Die angeschnittene Silhouette eines Hafenkrans ziert die rote Fassade. Oben an der Hauswand grüßen ein paar rosa Wolken. Das Haus Nummer 11 in der Scharnhorststraße ist das letzte von 52 Objekten deren Instandsetzung und Verschönerung mit Hilfe des Programms Fassaden- Hof- und Lichtgestaltung möglich geworden ist.
Hoffnung auf eine Fortführung des Förderprogramms bei der Stadterneuerung
Die Fördermaßnahme läuft zum Ende des Jahres aus. „Wir hoffen, dass es im nächsten Jahr weiter geht“, sagt Dagmar Gudenau von der Stadterneuerung. „Die Anträge für die Jahre 2015 und 2016 sind gestellt, im Februar und März nächsten Jahres wissen wir mehr,“ so die Architektin.
Zusammen mit den Aktion Bilderflut, die vom Planerladen initiiert worden ist, hat die Maßnahme sehr zur optischen Verbesserung des Straßenbildes in der Nordstadt beigetragen. Rußgeschwärzte Häuserfronten gehören in dem Stadtbezirk fast der Vergangenheit an.
Kosten des eigentlichen Anstrichs wurden zu 50 Prozent getragen
Nicht nur künstlerische Fassadengestaltungen, wie in der Scharnhorststraße, entworfen von Markus Wiese und Ulrich Perchner, sondern auch eine einfacher Anstrich wurde gefördert. Der Eigenanteil des Eigentümers an der Renovierung von Hauswand oder Hof beträgt mindestens 50 Prozent, die andere Hälfte wurde bezuschusst.
Die Obergrenze für die öffentliche Förderung betrug bei denkmalgeschützten Häusern 30 €, bei Gründerzeitfassaden 12 € und bei Schlichtfassaden 7,50 € pro Quadratmeter. Die Neugestaltung von Höfen wurden mit maximal 30 € mitfinanziert.
Neugestaltete Fassaden initierten nicht selten Renovierungsmaßnahmen in der unmittelbarern Nachbarschaft
Nun hofft man auf eine Fortsetzung der Maßnahme und auf den Nachahmereffekt, den das Projekt ausgelöst hat. Oft ist es zu beobachten, das Eigentümer nach Neugestaltung eines Hauses in der Nachbarschaft, ebenfalls einen Anstrich in Angriff genommen haben.
So eine Nachahmerin ist auch Marion von Kölln, Eigentümerin des Hauses in der Scharnhorststraße. „In der benachbarten Blumenstraße habe ich beobachtet wie dort zwei Fassaden neu gestaltet wurden und mich bei der Besitzerin der Häuser nach Möglichkeiten einer Förderung erkundigt“, erklärt sie den Kontakt zur Stadterneuerung.
Seit 1996 ist sie im Besitz des Hauses. Eigentümerin von zwei weitere Häusern in der Kesselstraße ist sie auch noch. Die haben ebenfalls erneuerungsbedürftige Fronten. „Ich kann mir durchaus vorstellen, falls das Programm im nächsten Jahr neu aufgelegt wird, auch diese Häuser zu streichen, „ freut sie sich über die gelungene Gestaltung.
Dagmar Gudenau rät allen Interessierten im nächsten Frühjahr beim Stadtplanungs- und Bauordnungsamt im Geschäftsbereich Stadterneuerung nachzufragen.