Das Unwettertief Xero sorgte in der Nacht zu Dienstag (29./30. Juni 2021) mit Gewitter und Starkregen für überschwemmte Straßen und Wassereinbrüche in Kellern und Tiefgaragen. Die Feuerwehr Dortmund war mit über 380 Kräften im Einsatz.
Vollgelaufene Kellerräume, Tiefgaragen und Aufzugsschächte sowie überschwemmte Straßenzüge
Gegen 21 Uhr gingen in der Einsatzleitstelle der Feuerwehr Dortmund die ersten Notrufe aus den südlichen Stadtgebieten ein. Durch die starken Regenfälle waren hier erste Keller mit Wasser vollgelaufen. Minütlich stieg die Zahl der Anrufer und in der Leitstelle wurden alle Notrufabfrageplätze besetzt.
Erste Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr wurden alarmiert um die Einsätze, bei denen es sich in erster Linie um vollgelaufene Kellerräume, Tiefgaragen und Aufzugsschächte sowie überschwemmte Straßenzüge handelte, abzuarbeiten.
„Vollalarm“ für alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr – 380 Retter*innen im Einsatz
Gegen 22:20 Uhr wurde durch die Einsatzleitstelle ein sogenannter „Vollalarm“ für die Freiwillige Feuerwehr ausgelöst. Somit wurden auch die Löschzüge aus den nicht oder weniger betroffenen Stadtteilen hinzugezogen. In der Spitze waren über 380 Retter*innen im Einsatz. In der Zeit von 21 bis rund 4 Uhr am Morgen wurden 365 wetterbedingte Einsätze gezählt. Glücklicherweise wurde bei der Vielzahl der Einsätze niemand verletzt.
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Nordstadtblogger-Redaktion
Starkregen am Dienstagabend: Oberbürgermeister Thomas Westphal dankt den Einsatzkräften
Am Dienstagabend sorgte das Unwettertief Xero auch in Dortmund mit Gewitter und Starkregen für überschwemmte Straßen und vollgelaufene Keller und Tiefgaragen. Die Feuerwehr Dortmund war mit über 380 Kräften im Einsatz.
„Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte, die einmal mehr gezeigt haben, dass auf sie in diesen extremen Wettersituationen Verlass ist“, so Oberbürgermeister Thomas Westphal. „Vor allem die Helfer und Helferinnen der Freiwilligen Feuerwehr schließe ich in diesen Dank ein. Die Bevölkerung kann auf die Hilfe professioneller und engagierter Einsatzkräfte bauen.“
Vor allem aus dem südlichen Stadtgebiet gingen gegen 21 Uhr die ersten Notrufe in der Einsatzleitstelle der Feuerwehr Dortmund ein. Minütlich stieg die Zahl der Anrufer, alle Notrufabfrageplätze wurden besetzt.
Gegen 22.20 Uhr wurde durch die Einsatzleitstelle ein sogenannter „Vollalarm“ für die Freiwillige Feuerwehr ausgelöst. Somit wurden auch die Löschzüge aus den nicht oder weniger betroffenen Stadtteilen hinzugezogen. In der Spitze waren über 380 Retter im Einsatz. Der Einsatz dauerte bis zirka 4 Uhr morgens. Insgesamt wurden 365 Einsätze gezählt.
Gemeinsam gegen die Folgen des Klimawandels: Wie sich Hausbesitzer vor Starkregen schützen können – Emschergenossenschaft, Lippeverband und Städte machen die Region klimafest. Eigentümer*innen können auch selbst Vorsorge treffen (PM)
Gemeinsam gegen die Folgen des Klimawandels: Wie sich Hausbesitzer vor Starkregen schützen können – Emschergenossenschaft, Lippeverband und Städte machen die Region klimafest. Eigentümer*innen können auch selbst Vorsorge treffen
Extreme Wetterereignisse wie der Starkregen in der vergangenen Nacht in der Emscher-Lippe-Region finden im Zuge des Klimawandels häufiger statt. Folgen des heftigen Niederschlags in kurzer Zeit können Straßenüberflutungen und vollgelaufene Keller sein. Emschergenossenschaft und Lippeverband arbeiten zusammen mit den Städten daran, die Region klimafest zu machen. Aber auch Immobilienbesitzerinnen und -besitzer müssen mitmachen und sich vor Rückstau aus dem Abwasserkanal schützen.
Die meteorologischen Veränderungen durch den Klimawandel sind in Nordrhein-Westfalen und im Ruhrgebiet statistisch belegt: Laut Umweltzustandsbericht NRW aus dem Jahr 2020 hat die Jahresmitteltemperatur seit 1988 um 1,7 Grad zugenommen. Den Landeshitzerekord erfassten die Thermometer mit 41,2 Grad im Juli 2019. Generell zeigen die Daten der Wetteraufzeichnungen, die seit 1881 erhoben werden, für NRW eine deutliche Zunahme von warmen und heißen Jahren in der letzten Dekade (Quelle: Energieagentur NRW). Die klimatischen Veränderungen führen nicht nur zu mehr Dürre- und Hitzeperioden, sondern auch zu einem Anstieg extremer Starkregenereignisse: von durchschnittlich 3,5 Tagen im Jahr seit 1931 auf aktuell 4,5 Tage.
Gebäude mit Rückstauklappen sichern
Bei den heftigen Niederschlägen können nicht nur kurzzeitig Straßen, Gehwege und Grundstücke überflutet werden, weil die Wassermassen nicht so schnell in die Kanalisation abfließen können. Durch Starkregen kann sich auch ein Rückstau aus dem Kanalnetz in die Anschlussleitungen von Häusern bilden. Wenn es dann keine entsprechende Sicherung in den Gebäuden gibt, besteht das Risiko, dass Abwasser aus allen Öffnungen, die tiefer liegen als die Straßenoberkante wie Waschbecken, Abläufe oder Toiletten, in Keller und Souterrainwohnungen dringt – viele Kommunen warnen mit Informationsbroschüren davor. Für Hausbesitzer und Bewohner ein unangenehmes Erlebnis, aber vermeidbares Erlebnis: dass Abwasser in die Räume läuft und Schäden anrichtet.
Nachhaltige, wasserbewusste Stadtentwicklung
Um die negativen Folgen von extremen Niederschlägen zu verringern, haben sich Emschergenossenschaft und Emscher-Städte 2014 mit der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ auf den Weg gemacht. „Unser gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige, wasserbewusste Stadtentwicklung, die die negativen Folgen des Klimawandels merklich reduzieren soll“, sagt Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft. Das Konzept: Das Regenwasser aus den Kanälen raushalten, damit das Abwassersystem seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen und das saubere Regenwasser im Boden versickern kann.
Das wiederum stärkt den Grundwasserkörper, dient vor Ort zur Bewässerung von Pflanzen und Bäumen und kühlt über Verdunstung das Quartier. Um das zu erreichen, werden zum Beispiel Flächen entsiegelt, Überflutungsflächen für Regenwasser geschaffen und Versickerungsanlagen gebaut. Mit dem 2020 gestarteten Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ der Ruhrkonferenz des Landes hat der Umbau noch einmal Fahrt aufgenommen, sind weitere Wasserverbände wie der Lippeverband und der gesamt RVR-Raum als Fördergebiet dazugekommen. Gemeinsam werden Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels realisiert.
Umbau zur Schwammstadt
Dennoch: „Wasserverbände und Kommunen kümmern sich um den Umbau zur Schwammstadt“, sagt Andreas Giga, „aber private Hausbesitzer müssen ebenfalls etwas tun, um sich vor Starkregen zu schützen.“ Denn jeder Hausbesitzer ist selber dafür verantwortlich, dass sein Keller nicht überflutet wird. Zwar stehen die Kommunen beim Thema Starkregen in der Vorsorgepflicht, aber nur gemeinsam mit Eigentümerinnen und Eigentümern sei eine wirksame Starkregenvorsorge in allen Bereichen möglich.
Passende Maßnahmen für Immobilien- oder Grundstückseigentümer sind der Einbau von Pumpen oder von Rückstauverschlüssen. Die Kommunen in der Region informieren Bürgerinnen und Bürger über diese Schutzmöglichkeiten auf ihren jeweiligen Stadtseiten im Internet, mit Flyern oder Broschüren. Über die Bürgerservice-Büros der Städte gibt es ebenfalls die Vermittlung zu einer Beratung.
Die Zukunftsinitiative
Mit der 2014 gegründeten Zukunftsinitiative (ZI) „Wasser in der Stadt von morgen“ arbeitet die Emschergenossenschaft zusammen mit den Städten an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung. Teil der Initiative ist das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ der Ruhrkonferenz des Landes Nordrhein-Westfalen, an dem sich seit Anfang 2020 alle Wasserverbände und Kommunen der Region (RVR-Raum) beteiligen. Die ZI-Serviceorganisation bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels um.
Für den klimafesten Umbau der Städte in den Grenzen des Regionalverbandes Ruhr (RVR) stehen bis 2030 rund 250 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2040 sollen 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt werden und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Stadterneuerung, Quartiersumbau, Wasserwirtschaft und Stadtnatur sind die tragenden Säulen der ZI-Serviceorganisation.
Stadtentwässerung informiert zur Starkregenvorsorge (PM)
Stadtentwässerung informiert zur Starkregenvorsorge
Als Folge des Klimawandels werden Starkregenereignisse – wie es sie in den vergangenen Wochen mehrfach im Land gegeben hat – künftig häufiger auftreten.
Die öffentlichen Kanäle sind bei einem solchen Starkregenereignis in der Regel häufig ausgelastet und das ist nahezu unvermeidlich. Aber warum macht die Stadtentwässerung die Kanäle dann nicht einfach größer? Ein solches Vorgehen funktioniert in der Praxis sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus technischen Gründen nicht. Natürlich ist es äußerst ärgerlich, wenn Ihr Grundstück von einem Starkregenereignis betroffen ist und beispielsweise Ihr Keller unter Wasser stand. Es gibt jedoch Möglichkeiten sich vor diesen Gefahren zu schützen: Beispielsweise durch einen geeigneten Rückstauschutz und durch die Anordnung von Eingängen und anderen Gebäudeöffnungen dergestalt, dass sie oberhalb der Rückstauebene (in der Regel die Straßenhöhe) liegen.
Die Internetseite der Stadtentwässerung Dortmund (www.grundstuecksentwaesserung.dortmund.de) bietet Ihnen Informationen zum Schutz Ihres Gebäudes vor Starkregen. Hier finden Sie den Film „Rückstausicherung und Überflutungsschutz“, der einen anschaulichen Überblick über Maßnahmen zum Schutz des eigenen Grundstücks bietet. Im Menü „Downloads“ liegt für Sie eine Liste mit Firmen, die Ihnen bei der Umsetzung eines sinnvollen Rückstauschutzes zur Seite stehen. Die Fachleute der Stadtentwässerung stehen Ihnen darüber hinaus für eine Beratung zum Schutz des eigenen Hauses vor Starkregen gerne zur Verfügung. Wenden Sie sich hierfür gerne an die Rufnummer 0231/50-24755.
Selbst wenn Ihr Grundstück aktuell nicht vom Starkregen betroffen war, werfen Sie unbedingt einen Blick in die sogenannte Starkregengefahrenkarte der Stadt Dortmund (www.grundstuecksentwaesserung.dortmund.de – dann im Menü „Starkregen und Hochwasser“ auswählen). Dort erkennen Sie, wie stark Ihr Grundstück potentiell von an der Oberfläche zufließendem Wasser bei Starkregen gefährdet ist. Lassen Sie sich von der Stadtentwässerung Dortmund über Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen beraten – wir unterstützen Sie gerne!
Sie fragen sich vielleicht: Was macht die Stadtentwässerung denn überhaupt, um die Dortmunder Bürger*innen vor Starkregen zu schützen?
Die Stadt widerstandfähiger gegenüber Starkregen zu gestalten, ist ein wichtiges Anliegen der Stadtverwaltung. Wir verfolgen daher schon seit vielen Jahren gemeinsam mit den Wasserwirtschaftsverbänden das Ziel, Niederschlagswasser möglichst vor Ort zu belassen und zwischenzuspeichern. Beispielsweise durch sogenannte Regenrückhaltebecken wird das Regenwasser im Kanalnetz zwischenzeitlich zurückgehalten. Damit werden Überlastungen des Kanalnetzes vermindert. Bei den jüngsten Starkregenereignissen haben in den Vorjahren durch die Stadtentwässerung errichtete Rückhaltebecken in erheblichem Maße ihre Wirkung gezeigt und deren Auswirkungen beträchtlich reduziert. Hierzu gehören beispielsweise die Regenrückhaltebecken Kleyer Weg mit einem Fassungsvermögen von 14.000 Kubikmetern und Nortkirchenstraße, mit 1.000 Kubikmetern.
Parallel dazu ermitteln wir die bei Starkregen besonders gefährdeten Bereiche (Hotspots) und erarbeiten sukzessive gemeinsam mit den verschiedenen Akteur*innen Lösungen, um das von Starkregen ausgehende Risiko zu reduzieren. Einen Beitrag hierzu liefern auch durch die Stadtentwässerung initiierte Value-Management-Projekte. Das Ziel dieser Value-Management-Projekte ist eine Erarbeitung von innovativen Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge sowohl im Hinblick auf die Effektivität als auch auf die Organisation und Nutzung der verfügbaren Zeit und der Ressourcen.
Schließlich haben Starkregenereignisse auch Einfluss auf die Wasserführung der Dortmunder Fließgewässer. Die sehr umfassenden Maßnahmen des Lippeverbands, der Emschergenossenschaft und der Stadtentwässerung in der Vergangenheit haben hier ganz eindeutig Wirkung gezeigt. Die in Dortmund naturnah umgestalteten Gewässer nehmen im Gegensatz zum vormals technisch ausgebauten Zustand mehr Niederschlag auf und halten diesen, z.T. in Verbindung mit Hochwasserrückhaltebecken, zurück. Dies hat bereits an vielen Stellen des Stadtgebietes zu einer spürbaren Verbesserung der Hochwassersicherheit für die Dortmunder Bürger*innen geführt.
Sie können sich auf uns verlassen: Wir haben unsere Aktivitäten zur Starkregenvorsorge zuletzt deutlich verstärkt und werden auch in Zukunft alles daran setzen, gemeinsam mit den Dortmunder Bürger*innen die Vorsorge vor Starkregenereignissen weiter auszubauen!