Gisa Marschefski ist tot. Die langjährige Generalsekretärin des Internationalen Rombergpark-Komitees und Ehrenmitglied des Fördervereins der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Marschefski hat seit ihrer frühesten Jugend gegen Faschismus, Rassismus und Rechtspopulismus gekämpft.
Einsatz für Frieden, Freiheit und internationale Solidarität sowie gegen Ungleichheit und Faschismus
Als ehemalige Generalsekretärin des Rombergpark-Komitees und als Ehrenmitglied des Fördervereins Steinwache ist sie für Frieden, Freiheit und internationale Solidarität sowie gegen Ungleichheit und Faschismus eingetreten. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, die Verbrechen der Nazis aufzuarbeiten und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Sie pflegte die internationalen Kontakte zu den sieben Ländern, aus denen Opfer der Rombergpark- und Bittermarkmorde zu beklagen sind, aufrecht zu erhalten und zu intensivieren. Zu den Karfreitagsopfern gehören auch Gisa Marschefskis Vater, Erich Morchel und dessen Bruder Karl.
„Engagierte Personen wie Gisa Marschefski haben dazu beigetragen, dass Nationen und Völkergruppen, die unter der deutschen Nazi-Diktatur unvorstellbares Leid erfahren mussten, zur Versöhnung bereit waren. Die Stadt Dortmund hat sie dafür öffentlich ausgezeichnet und ihr die Ehrennadel der Stadt verliehen“, heißt es vom Verein.
„Das Leben ist vergänglich, doch die Spuren ihres Lebens und Wirkens werden in uns lebendig sein. Wir werden in ihrem Sinne weiterarbeiten und ihr Vermächtnis wird unsere Verpflichtung sein“, betont der Vorstand des Fördervereins der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache und des Internationalen Rombergpark-Komitees.
„Ihre Reden waren eindrucksvolle Mahnungen, nicht im Ringen für Frieden und gegen das Vergessen aufzugeben“
Trauer auch bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) in Dortmund. Sie würdigt ebenfalls die Arbeit von Gisa Marschefski: „Sie hinterlässt eine große Lücke in der VVN/BdA. Als unser Vorstandsmitglied, als Generalsekretärin des Internationalen Rombergparkkomitees und als in der Friedensbewegung engagierte hat sie unermüdlich gewirkt“, heißt es in einer Stellungnahme.
„Ihre Reden auf den Gedenkkundgebungen für die Opfer der Gestapo in der Bittermark waren eindrucksvolle Mahnungen, nicht im Ringen für Frieden und gegen das Vergessen aufzugeben. Wir sind traurig, weil sie nicht mehr da ist. Und wir sind froh, dass wir sie hatten. Wir fühlen mit ihrem Günter, mit ihren Kindern und Enkeln“, so die VVN.
Und auch Bürgermeister Norbert Schilff verleiht seiner Betroffenheit Ausdruck: „Als langjähriger Wegbegleiter bin ich sehr traurig über den Verlust. Aber wir werden Gisa Marschefski in dankbarer Erinnerung behalten. Wir werden in ihrem Sinne weiterarbeiten und ihr Vermächtnis wird für uns Verpflichtung sein.“
Reader Comments
Wolfgang Richter
Danke für die politische Würdigung.
Es soll aber auch gesagt sein, dass Gisa Marschefski Kommunistin war. Von Jugend an aktiv in der KPD – „kann ich hier mitmachen?“ – und nach deren rechtlich und politisch zynischem Verbot bis zu ihrem Tod aktiv in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP).
Auch dies wird unvergessen sein.