„Hausbesuch“ von Polizei und Ordnungsamt: Die beiden Behörden haben – zumindest temporär – Obdachlose von ihrem Lager vor der aktuell geschlossenen Sporthalle Nord an der Münsterstraße in der Nordstadt vertrieben. Während Unterstützer*innen von Obdachlosen dies kritisieren, verweist die Stadt Dortmund auf die Probleme vor Ort.
Eltern und Kinder der benachbarten FABIDO-Kita fühlten sich durch Lager „unwohl“
Seit Mitte Februar ist der Stadt Dortmund bekannt, dass Obdachlose ein Lager an der Sporthalle Nord eingerichtet haben. Dies wurde der Stadt auch durch den benachbarten FABIDO-Kindergarten an der Münsterstraße 158c mitgeteilt.
„Die Eltern und Kinder fühlten sich durch sie Situation mehr als unwohl. Die dort lagernden Personen hinterlassen in diesen Bereich ihre Notdurft an den Wänden der Sporthalle, sowie Müll im benachbarten Umfeld“, berichtet Stadtsprecher Maximilian Löchter.
Da sich der Bereich nicht im öffentlichen Raum befindet, konnte das Ordnungsamt keine weiteren Maßnahmen wie Platzverweise aussprechen oder eine Räumung durchsetzen. Maßnahmen könnten nur über die Ausübung des Hausrechts (z.B. Hausverbote) durchgesetzt werden. Die Betroffenen wurden über alternative Übernachtungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten informiert.
Platzverweise blieben erfolglos – nun sollen temporär Bauzäune aufgestellt werden
Da die Durchsetzung von Hausverboten durch die Polizei zu erfolgen hat, wurde diese um Amtshilfe gebeten.
Am 4. März erfolgte ein Einsatz – den dort angetroffenen Personen wurden von der Polizei Platzverweise ausgesprochen. Die Örtlichkeit wurde daraufhin am 04.03.2021 von den Betroffenen verlassen. Die kompletten Utensilien (Folien, Matratzen, Decken und teilweise auch Lebensmittel) sollten durch die DOGA entsorgt werden.
Diese Maßnahmen waren jedoch nicht erfolgreich: Bereits am Freitag teilte die beauftragte DOGA mit, dass vor Ort wieder drei Personen schlafen. Die Polizei sollte daher erneut aufgefordert werden, Platzverweise inklusive Anzeigen auszusprechen, so Löchter. Der Bereich soll vorübergehend durch Bauzäune abgesperrt werden, um eine weitere Nutzung der Fläche zu verhindern.
Reader Comments
Peter
Anstatt die NICHTGENUTZE Sporthalle zu öffnen und den MENSCHEN dort die Möglichkeit zu geben zu schlafen und sich zu waschen bzw. die Toiletten zu nutzen verschärft die Stadt die Situation und vertreibt die Menschen und setzt die Polizei auf sie an!
Was in dieser Stadt passiert ist nur noch zum Fremdschämen.