, Mitarbeiter*innen von Rettungsdiensten, in Jobcentern und vielen weiteren öffentlichen Verwaltungen und Betrieben.
„Die Gewalt betrifft längst nicht mehr nur die Polizei und andere Sicherheitskräfte“, sagt Jutta Reiter, DGB-Vorsitzende in Dortmund. „Alle Beschäftigten im Dienst der Gesellschaft werden immer öfter Opfer. Von daher sind wir dankbar, dass die EDG unsere Kampagne unterstützt und damit ein deutlich sichtbares Zeichen setzt!“
„Die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst muss ein Ende haben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dazu beitragen, dass unser Gemeinwesen funktioniert, verdienen Respekt. Bei uns ist der Schutz unserer Beschäftigten schon länger Thema“, betont EDG-Geschäftsführer Bastian Prange. Die EDG bietet ihren Mitarbeiter*innen z. B. Deeskalationstrainings an und stattet sie mit kleinen tragbaren Alarmsirenen und stark blendenden Taschenlampen aus.
Passendes Motiv auf dem Müllwagen: „Ich hole deinen Müll ab. Und du pöbelst mich an?“
Herzstück der Initiative ist eine Plakatreihe. Ein EDG-Müllwagen ist mit dem Plakat „Ich hole deinen Müll ab. Und du pöbelst mich an?“ beschriftet und leert Abfallbehälter unter anderem in den nördli- chen Dortmunder Stadtteilen. Die DGB-Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“ beleuchtet die Ursachen der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes.
So lösen Einsparungen bei Personal und Leistungen, die die Funktionsfähigkeit der Dienstleister schmälern, Frustration und Aggressionen bei den Bürger*innen aus. Insgesamt, stellt der DGB fest, verrohe die Gesellschaft. Eigene Interessen wiegen immer stärker und die kleinsten Unannehmlichkeiten führen oft zu heftigen verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen.
„Diese Erfahrungen müssen für uns Warnung sein. Wir dürfen die Kolleginnen und Kollegen mit der Gewalt nicht alleine lassen“, betont ver.di-Bezirksgeschäftsführer Michael Kötzing. „Wir müssen aktiv Veränderungen anstoßen. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst brau- chen Unterstützung und Anerkennung für ihre Tätigkeit. Für wollen die tägliche Gewalt und Aggression nicht akzeptieren.“
EDG: „Beschäftigte sind keine Blitzableiter. Ihre körperliche und seelische Gesundheit hat höchste Priorität“
Die Folgen von Gewalt und Aggressionen für die Beschäftigten schwerwiegend: 29,4 Prozent der Betroffenen wurden nach einem Angriff krankgeschrieben, mehr als jeder Zehnte berichtet von an-haltenden psychischen Problemen und nicht wenige Beschäftigte sind nach einer Gewalterfahrung nicht mehr arbeitsfähig.
Neben dem individuellen Leid kosten diese Folgen die Steuerzahler*innen viel Geld. Für die EDG ist klar: Sie möchte zum öffentlichen Bewusstseinswandel beitragen. „Beschäftigte sind keine Blitzableiter. Ihre körperliche und seelische Gesundheit hat höchste Priorität“, so Prange.
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DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften helfen Betroffenen der Flutkatastrophe (PM)
DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften helfen Betroffenen der Flutkatastrophe
Auch in Dortmund und der Hellweg-Region gibt es Betroffene der Flutkatastrophe, die teilweise all ihr Hab und Gut verloren haben. Sie sind aufgerufen sich bei ihrer Gewerkschaft zu melden und über diesen Weg eine Soforthilfe zu erhalten.
Jutta Reiter, Geschäftsführerin der DGB Region Dortmund-Hellweg: „Für die Gewerkschaften gilt: Wir lassen unsere Kolleg*innen in der Krise nicht allein! Gewerkschaften organisieren Übernachtungsmöglichkeiten, es gibt Beratung bei arbeitsrechtlichen Fragestellungen wenn man nicht zur Arbeit gelangen kann oder der eigene Betrieb still steht und wir organisieren eine Soforthilfe durch unsere Spendenaktion, die jetzt gestartet wurde.“
Wer betroffenen Kolleg*innen vor Ort schnell und unbürokratisch helfen möchte, kann dies über das Spendenkonto des Vereins „Gewerkschaften helfen e.V.“ tun.
Jutta Reiter: „Das Geld soll untermittelbar an in Not Geratene ausgezahlt werden. Voraussetzung ist die Kontaktaufnahme der Betroffenen zu ihrer Gewerkschaft.“
Spendenkonto:
Gewerkschaften helfen e.V.
Nord LB
IBAN: DE55 2505 0000 0152 0114 90
BIC: NOLADE2HXXX
Stichwort: Fluthilfe 2021