Und er fliegt doch. Mitten im Sommer, mit sechsmonatiger Verspätung, startet der Dortmunder Alternativkarneval Geierabend in seine Live- Session. Statt der üblichen locker drei Dutzend Auftritte gibt es 2021 nur fünf Bühnenabende für das Kabarett-Team. Vom 14. bis zum 18. Juli wechseln sie dafür vom Pütt zum Hochofen. Der Geierabend wandert von der Zeche Zollern im Rahmen des Dortmunder „Ruhrhochdeutsch“-Festivals ins Schalthaus 101 auf dem ehemaligen Stahlwerk Phoenix-West.
„Wir stehen vor der kürzesten und schon meteorologisch heißesten Session seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“
Die neue Show „How much is the Pott?“ peppt das im Winter bis zur Premiere geprobte Programm mit aktuellen Szenen auf, die frisch geschrieben wurden. Fluch und Freude für aktuelle Comedy: Die Welt hat sich nach Aschermittwoch halt weitergedreht. Armin Laschet, lange als Luschet verkannt, hat Friedrich Merz erlegt, die Grünen-Kanzlerkandidatin kämpft schon wieder gegen den Abstieg. Diesen Kampf haben die ziemlich engsten Freundfeinde der BVB-Fans längst verloren. Die Geier bringen das alles auf die Bühne.
„Wir stehen vor der kürzesten und schon meteorologisch heißesten Session seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, kündigen die Pottkomiker an. „Das wird der schnellste Geierabend aller Zeiten“, legt Moderator „Steiger“ Martin Kaysh nach, „Mitte Juli ist unser neuer Aschermittwoch. Dieses Programm wird es danach nie wieder zu sehen geben.“
Kaysh weiter: „Geht Karneval außerhalb der fünften Jahreszeit? Na klar. Karneval, wie wir ihn verstehen, ist eben nicht Witzigkeit nach dem Kalender, sondern Anarchie pur. Machen wir das Bessere daraus, den ersten Dortmunder Keineval.“
Viele „Alte Bekannte – aber auch neue Gesichter – auf der Geierabend-Bühne
Endlich kehrt das Lachen für die große Fanbase des Geierabends zurück. Der Geier wird zum Phönix und tischt auf. Zwei versnobte „Demo-Chicks“ nehmen vegane Weichbirnenköche auf die Schüppe, die Selbsthilfegruppe Rassismus der Polizeibehörde klärt auf. Man trauert und kalauert um diesen Verein aus Herne-West, zerlegt die dubiose Initiative Neue Soziale Marktwirtchaft INSM, singt, swingt und zwingt Urlaubsstimmung herbei und landet schließlich doch wieder im Sauerland.
Natürlich dürfen Standards nicht fehlen, die längst liebgewonnene handgemachte Musik der Hausband ebenso wenig wie das Rennen um den Pannekopp, jenen unannehmbaren, schwersten Karnevalorden der Welt.
Bei How much is the Pott?“ mit dabei sind neben Steiger Martin Kaysh auch altbekannte Geier wie Murat Kayi, Hans-Peter Krüger und Präsident Roman Marczewski. Aber auch die neuen Mitglieder des Ensembles machen Lust auf mehr: So wirken zum Beispiel Nina Mühlmann („Fräulein Nina“) und Angelo Micaela zum ersten Mal mit.
Sandra Schmitz, Urgestein des Ensembles, meint in einer Probenpause: „Die intensive Arbeit am neuen Programm hat uns riesigen Spaß gemacht. Jetzt bringen wir es endlich auf die Bühne und hoffen, dass das Publikum unsere Szenen genauso lieben wird wie wir. Es fühlt sich gut an, endlich wieder vor Menschen zu spielen.“
Geierabend im Schalthaus 101:
Mittwoch, 14. Juli um 20 Uhr
Donnerstag, 15. Juli um 20 Uhr
Freitag, 16. Juli um 20 Uhr
Samstag, 17. Juli um 20 Uhr
Sonntag, 18. Juli um 18 Uhr
Tickets gibt es im Vorverkauf im Ticket Shop des Theaters Fletch Bizzel, Humboldtstr.45, Ticket-Hotline: 0231- 14 25 25, in allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen, sowie online im Internet unter Geierabend.de & www.ruhrhochdeutsch.de